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Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809.

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ten Tausche sein Bewenden haben, und der
Tausch sich nie zum Handel erheben.

So aber leben die Menschen 1) im Verkehr
mit der großen Gesellschaft, mit dem Staate,
mit der Menschheit; 2) im Verkehr mit Allem,
was die Erde erzeugt: sie haben unzählige säch-
liche, erhaltende und geistige Bedürfnisse. Sie
bedürfen also einer allgegenwärtigen Kraft, durch
welche das Entfernteste und das Nächste mit
einander in Verbindung gesetzt, und die kleine
Stelle, welche der physische Mensch auf der
Erde einnimmt, in's Unendliche erweitert, die
kurze Dauer, welche seiner physischen Existenz zu-
getheilt worden ist, über ganze Jahrhunderte aus-
gedehnt wird. Diese allgegenwärtige Kraft, juri-
stisch ausgedrückt, heißt Suverän, oder Rechts-
Idee; ökonomisch ausgedrükt, heißt sie Geld. --

Metallgeld, haben wir gesehen, hat, wie
groß auch sein Gebrauchswerth seyn möge, sehr
bestimmte Schranken: die höheren Bedürfnisse
des Menschen, an denen seine Natur erkannt
und von der thierischen unterschieden wird, kön-
nen durch Metallgeld nicht mehr befriedigt, ver-
mittelt und ausgeglichen werden. Der Geist der
Gesellschaft, der wahre National-Geist, muß
selbst an's Licht treten, und mit ihm muß ge-
zahlt werden. Nur dieser vermag zwischen den

ten Tauſche ſein Bewenden haben, und der
Tauſch ſich nie zum Handel erheben.

So aber leben die Menſchen 1) im Verkehr
mit der großen Geſellſchaft, mit dem Staate,
mit der Menſchheit; 2) im Verkehr mit Allem,
was die Erde erzeugt: ſie haben unzaͤhlige ſaͤch-
liche, erhaltende und geiſtige Beduͤrfniſſe. Sie
beduͤrfen alſo einer allgegenwaͤrtigen Kraft, durch
welche das Entfernteſte und das Naͤchſte mit
einander in Verbindung geſetzt, und die kleine
Stelle, welche der phyſiſche Menſch auf der
Erde einnimmt, in’s Unendliche erweitert, die
kurze Dauer, welche ſeiner phyſiſchen Exiſtenz zu-
getheilt worden iſt, uͤber ganze Jahrhunderte aus-
gedehnt wird. Dieſe allgegenwaͤrtige Kraft, juri-
ſtiſch ausgedruͤckt, heißt Suveraͤn, oder Rechts-
Idee; oͤkonomiſch ausgedruͤkt, heißt ſie Geld. —

Metallgeld, haben wir geſehen, hat, wie
groß auch ſein Gebrauchswerth ſeyn moͤge, ſehr
beſtimmte Schranken: die hoͤheren Beduͤrfniſſe
des Menſchen, an denen ſeine Natur erkannt
und von der thieriſchen unterſchieden wird, koͤn-
nen durch Metallgeld nicht mehr befriedigt, ver-
mittelt und ausgeglichen werden. Der Geiſt der
Geſellſchaft, der wahre National-Geiſt, muß
ſelbſt an’s Licht treten, und mit ihm muß ge-
zahlt werden. Nur dieſer vermag zwiſchen den

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[296/0304] ten Tauſche ſein Bewenden haben, und der Tauſch ſich nie zum Handel erheben. So aber leben die Menſchen 1) im Verkehr mit der großen Geſellſchaft, mit dem Staate, mit der Menſchheit; 2) im Verkehr mit Allem, was die Erde erzeugt: ſie haben unzaͤhlige ſaͤch- liche, erhaltende und geiſtige Beduͤrfniſſe. Sie beduͤrfen alſo einer allgegenwaͤrtigen Kraft, durch welche das Entfernteſte und das Naͤchſte mit einander in Verbindung geſetzt, und die kleine Stelle, welche der phyſiſche Menſch auf der Erde einnimmt, in’s Unendliche erweitert, die kurze Dauer, welche ſeiner phyſiſchen Exiſtenz zu- getheilt worden iſt, uͤber ganze Jahrhunderte aus- gedehnt wird. Dieſe allgegenwaͤrtige Kraft, juri- ſtiſch ausgedruͤckt, heißt Suveraͤn, oder Rechts- Idee; oͤkonomiſch ausgedruͤkt, heißt ſie Geld. — Metallgeld, haben wir geſehen, hat, wie groß auch ſein Gebrauchswerth ſeyn moͤge, ſehr beſtimmte Schranken: die hoͤheren Beduͤrfniſſe des Menſchen, an denen ſeine Natur erkannt und von der thieriſchen unterſchieden wird, koͤn- nen durch Metallgeld nicht mehr befriedigt, ver- mittelt und ausgeglichen werden. Der Geiſt der Geſellſchaft, der wahre National-Geiſt, muß ſelbſt an’s Licht treten, und mit ihm muß ge- zahlt werden. Nur dieſer vermag zwiſchen den

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Zitationshilfe: Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_staatskunst02_1809/304>, abgerufen am 24.11.2024.