sicht war; es hat bewirkt, daß das bezweckte Compendium ei- nen größern Inhalt und Umfang gewonnen hat, als ein ge- wöhnlicher hundertstündiger Cursus gleichmäßig ausführen kann: woraus indeß vielleicht der Vortheil erwächst, daß es nun auch Vorlesungen über verschiedne einzelne Theile der Kunst- archäologie zum Grunde gelegt, und bei solchen, welche das Ganze umfassen sollen, manche Abschnitte mit Verweisung auf das Buch in kürzeren Uebersichten behandelt werden können. Der Verfasser wünscht, daß auf diese Weise das Werk zugleich für das Studium dessen, der auf eigne Hand einen Eingang in diese Wissenschaft sucht, ein nützlicher Leitfaden, und für die Kenner des Fachs wenigstens ein Handbuch geworden sein möchte, dem sie durch eigne Nachträge, Berichtigungen und Erweiterungen einen Werth für ihre Studien und Arbeiten verleihen können. Die Letztern werden indeß auch wohl fin- den, daß der Verfasser bei dieser übersichtlichen Darstellung des bisher Erforschten doch auch manche eigne Untersuchung und Erklärung eingewebt hat, ohne grade besonders darauf mit dem Finger zu zeigen, und daß er auch da, wo er dem Zwecke des Buchs gemäß hauptsächlich zusammenträgt, doch nur die Früchte eigner Sammlung und Lektüre darlegt, so sehr daß er oft den reichen Vorrath Andrer neben einer viel
ſicht war; es hat bewirkt, daß das bezweckte Compendium ei- nen groͤßern Inhalt und Umfang gewonnen hat, als ein ge- woͤhnlicher hundertſtuͤndiger Curſus gleichmaͤßig ausfuͤhren kann: woraus indeß vielleicht der Vortheil erwaͤchst, daß es nun auch Vorleſungen uͤber verſchiedne einzelne Theile der Kunſt- archaͤologie zum Grunde gelegt, und bei ſolchen, welche das Ganze umfaſſen ſollen, manche Abſchnitte mit Verweiſung auf das Buch in kuͤrzeren Ueberſichten behandelt werden koͤnnen. Der Verfaſſer wuͤnſcht, daß auf dieſe Weiſe das Werk zugleich fuͤr das Studium deſſen, der auf eigne Hand einen Eingang in dieſe Wiſſenſchaft ſucht, ein nuͤtzlicher Leitfaden, und fuͤr die Kenner des Fachs wenigſtens ein Handbuch geworden ſein moͤchte, dem ſie durch eigne Nachtraͤge, Berichtigungen und Erweiterungen einen Werth fuͤr ihre Studien und Arbeiten verleihen koͤnnen. Die Letztern werden indeß auch wohl fin- den, daß der Verfaſſer bei dieſer uͤberſichtlichen Darſtellung des bisher Erforſchten doch auch manche eigne Unterſuchung und Erklaͤrung eingewebt hat, ohne grade beſonders darauf mit dem Finger zu zeigen, und daß er auch da, wo er dem Zwecke des Buchs gemaͤß hauptſaͤchlich zuſammentraͤgt, doch nur die Fruͤchte eigner Sammlung und Lektuͤre darlegt, ſo ſehr daß er oft den reichen Vorrath Andrer neben einer viel
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[IV/0010]
ſicht war; es hat bewirkt, daß das bezweckte Compendium ei-
nen groͤßern Inhalt und Umfang gewonnen hat, als ein ge-
woͤhnlicher hundertſtuͤndiger Curſus gleichmaͤßig ausfuͤhren kann:
woraus indeß vielleicht der Vortheil erwaͤchst, daß es nun
auch Vorleſungen uͤber verſchiedne einzelne Theile der Kunſt-
archaͤologie zum Grunde gelegt, und bei ſolchen, welche das
Ganze umfaſſen ſollen, manche Abſchnitte mit Verweiſung auf
das Buch in kuͤrzeren Ueberſichten behandelt werden koͤnnen.
Der Verfaſſer wuͤnſcht, daß auf dieſe Weiſe das Werk zugleich
fuͤr das Studium deſſen, der auf eigne Hand einen Eingang
in dieſe Wiſſenſchaft ſucht, ein nuͤtzlicher Leitfaden, und fuͤr
die Kenner des Fachs wenigſtens ein Handbuch geworden ſein
moͤchte, dem ſie durch eigne Nachtraͤge, Berichtigungen und
Erweiterungen einen Werth fuͤr ihre Studien und Arbeiten
verleihen koͤnnen. Die Letztern werden indeß auch wohl fin-
den, daß der Verfaſſer bei dieſer uͤberſichtlichen Darſtellung
des bisher Erforſchten doch auch manche eigne Unterſuchung
und Erklaͤrung eingewebt hat, ohne grade beſonders darauf
mit dem Finger zu zeigen, und daß er auch da, wo er dem
Zwecke des Buchs gemaͤß hauptſaͤchlich zuſammentraͤgt, doch
nur die Fruͤchte eigner Sammlung und Lektuͤre darlegt, ſo
ſehr daß er oft den reichen Vorrath Andrer neben einer viel
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/10>, abgerufen am 24.11.2024.
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