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Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.

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Er ist ein wohlgezog'ner Gast,
Ein Knäblein jung und blöde fast,
Auch etwas unerfahren:
Nehmt Amorn ihm als Lehrer an,
So wird er bald ein kluger Mann,
Noch eh' er kommt zu Jahren.
Du heller linder Abendwind,
Was meint zu dir das liebe Kind,
Gefällt ihr deine Kunde?
Gut' Nacht, gut' Nacht, die Fenster zu!
Der neue Gast verlangt nach Ruh',
Der Wächter bläst die Stunde.

Er iſt ein wohlgezog'ner Gaſt,
Ein Knaͤblein jung und bloͤde faſt,
Auch etwas unerfahren:
Nehmt Amorn ihm als Lehrer an,
So wird er bald ein kluger Mann,
Noch eh' er kommt zu Jahren.
Du heller linder Abendwind,
Was meint zu dir das liebe Kind,
Gefaͤllt ihr deine Kunde?
Gut' Nacht, gut' Nacht, die Fenſter zu!
Der neue Gaſt verlangt nach Ruh',
Der Waͤchter blaͤſt die Stunde.

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[87/0099] Er iſt ein wohlgezog'ner Gaſt, Ein Knaͤblein jung und bloͤde faſt, Auch etwas unerfahren: Nehmt Amorn ihm als Lehrer an, So wird er bald ein kluger Mann, Noch eh' er kommt zu Jahren. Du heller linder Abendwind, Was meint zu dir das liebe Kind, Gefaͤllt ihr deine Kunde? Gut' Nacht, gut' Nacht, die Fenſter zu! Der neue Gaſt verlangt nach Ruh', Der Waͤchter blaͤſt die Stunde.

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/99>, abgerufen am 06.05.2024.