Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.den Umstand bestimmt worden, daß der Kaliber das unerwartete Glück gehabt hat, den deutschen Frauen zu gefallen. Die Tageblätter in ihrer Quartantenbreite kommen in der Regel nicht weiter, als auf die Sopha's der ausruhenden Leserinnen; was auf ihren Fenstertischchen und auf ihren Geheimschrank's- (Secretär-) Gesimsen Raum finden soll, muß von kleinerem Kaliber seyn. Ich nenne den Beifall des schönen Geschlechts ein unerwartetes Glück, weil ich gefürchtet hatte, daß die rechtswissenschaftlichen Spitzfindigkeiten, auf welchen sowohl die Verwickelung als der Ausgang der Geschichte beruhen, für Frauen etwas Störendes haben möchten. Aber dem Kaliber ist dafür auch ein eben so unerwartetes Unglück begegnet: er hat ganz wider seine Absicht einen geschätzten den Umstand bestimmt worden, daß der Kaliber das unerwartete Glück gehabt hat, den deutschen Frauen zu gefallen. Die Tageblätter in ihrer Quartantenbreite kommen in der Regel nicht weiter, als auf die Sopha’s der ausruhenden Leserinnen; was auf ihren Fenstertischchen und auf ihren Geheimschrank’s- (Secretär-) Gesimsen Raum finden soll, muß von kleinerem Kaliber seyn. Ich nenne den Beifall des schönen Geschlechts ein unerwartetes Glück, weil ich gefürchtet hatte, daß die rechtswissenschaftlichen Spitzfindigkeiten, auf welchen sowohl die Verwickelung als der Ausgang der Geschichte beruhen, für Frauen etwas Störendes haben möchten. Aber dem Kaliber ist dafür auch ein eben so unerwartetes Unglück begegnet: er hat ganz wider seine Absicht einen geschätzten <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="VII"/> den Umstand bestimmt worden, daß der Kaliber das unerwartete Glück gehabt hat, den deutschen Frauen zu gefallen. Die Tageblätter in ihrer Quartantenbreite kommen in der Regel nicht weiter, als auf die Sopha’s der ausruhenden Leserinnen; was auf ihren Fenstertischchen und auf ihren Geheimschrank’s- (Secretär-) Gesimsen Raum finden soll, muß von kleinerem Kaliber seyn.</p> <p>Ich nenne den Beifall des schönen Geschlechts ein <hi rendition="#g">unerwartetes</hi> Glück, weil ich gefürchtet hatte, daß die rechtswissenschaftlichen Spitzfindigkeiten, auf welchen sowohl die Verwickelung als der Ausgang der Geschichte beruhen, für Frauen etwas Störendes haben möchten. Aber dem Kaliber ist dafür auch ein eben so unerwartetes <hi rendition="#g">Unglück</hi> begegnet: er hat ganz wider seine Absicht einen geschätzten </p> </div> </front> </text> </TEI> [VII/0013]
den Umstand bestimmt worden, daß der Kaliber das unerwartete Glück gehabt hat, den deutschen Frauen zu gefallen. Die Tageblätter in ihrer Quartantenbreite kommen in der Regel nicht weiter, als auf die Sopha’s der ausruhenden Leserinnen; was auf ihren Fenstertischchen und auf ihren Geheimschrank’s- (Secretär-) Gesimsen Raum finden soll, muß von kleinerem Kaliber seyn.
Ich nenne den Beifall des schönen Geschlechts ein unerwartetes Glück, weil ich gefürchtet hatte, daß die rechtswissenschaftlichen Spitzfindigkeiten, auf welchen sowohl die Verwickelung als der Ausgang der Geschichte beruhen, für Frauen etwas Störendes haben möchten. Aber dem Kaliber ist dafür auch ein eben so unerwartetes Unglück begegnet: er hat ganz wider seine Absicht einen geschätzten
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Zitationshilfe: | Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. VII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/13>, abgerufen am 08.07.2024. |