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Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.

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Mein!

Bächlein, laß dein Rauschen sein!
Räder, stellt eu'r Brausen ein!
All ihr muntern Waldvögelein,
Groß und klein,
Endet eure Melodein!
Durch den Hain
Aus und ein
Schalle heut' ein Reim allein:
Die geliebte Müllerin ist mein!
Mein!
Frühling, sind das alle deine Blümelein?
Sonne, hast du keinen hellern Schein?
Ach, so muß ich ganz allein,
Mit dem seligen Worte mein,
Unverstanden in der weiten Schöpfung sein!

Mein!

Baͤchlein, laß dein Rauſchen ſein!
Raͤder, ſtellt eu'r Brauſen ein!
All ihr muntern Waldvoͤgelein,
Groß und klein,
Endet eure Melodein!
Durch den Hain
Aus und ein
Schalle heut' ein Reim allein:
Die geliebte Muͤllerin iſt mein!
Mein!
Fruͤhling, ſind das alle deine Bluͤmelein?
Sonne, haſt du keinen hellern Schein?
Ach, ſo muß ich ganz allein,
Mit dem ſeligen Worte mein,
Unverſtanden in der weiten Schoͤpfung ſein!

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[28/0040] Mein! Baͤchlein, laß dein Rauſchen ſein! Raͤder, ſtellt eu'r Brauſen ein! All ihr muntern Waldvoͤgelein, Groß und klein, Endet eure Melodein! Durch den Hain Aus und ein Schalle heut' ein Reim allein: Die geliebte Muͤllerin iſt mein! Mein! Fruͤhling, ſind das alle deine Bluͤmelein? Sonne, haſt du keinen hellern Schein? Ach, ſo muß ich ganz allein, Mit dem ſeligen Worte mein, Unverſtanden in der weiten Schoͤpfung ſein!

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/40>, abgerufen am 29.03.2024.