Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.dumpf: "Der Gedanke des Selbstmordes!" - "Ja" - fuhr er fort, indem er von neuem einen scheuen Blick aus dem Wagen warf: "der Anblick dieses schwachen Geländers erinnert mich daran! Der Fackelschein erleuchtet den Abgrund, den ewigen, an welchen die Verzweiflung mich geführt hatte." Das Eingeständniß eines solchen Gedankens fiel mir auf. Dieser Grad von Verzweiflung schien dem Falle nicht angemessen. "War der Unglückliche" - fragte ich: "der erste nahe Blutsverwandte, den Sie verloren?" "Aber unter solchen Umständen, mein Herr?" erwiederte er in einem so schmerzvollen Tone, daß mich das Mitgefühl schweigen hieß. dumpf: „Der Gedanke des Selbstmordes!“ – „Ja“ – fuhr er fort, indem er von neuem einen scheuen Blick aus dem Wagen warf: „der Anblick dieses schwachen Geländers erinnert mich daran! Der Fackelschein erleuchtet den Abgrund, den ewigen, an welchen die Verzweiflung mich geführt hatte.“ Das Eingeständniß eines solchen Gedankens fiel mir auf. Dieser Grad von Verzweiflung schien dem Falle nicht angemessen. „War der Unglückliche“ – fragte ich: „der erste nahe Blutsverwandte, den Sie verloren?“ „Aber unter solchen Umständen, mein Herr?“ erwiederte er in einem so schmerzvollen Tone, daß mich das Mitgefühl schweigen hieß. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0041" n="21"/> dumpf: „Der Gedanke des Selbstmordes!“ – „Ja“ – fuhr er fort, indem er von neuem einen scheuen Blick aus dem Wagen warf: „der Anblick dieses schwachen Geländers erinnert mich daran! Der Fackelschein erleuchtet den Abgrund, den <hi rendition="#g">ewigen</hi>, an welchen die Verzweiflung mich geführt hatte.“</p> <p>Das Eingeständniß eines solchen Gedankens fiel mir auf. Dieser Grad von Verzweiflung schien dem Falle nicht angemessen. „War der Unglückliche“ – fragte ich: „der erste nahe Blutsverwandte, den Sie verloren?“</p> <p>„Aber unter solchen Umständen, mein Herr?“ erwiederte er in einem so schmerzvollen Tone, daß mich das Mitgefühl schweigen hieß.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [21/0041]
dumpf: „Der Gedanke des Selbstmordes!“ – „Ja“ – fuhr er fort, indem er von neuem einen scheuen Blick aus dem Wagen warf: „der Anblick dieses schwachen Geländers erinnert mich daran! Der Fackelschein erleuchtet den Abgrund, den ewigen, an welchen die Verzweiflung mich geführt hatte.“
Das Eingeständniß eines solchen Gedankens fiel mir auf. Dieser Grad von Verzweiflung schien dem Falle nicht angemessen. „War der Unglückliche“ – fragte ich: „der erste nahe Blutsverwandte, den Sie verloren?“
„Aber unter solchen Umständen, mein Herr?“ erwiederte er in einem so schmerzvollen Tone, daß mich das Mitgefühl schweigen hieß.
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Zitationshilfe: | Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/41>, abgerufen am 08.07.2024. |