Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.Die Lauberhütte. Sei mir gegrüßt, du Holde, In deinem grünen Zelt! Hier seh' ich erst dich blühen, Hier blühet deine Welt. Mir ist's, als ob ich träte In ein gelobtes Land, Als ob der Lauf der Zeiten Sich habe umgewandt. Entlaubt sind unsre Bäume, Verblüht ist unser Feld: Hier seh' ich Lenz und Sommer Als Brüder froh gesellt. Der Herbst will auch nicht fehlen
In diesem schönen Haus, Und sucht für seine Früchte Sich Blumenzweiglein aus. Die Lauberhuͤtte. Sei mir gegruͤßt, du Holde, In deinem gruͤnen Zelt! Hier ſeh' ich erſt dich bluͤhen, Hier bluͤhet deine Welt. Mir iſt's, als ob ich traͤte In ein gelobtes Land, Als ob der Lauf der Zeiten Sich habe umgewandt. Entlaubt ſind unſre Baͤume, Verbluͤht iſt unſer Feld: Hier ſeh' ich Lenz und Sommer Als Bruͤder froh geſellt. Der Herbſt will auch nicht fehlen
In dieſem ſchoͤnen Haus, Und ſucht fuͤr ſeine Fruͤchte Sich Blumenzweiglein aus. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0075" n="63"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Die Lauberhuͤtte.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi>ei mir gegruͤßt, du Holde,</l><lb/> <l>In deinem gruͤnen Zelt!</l><lb/> <l>Hier ſeh' ich erſt dich bluͤhen,</l><lb/> <l>Hier bluͤhet deine Welt.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Mir iſt's, als ob ich traͤte</l><lb/> <l>In ein gelobtes Land,</l><lb/> <l>Als ob der Lauf der Zeiten</l><lb/> <l>Sich habe umgewandt.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Entlaubt ſind unſre Baͤume,</l><lb/> <l>Verbluͤht iſt unſer Feld:</l><lb/> <l>Hier ſeh' ich Lenz und Sommer</l><lb/> <l>Als Bruͤder froh geſellt.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Der Herbſt will auch nicht fehlen</l><lb/> <l>In dieſem ſchoͤnen Haus,</l><lb/> <l>Und ſucht fuͤr ſeine Fruͤchte</l><lb/> <l>Sich Blumenzweiglein aus.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0075]
Die Lauberhuͤtte.
Sei mir gegruͤßt, du Holde,
In deinem gruͤnen Zelt!
Hier ſeh' ich erſt dich bluͤhen,
Hier bluͤhet deine Welt.
Mir iſt's, als ob ich traͤte
In ein gelobtes Land,
Als ob der Lauf der Zeiten
Sich habe umgewandt.
Entlaubt ſind unſre Baͤume,
Verbluͤht iſt unſer Feld:
Hier ſeh' ich Lenz und Sommer
Als Bruͤder froh geſellt.
Der Herbſt will auch nicht fehlen
In dieſem ſchoͤnen Haus,
Und ſucht fuͤr ſeine Fruͤchte
Sich Blumenzweiglein aus.
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