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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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Propädeutischer Abschnitt.
kanntmachung unvollständig zurücktritt, und oft grade
das Interessanteste zu übergehen in Gefahr geräth. Die
schöne Zeit der Privatsammlungen dagegen ist vorüber,
die ausgezeichnetsten sind eine Zierde theils Italiänischer,
theils fremder Residenzen geworden. Im nördlicheren2
Italien ist Florenz durch die Villa Medicis und Etru-
rien, Venedig besonders aus Griechenland, aber auch
aus der Umgegend und aus Rom reich geworden; allen
andern Sammlungen hat es an solchen Quellen gefehlt.
Neapel aber hat überschwengliche einheimische Schätze,3
welche sich ganz von selbst hier concentriren, und dieser
Residenz neben Rom eine unabhängige Wichtigkeit und
ein Interesse, das keine andre Sammlung ersetzen kann,
zusichern.

1. Man hat von 60,000, ja Lanzi von 170,000 Statuen
oder Antiken in Rom gesprochen. Oberlin p. 127. Jacobs a. O.
S. 516.

Die allgemeinen Werke über Antiken in Rom von Cava-
leriis u. Aa. s. §. 37. Ant. statuarum urbis R. Icones.
R. ex typis Laur. Vaccarii 1584. T. ii. 1621. ex typis
Gott. de Scaichis.
Gio. Batt. Rossi Antiq. statuarum ur-
bis Romae I et II. liber 1668. f. Admiranda Romae a
P. S. Bartolo delineata, notis Bellorii illustr. R.
1693.
Borioni Collectanea Antiq. Romanarum, mit Erklärungen
von Rod. Venuti. 1735. Meist Bronzen. Antiquitatis Mo-
numenta Rom. collecta et illustr. a Conyers Middleton.
Lond.
1745. Ramdohr Ueber Mahlerei und Bildhauerarbeit
in Rom. 1787. 3 Theile 8.

Statuen in Rom auf öffentlichen Plätzen: vor dem Capitol
M. Aurel, die beiden Basaltlöwen, die Dioskuren; die Rossebän-
diger auf M. Cavallo; Pasquino u. Marforio (ein Flußgott und
Aias mit Patroklos. Notizie di due famose statue di un
fiume e di Patroclo. R.
1789).

Sammlungen.

I. Oeffentliche.

a. Auf dem Capitol:

Museum Capitolinum; begründet von Clemens XII, ver-

Propaͤdeutiſcher Abſchnitt.
kanntmachung unvollſtaͤndig zuruͤcktritt, und oft grade
das Intereſſanteſte zu uͤbergehen in Gefahr geraͤth. Die
ſchoͤne Zeit der Privatſammlungen dagegen iſt voruͤber,
die ausgezeichnetſten ſind eine Zierde theils Italiaͤniſcher,
theils fremder Reſidenzen geworden. Im noͤrdlicheren2
Italien iſt Florenz durch die Villa Medicis und Etru-
rien, Venedig beſonders aus Griechenland, aber auch
aus der Umgegend und aus Rom reich geworden; allen
andern Sammlungen hat es an ſolchen Quellen gefehlt.
Neapel aber hat uͤberſchwengliche einheimiſche Schaͤtze,3
welche ſich ganz von ſelbſt hier concentriren, und dieſer
Reſidenz neben Rom eine unabhaͤngige Wichtigkeit und
ein Intereſſe, das keine andre Sammlung erſetzen kann,
zuſichern.

1. Man hat von 60,000, ja Lanzi von 170,000 Statuen
oder Antiken in Rom geſprochen. Oberlin p. 127. Jacobs a. O.
S. 516.

Die allgemeinen Werke über Antiken in Rom von Cava-
leriis u. Aa. ſ. §. 37. Ant. statuarum urbis R. Icones.
R. ex typis Laur. Vaccarii 1584. T. ii. 1621. ex typis
Gott. de Scaichis.
Gio. Batt. Roſſi Antiq. statuarum ur-
bis Romae I et II. liber 1668. f. Admiranda Romae a
P. S. Bartolo delineata, notis Bellorii illustr. R.
1693.
Borioni Collectanea Antiq. Romanarum, mit Erklärungen
von Rod. Venuti. 1735. Meiſt Bronzen. Antiquitatis Mo-
numenta Rom. collecta et illustr. a Conyers Middleton.
Lond.
1745. Ramdohr Ueber Mahlerei und Bildhauerarbeit
in Rom. 1787. 3 Theile 8.

Statuen in Rom auf öffentlichen Plätzen: vor dem Capitol
M. Aurel, die beiden Baſaltlöwen, die Dioskuren; die Roſſebän-
diger auf M. Cavallo; Pasquino u. Marforio (ein Flußgott und
Aias mit Patroklos. Notizie di due famose statue di un
fiume e di Patroclo. R.
1789).

Sammlungen.

I. Oeffentliche.

a. Auf dem Capitol:

Museum Capitolinum; begründet von Clemens XII, ver-

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[299/0321] Propaͤdeutiſcher Abſchnitt. kanntmachung unvollſtaͤndig zuruͤcktritt, und oft grade das Intereſſanteſte zu uͤbergehen in Gefahr geraͤth. Die ſchoͤne Zeit der Privatſammlungen dagegen iſt voruͤber, die ausgezeichnetſten ſind eine Zierde theils Italiaͤniſcher, theils fremder Reſidenzen geworden. Im noͤrdlicheren Italien iſt Florenz durch die Villa Medicis und Etru- rien, Venedig beſonders aus Griechenland, aber auch aus der Umgegend und aus Rom reich geworden; allen andern Sammlungen hat es an ſolchen Quellen gefehlt. Neapel aber hat uͤberſchwengliche einheimiſche Schaͤtze, welche ſich ganz von ſelbſt hier concentriren, und dieſer Reſidenz neben Rom eine unabhaͤngige Wichtigkeit und ein Intereſſe, das keine andre Sammlung erſetzen kann, zuſichern. 2 3 1. Man hat von 60,000, ja Lanzi von 170,000 Statuen oder Antiken in Rom geſprochen. Oberlin p. 127. Jacobs a. O. S. 516. Die allgemeinen Werke über Antiken in Rom von Cava- leriis u. Aa. ſ. §. 37. Ant. statuarum urbis R. Icones. R. ex typis Laur. Vaccarii 1584. T. ii. 1621. ex typis Gott. de Scaichis. Gio. Batt. Roſſi Antiq. statuarum ur- bis Romae I et II. liber 1668. f. Admiranda Romae a P. S. Bartolo delineata, notis Bellorii illustr. R. 1693. Borioni Collectanea Antiq. Romanarum, mit Erklärungen von Rod. Venuti. 1735. Meiſt Bronzen. Antiquitatis Mo- numenta Rom. collecta et illustr. a Conyers Middleton. Lond. 1745. Ramdohr Ueber Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom. 1787. 3 Theile 8. Statuen in Rom auf öffentlichen Plätzen: vor dem Capitol M. Aurel, die beiden Baſaltlöwen, die Dioskuren; die Roſſebän- diger auf M. Cavallo; Pasquino u. Marforio (ein Flußgott und Aias mit Patroklos. Notizie di due famose statue di un fiume e di Patroclo. R. 1789). Sammlungen. I. Oeffentliche. a. Auf dem Capitol: Museum Capitolinum; begründet von Clemens XII, ver-

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/321>, abgerufen am 26.11.2024.