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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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II. Bildende Kunst. Gegenstände.
thige, jugendlich zarte und schlanke Figur, in deren Aeh-
renkranz sich mitunter der Epheu des Dionysos schlingt.
Kora ist ein Wesen, welches zwischen Demeter, Diony-
sos und Hades in der Mitte steht, und bald mehr von
dem einen bald mehr von dem andern angezogen und er-
griffen wird.

1. Zahlreiche Sarkophagen (wo der Gegenstand als eine Hoff-
nung der Unsterblichkeit genommen wird) zeigen, entweder in drei
Gruppen die anthologia, den arpagmos oder kathodos, und
die dioxis, oder blos zwei davon. S. Welcker Zeitschr. i, 1.
Ueber den Raub der Kora. Sarkophag in Barcelona. Laborde
Voy. pitt. T. i, 2. Welcker Tf. i, 1. 2. 3. In Maz-
zara ein schöner Sarkophag der Art, bei Houel i. pl. 14. (auch
Buzyges als Pflüger dabei). Im PioCl. v, 5. G. M. 86,
339. (viel ergänzt). M. Cap. iv, 55. Hirt 9, 5. Zoega Bass.
97. bei Creuzer Tf. 12. G. Giust. ii, 79. 106. 118.
Bouill. iii,
35. (aus V. Borgh.). Amalth. iii, S. 247. Der
Homerische Hymnus, welcher die Eleusinische Sage darstellt, liegt
zum großen Theil zum Grunde; Nebenrollen spielen Pallas und
Artemis (aus V. 426.), Hekate, Helios; die Nymphe der kalli-
khoros pege, des phrear anthinon (Kyane aus Sicilien nach
Andern); Styx, Acheron und verschiedne Eroten. Auf Münzen
von Enna (EENNAION) sieht man D. die Fackel zünden,
und dann auf einen Wagen mit Rossen (wahrscheinlich die ältere
Vorstellung) den Hades verfolgen, Combe pl. 4, 5. Die ver-
folgende, fackeltragende D. auf dem Drachenwagen sieht man auf
M. von Athen, Stuart Ant. ii, 2 vign., Kaiserm. von Kyzikos,
Nikäa, Magnesia (wo D. in sehr wilder Bewegung); auch auf
Denaren der G. Vibia u. Volteia. Der Hades u. die sich
sträubende Kora auf dem Viergespann, eine Schlange aus dem
Boden züngelnd, auf Kaiserm. von Sardis u. andern asiat. Städ-
ten. Gemälde der Hinabfahrt, Bartoli Nason. 12.

2. Prax. fecit -- Proserpinae raptum, item Catagu-
sam
,
d. h. die die Perseph. nach der Unterwelt geleitende, ent-
lassende D. So offenbar in dem Vasengemählde, bei Tischb.
iii, 1. vollständiger Millingen U. M. i, 16., wo der Abschied
völlig ruhig und freundlich ist.

3. Die Abrufung aus dem Hades dem Raube gegenüber als
Aufang der anodos; die Hora des Frühlings ist dabei, es ist Zeit
der Anthesteria. Relief bei Bartoli Adm. 59. Hirt Tf. 9,

II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
thige, jugendlich zarte und ſchlanke Figur, in deren Aeh-
renkranz ſich mitunter der Epheu des Dionyſos ſchlingt.
Kora iſt ein Weſen, welches zwiſchen Demeter, Diony-
ſos und Hades in der Mitte ſteht, und bald mehr von
dem einen bald mehr von dem andern angezogen und er-
griffen wird.

1. Zahlreiche Sarkophagen (wo der Gegenſtand als eine Hoff-
nung der Unſterblichkeit genommen wird) zeigen, entweder in drei
Gruppen die ἀνϑολογία, den ἁρπαγμός oder κάϑοδος, und
die δίωξις, oder blos zwei davon. S. Welcker Zeitſchr. i, 1.
Ueber den Raub der Kora. Sarkophag in Barcelona. Laborde
Voy. pitt. T. i, 2. Welcker Tf. i, 1. 2. 3. In Maz-
zara ein ſchöner Sarkophag der Art, bei Houel i. pl. 14. (auch
Buzyges als Pflüger dabei). Im PioCl. v, 5. G. M. 86,
339. (viel ergänzt). M. Cap. iv, 55. Hirt 9, 5. Zoëga Bass.
97. bei Creuzer Tf. 12. G. Giust. ii, 79. 106. 118.
Bouill. iii,
35. (aus V. Borgh.). Amalth. iii, S. 247. Der
Homeriſche Hymnus, welcher die Eleuſiniſche Sage darſtellt, liegt
zum großen Theil zum Grunde; Nebenrollen ſpielen Pallas und
Artemis (aus V. 426.), Hekate, Helios; die Nymphe der καλλί-
χορος πηγή, des φρέαρ ἄνϑινον (Kyane aus Sicilien nach
Andern); Styx, Acheron und verſchiedne Eroten. Auf Münzen
von Enna (ΗΕΝΝΑΙΟΝ) ſieht man D. die Fackel zünden,
und dann auf einen Wagen mit Roſſen (wahrſcheinlich die ältere
Vorſtellung) den Hades verfolgen, Combe pl. 4, 5. Die ver-
folgende, fackeltragende D. auf dem Drachenwagen ſieht man auf
M. von Athen, Stuart Ant. ii, 2 vign., Kaiſerm. von Kyzikos,
Nikäa, Magneſia (wo D. in ſehr wilder Bewegung); auch auf
Denaren der G. Vibia u. Volteia. Der Hades u. die ſich
ſträubende Kora auf dem Viergeſpann, eine Schlange aus dem
Boden züngelnd, auf Kaiſerm. von Sardis u. andern aſiat. Städ-
ten. Gemälde der Hinabfahrt, Bartoli Nason. 12.

2. Prax. fecit — Proserpinae raptum, item Catagu-
sam
,
d. h. die die Perſeph. nach der Unterwelt geleitende, ent-
laſſende D. So offenbar in dem Vaſengemählde, bei Tiſchb.
iii, 1. vollſtändiger Millingen U. M. i, 16., wo der Abſchied
völlig ruhig und freundlich iſt.

3. Die Abrufung aus dem Hades dem Raube gegenüber als
Aufang der ἄνοδος; die Hora des Frühlings iſt dabei, es iſt Zeit
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[459/0481] II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde. thige, jugendlich zarte und ſchlanke Figur, in deren Aeh- renkranz ſich mitunter der Epheu des Dionyſos ſchlingt. Kora iſt ein Weſen, welches zwiſchen Demeter, Diony- ſos und Hades in der Mitte ſteht, und bald mehr von dem einen bald mehr von dem andern angezogen und er- griffen wird. 1. Zahlreiche Sarkophagen (wo der Gegenſtand als eine Hoff- nung der Unſterblichkeit genommen wird) zeigen, entweder in drei Gruppen die ἀνϑολογία, den ἁρπαγμός oder κάϑοδος, und die δίωξις, oder blos zwei davon. S. Welcker Zeitſchr. i, 1. Ueber den Raub der Kora. Sarkophag in Barcelona. Laborde Voy. pitt. T. i, 2. Welcker Tf. i, 1. 2. 3. In Maz- zara ein ſchöner Sarkophag der Art, bei Houel i. pl. 14. (auch Buzyges als Pflüger dabei). Im PioCl. v, 5. G. M. 86, 339. (viel ergänzt). M. Cap. iv, 55. Hirt 9, 5. Zoëga Bass. 97. bei Creuzer Tf. 12. G. Giust. ii, 79. 106. 118. Bouill. iii, 35. (aus V. Borgh.). Amalth. iii, S. 247. Der Homeriſche Hymnus, welcher die Eleuſiniſche Sage darſtellt, liegt zum großen Theil zum Grunde; Nebenrollen ſpielen Pallas und Artemis (aus V. 426.), Hekate, Helios; die Nymphe der καλλί- χορος πηγή, des φρέαρ ἄνϑινον (Kyane aus Sicilien nach Andern); Styx, Acheron und verſchiedne Eroten. Auf Münzen von Enna (ΗΕΝΝΑΙΟΝ) ſieht man D. die Fackel zünden, und dann auf einen Wagen mit Roſſen (wahrſcheinlich die ältere Vorſtellung) den Hades verfolgen, Combe pl. 4, 5. Die ver- folgende, fackeltragende D. auf dem Drachenwagen ſieht man auf M. von Athen, Stuart Ant. ii, 2 vign., Kaiſerm. von Kyzikos, Nikäa, Magneſia (wo D. in ſehr wilder Bewegung); auch auf Denaren der G. Vibia u. Volteia. Der Hades u. die ſich ſträubende Kora auf dem Viergeſpann, eine Schlange aus dem Boden züngelnd, auf Kaiſerm. von Sardis u. andern aſiat. Städ- ten. Gemälde der Hinabfahrt, Bartoli Nason. 12. 2. Prax. fecit — Proserpinae raptum, item Catagu- sam, d. h. die die Perſeph. nach der Unterwelt geleitende, ent- laſſende D. So offenbar in dem Vaſengemählde, bei Tiſchb. iii, 1. vollſtändiger Millingen U. M. i, 16., wo der Abſchied völlig ruhig und freundlich iſt. 3. Die Abrufung aus dem Hades dem Raube gegenüber als Aufang der ἄνοδος; die Hora des Frühlings iſt dabei, es iſt Zeit der Ἀνϑεστήρια. Relief bei Bartoli Adm. 59. Hirt Tf. 9,

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/481>, abgerufen am 22.11.2024.