Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

Leipziger Gastwirth.

Ja, wenn's immer Messe wäre,
Und die Mess' auch immer gut,
Gäb' ich mein Hotel, auf Ehre,
Nicht um einen Rathsherrnhut.
Doch, schon kleiner wird die Schüssel,
Und ich seh' die vielen Schlüssel
Wieder hängen an den Wänden.
Drum, wer seine Kunst versteht,
Denke, wenn er's hat in Händen:
Alles kommt und Alles geht.

Leipziger Gaſtwirth.

Ja, wenn's immer Meſſe waͤre,
Und die Meſſ' auch immer gut,
Gaͤb' ich mein Hotel, auf Ehre,
Nicht um einen Rathsherrnhut.
Doch, ſchon kleiner wird die Schuͤſſel,
Und ich ſeh' die vielen Schluͤſſel
Wieder haͤngen an den Waͤnden.
Drum, wer ſeine Kunſt verſteht,
Denke, wenn er's hat in Haͤnden:
Alles kommt und Alles geht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0172" n="160"/>
          <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Leipziger Ga&#x017F;twirth.</hi> </p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Ja, wenn's immer Me&#x017F;&#x017F;e wa&#x0364;re,</l><lb/>
            <l>Und die Me&#x017F;&#x017F;' auch immer gut,</l><lb/>
            <l>Ga&#x0364;b' ich mein Hotel, auf Ehre,</l><lb/>
            <l>Nicht um einen Rathsherrnhut.</l><lb/>
            <l>Doch, &#x017F;chon kleiner wird die Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el,</l><lb/>
            <l>Und ich &#x017F;eh' die vielen Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el</l><lb/>
            <l>Wieder ha&#x0364;ngen an den Wa&#x0364;nden.</l><lb/>
            <l>Drum, wer &#x017F;eine Kun&#x017F;t ver&#x017F;teht,</l><lb/>
            <l>Denke, wenn er's hat in Ha&#x0364;nden:</l><lb/>
            <l><hi rendition="#g">Alles kommt und Alles geht</hi>.</l><lb/>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
    <back>
</back>
  </text>
</TEI>
[160/0172] Leipziger Gaſtwirth. Ja, wenn's immer Meſſe waͤre, Und die Meſſ' auch immer gut, Gaͤb' ich mein Hotel, auf Ehre, Nicht um einen Rathsherrnhut. Doch, ſchon kleiner wird die Schuͤſſel, Und ich ſeh' die vielen Schluͤſſel Wieder haͤngen an den Waͤnden. Drum, wer ſeine Kunſt verſteht, Denke, wenn er's hat in Haͤnden: Alles kommt und Alles geht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/172
Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Dessau, 1821, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_waldhornist_1821/172>, abgerufen am 02.05.2024.