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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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II. Bildende Kunst. Gegenstände.
gen, auf einem schönen Pariser Cameo, der als Verherrlichung
von Germanicus u. Agrippina erklärt wird. Mem. de l'Ac. des
Inscr. i. p. 276. G. M.
48, 220. Mongez Icon. Rom.
pl.
24. *) D. thronend, Tript. auf dem Drachenwagen abfahrend,
Lipp. i, 111. Der Athenische Sarkophag bei Montf. i, 45,
1. zeigt D. zwischen Dionysos u. der zurückgekehrten Kora, und
die Abfahrt des Triptolemos als gleichzeitig.

6. D. u. Buzyges (oder auch Triptolemos) auf einer Paste bei
Schlichtegroll Tf. 39. D. Kopf, auf der Rückseite ein Gespann
Ochsen, auf Denaren der G. Cassia.

7. Von Persephone neben Hades unten: Unterwelt. Haupt-
werke ihrer Darstellung sind die großen Bronze-Medaillen von Ky-
zikos, mit dem schlankhalsigen, anmuthigen, mit Ohrringen und
Halsketten reichgeschmücktem Kopfe der Kore Soteira. Um das
hinten über den Nacken zusammengeknotete Haar zieht sich ein
Aehren- und Epheukranz. Letztrer wird auch sonst wahrge-
genommen, Gerhard Neap. Ant. S. 403. Eine solche Homo-
nöen-Medaille mit Smyrna, n. 195. in Mionnets Descr., zeigt auf
dem Revers dieselbe Kora, eine Fackel haltend, auf einem Ken-
taurenwagen, im Bakchischen Thiasos. Kora mit Epheukranz,
zusammen mit Dionysos, auf dem Kentaurenwagen auf einen präch-
tigen Pariser Cameo, G. M. 48, 275.

D. Symbole, Fackel u. Aehren, artig verbunden auf M.
von Theben, Combe pl. 6, 9. Schlangenumwundne Fackeln
auf M. von Kyzikos G. M. 106, 421. Cista mystica
auf den Kistophoren, vgl. Stieglitz Arch. Unterh. ii. Mysterienty-
pen S. 197. Throne der D. u. des Dionysos Bouill. iii, 75.


5. Apollon.

359. Phöbos Apollon war, dem Grundgedanken sei-1
nes Wesens nach, ein Gott des Heils und der Ordnung,
im Gegensatz einer feindlichen Natur und Welt gefaßt.
Als Naturgott ist er der den Winter mit seinen Schrecken
vertreibende Frühlingsgott. Indeß erhielt sein Dienst
und Glauben früher als bei einem andern Gotte, durch
das Naturel des Volkstammes, der ihm besonders hul-

II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
gen, auf einem ſchönen Pariſer Cameo, der als Verherrlichung
von Germanicus u. Agrippina erklärt wird. Mém. de l’Ac. des
Inscr. i. p. 276. G. M.
48, 220. Mongez Icon. Rom.
pl.
24. *) D. thronend, Tript. auf dem Drachenwagen abfahrend,
Lipp. i, 111. Der Atheniſche Sarkophag bei Montf. i, 45,
1. zeigt D. zwiſchen Dionyſos u. der zurückgekehrten Kora, und
die Abfahrt des Triptolemos als gleichzeitig.

6. D. u. Buzyges (oder auch Triptolemos) auf einer Paſte bei
Schlichtegroll Tf. 39. D. Kopf, auf der Rückſeite ein Geſpann
Ochſen, auf Denaren der G. Cassia.

7. Von Perſephone neben Hades unten: Unterwelt. Haupt-
werke ihrer Darſtellung ſind die großen Bronze-Medaillen von Ky-
zikos, mit dem ſchlankhalſigen, anmuthigen, mit Ohrringen und
Halsketten reichgeſchmücktem Kopfe der Κορη Σωτειρα. Um das
hinten über den Nacken zuſammengeknotete Haar zieht ſich ein
Aehren- und Epheukranz. Letztrer wird auch ſonſt wahrge-
genommen, Gerhard Neap. Ant. S. 403. Eine ſolche Homo-
nöen-Medaille mit Smyrna, n. 195. in Mionnets Descr., zeigt auf
dem Revers dieſelbe Kora, eine Fackel haltend, auf einem Ken-
taurenwagen, im Bakchiſchen Thiaſos. Kora mit Epheukranz,
zuſammen mit Dionyſos, auf dem Kentaurenwagen auf einen präch-
tigen Pariſer Cameo, G. M. 48, 275.

D. Symbole, Fackel u. Aehren, artig verbunden auf M.
von Theben, Combe pl. 6, 9. Schlangenumwundne Fackeln
auf M. von Kyzikos G. M. 106, 421. Cista mystica
auf den Kiſtophoren, vgl. Stieglitz Arch. Unterh. ii. Myſterienty-
pen S. 197. Throne der D. u. des Dionyſos Bouill. iii, 75.


5. Apollon.

359. Phoͤbos Apollon war, dem Grundgedanken ſei-1
nes Weſens nach, ein Gott des Heils und der Ordnung,
im Gegenſatz einer feindlichen Natur und Welt gefaßt.
Als Naturgott iſt er der den Winter mit ſeinen Schrecken
vertreibende Fruͤhlingsgott. Indeß erhielt ſein Dienſt
und Glauben fruͤher als bei einem andern Gotte, durch
das Naturel des Volkſtammes, der ihm beſonders hul-

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[461/0483] II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde. gen, auf einem ſchönen Pariſer Cameo, der als Verherrlichung von Germanicus u. Agrippina erklärt wird. Mém. de l’Ac. des Inscr. i. p. 276. G. M. 48, 220. Mongez Icon. Rom. pl. 24. *) D. thronend, Tript. auf dem Drachenwagen abfahrend, Lipp. i, 111. Der Atheniſche Sarkophag bei Montf. i, 45, 1. zeigt D. zwiſchen Dionyſos u. der zurückgekehrten Kora, und die Abfahrt des Triptolemos als gleichzeitig. 6. D. u. Buzyges (oder auch Triptolemos) auf einer Paſte bei Schlichtegroll Tf. 39. D. Kopf, auf der Rückſeite ein Geſpann Ochſen, auf Denaren der G. Cassia. 7. Von Perſephone neben Hades unten: Unterwelt. Haupt- werke ihrer Darſtellung ſind die großen Bronze-Medaillen von Ky- zikos, mit dem ſchlankhalſigen, anmuthigen, mit Ohrringen und Halsketten reichgeſchmücktem Kopfe der Κορη Σωτειρα. Um das hinten über den Nacken zuſammengeknotete Haar zieht ſich ein Aehren- und Epheukranz. Letztrer wird auch ſonſt wahrge- genommen, Gerhard Neap. Ant. S. 403. Eine ſolche Homo- nöen-Medaille mit Smyrna, n. 195. in Mionnets Descr., zeigt auf dem Revers dieſelbe Kora, eine Fackel haltend, auf einem Ken- taurenwagen, im Bakchiſchen Thiaſos. Kora mit Epheukranz, zuſammen mit Dionyſos, auf dem Kentaurenwagen auf einen präch- tigen Pariſer Cameo, G. M. 48, 275. D. Symbole, Fackel u. Aehren, artig verbunden auf M. von Theben, Combe pl. 6, 9. Schlangenumwundne Fackeln auf M. von Kyzikos G. M. 106, 421. Cista mystica auf den Kiſtophoren, vgl. Stieglitz Arch. Unterh. ii. Myſterienty- pen S. 197. Throne der D. u. des Dionyſos Bouill. iii, 75. 5. Apollon. 359. Phoͤbos Apollon war, dem Grundgedanken ſei- nes Weſens nach, ein Gott des Heils und der Ordnung, im Gegenſatz einer feindlichen Natur und Welt gefaßt. Als Naturgott iſt er der den Winter mit ſeinen Schrecken vertreibende Fruͤhlingsgott. Indeß erhielt ſein Dienſt und Glauben fruͤher als bei einem andern Gotte, durch das Naturel des Volkſtammes, der ihm beſonders hul- 1

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/483>, abgerufen am 22.11.2024.