vulneratus deficiens? Plin. xxxiv, 19, 14. Ein ge- bundner Gallier von einer Trophäe, eine treffliche Bronze, bei Griv. de la Vincelle pl. 23. Ein stürzender Kämpfer, mit Phrygischer Mütze, PCl. iii, 50. Bouill. iii, 17, 6.
4. Auf Vasen: Rüstung (Millin i, 39.), Abschied und Liba- tion dabei (Millin i, 13. 41. vgl. das schöne Griech. Relief, St. di S. Marco i, 48.), Zug ins Feld zu Wagen und sonst, Kämpfe von Kriegern, Krieger mit der Nike auf dem Viergespann (Millin i, 24) u. dgl.
Fecialen, auf M. von Capua (M. Br. 2, 9.) u. sonst; Trophäen-Erreichtung, Pitt. Erc. iii, 39. Triumphe, Gori M. E. i, 178. 179. -- Schleuderer im Akt des Schleuderns, sehr genau auf M. von Selge, Mionn. Descr. Pl. 57, 3. 6.
4. Jagd und Landleben.
427. Jagden sind in alten Kunstwerken ziemlich1 häufig vorgestellt worden, besonders die dem Kriege an Gefährlichkeit nahestehenden Saujagden und der besondre Behendigkeit und Geschicklichkeiten erfordernde Hasenfang. Die Geschäfte des ländlichen Lebens sind selten durch un-2 mittelbare Nachahmung der Wirklichkeit dargestellt. wor- den, da ein so mannigfaltiger mythischer Ausdruck dafür im Cyklus der Demeter und des Dionysos gegeben war; wenigstens werden gern Satyrn, Eroten und andre my- thische Figuren dabei als thätige Personen dargestellt. Ländliche Einfalt und Derbheit lag indeß doch nicht au-3 ßer dem Kreise der alten Kunst; auch die kurze Statur, das Vierschrötige, das bisweilen Figuren der Art gege- ben wird, ist der Darstellung eines schlichten bäurischen Wesens förderlich. So war auch ein von langer Arbeit4 in der See abgemagerter, sonnverbrannter, alter Fischer ein Gegenstand, welchen plastische Künstler, wie Dichter, des Alterthums mit großer Naturwahrheit ausführten.
II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
vulneratus deficiens? Plin. xxxiv, 19, 14. Ein ge- bundner Gallier von einer Trophäe, eine treffliche Bronze, bei Griv. de la Vincelle pl. 23. Ein ſtürzender Kämpfer, mit Phrygiſcher Mütze, PCl. iii, 50. Bouill. iii, 17, 6.
4. Auf Vaſen: Rüſtung (Millin i, 39.), Abſchied und Liba- tion dabei (Millin i, 13. 41. vgl. das ſchöne Griech. Relief, St. di S. Marco i, 48.), Zug ins Feld zu Wagen und ſonſt, Kämpfe von Kriegern, Krieger mit der Nike auf dem Viergeſpann (Millin i, 24) u. dgl.
Fecialen, auf M. von Capua (M. Br. 2, 9.) u. ſonſt; Trophäen-Erreichtung, Pitt. Erc. iii, 39. Triumphe, Gori M. E. i, 178. 179. — Schleuderer im Akt des Schleuderns, ſehr genau auf M. von Selge, Mionn. Descr. Pl. 57, 3. 6.
4. Jagd und Landleben.
427. Jagden ſind in alten Kunſtwerken ziemlich1 haͤufig vorgeſtellt worden, beſonders die dem Kriege an Gefaͤhrlichkeit naheſtehenden Saujagden und der beſondre Behendigkeit und Geſchicklichkeiten erfordernde Haſenfang. Die Geſchaͤfte des laͤndlichen Lebens ſind ſelten durch un-2 mittelbare Nachahmung der Wirklichkeit dargeſtellt. wor- den, da ein ſo mannigfaltiger mythiſcher Ausdruck dafuͤr im Cyklus der Demeter und des Dionyſos gegeben war; wenigſtens werden gern Satyrn, Eroten und andre my- thiſche Figuren dabei als thaͤtige Perſonen dargeſtellt. Laͤndliche Einfalt und Derbheit lag indeß doch nicht au-3 ßer dem Kreiſe der alten Kunſt; auch die kurze Statur, das Vierſchroͤtige, das bisweilen Figuren der Art gege- ben wird, iſt der Darſtellung eines ſchlichten baͤuriſchen Weſens foͤrderlich. So war auch ein von langer Arbeit4 in der See abgemagerter, ſonnverbrannter, alter Fiſcher ein Gegenſtand, welchen plaſtiſche Kuͤnſtler, wie Dichter, des Alterthums mit großer Naturwahrheit ausfuͤhrten.
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II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
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bundner Gallier von einer Trophäe, eine treffliche Bronze, bei
Griv. de la Vincelle pl. 23. Ein ſtürzender Kämpfer, mit
Phrygiſcher Mütze, PCl. iii, 50. Bouill. iii, 17, 6.
4. Auf Vaſen: Rüſtung (Millin i, 39.), Abſchied und Liba-
tion dabei (Millin i, 13. 41. vgl. das ſchöne Griech. Relief,
St. di S. Marco i, 48.), Zug ins Feld zu Wagen und ſonſt,
Kämpfe von Kriegern, Krieger mit der Nike auf dem Viergeſpann
(Millin i, 24) u. dgl.
Fecialen, auf M. von Capua (M. Br. 2, 9.) u. ſonſt;
Trophäen-Erreichtung, Pitt. Erc. iii, 39. Triumphe, Gori
M. E. i, 178. 179. — Schleuderer im Akt des Schleuderns,
ſehr genau auf M. von Selge, Mionn. Descr. Pl. 57, 3. 6.
4. Jagd und Landleben.
427. Jagden ſind in alten Kunſtwerken ziemlich
haͤufig vorgeſtellt worden, beſonders die dem Kriege an
Gefaͤhrlichkeit naheſtehenden Saujagden und der beſondre
Behendigkeit und Geſchicklichkeiten erfordernde Haſenfang.
Die Geſchaͤfte des laͤndlichen Lebens ſind ſelten durch un-
mittelbare Nachahmung der Wirklichkeit dargeſtellt. wor-
den, da ein ſo mannigfaltiger mythiſcher Ausdruck dafuͤr
im Cyklus der Demeter und des Dionyſos gegeben war;
wenigſtens werden gern Satyrn, Eroten und andre my-
thiſche Figuren dabei als thaͤtige Perſonen dargeſtellt.
Laͤndliche Einfalt und Derbheit lag indeß doch nicht au-
ßer dem Kreiſe der alten Kunſt; auch die kurze Statur,
das Vierſchroͤtige, das bisweilen Figuren der Art gege-
ben wird, iſt der Darſtellung eines ſchlichten baͤuriſchen
Weſens foͤrderlich. So war auch ein von langer Arbeit
in der See abgemagerter, ſonnverbrannter, alter Fiſcher
ein Gegenſtand, welchen plaſtiſche Kuͤnſtler, wie Dichter,
des Alterthums mit großer Naturwahrheit ausfuͤhrten.
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/621>, abgerufen am 24.11.2024.
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