Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.Eintritt gab, ist ungewiß; die Syssitien, als Abtheilun- 1 S. oben S. 237. Hierauf bezieht sich auch Dion. Hal. 2, 23. p. 283. R., daß die Pheiditien Schaam bewirken, den Ne- benmann in der Schlacht zu verlassen, mit dem man libirt und geopfert. 2 Persäos bei Ath. 4, 141 f. 3 Plut. Qu. Sympos. 7, 9. p. 332. nennt sie in gewissem Sinne bouleu- teria apoRReta kai sunedria aristokratika und vergleicht sie mit dem Prytaneion und Thesmothesion Athens. 4 Oben S. 202. Für die Knaben war das einzige epaiklon, ein in Lor- beerblättern (kammatides) gebackner Teig von Gerstengeaupe, in Oel geknetet (amphimantora, amphitoroi Hes.); ein solcher Kuchen hieß kamma, der Bestimmung nach pallikhiar. Meurs. Misc. Lac. 1, 12. 5 S. bei Athen. 4, 138 b. vgl. Herod. 6, 57. Der-
gleichen z. B. an den Tithenidien beim T. der Art. Korythallia und dem der Chariten (Bd. 2. S. 379, 7. 407, 7.), andre en Amuklaio, Epilykos koralisko bei Ath. 140 a. Eine kopis be- schreibt vielleicht Alkman Frgm. 17. Welck. Klinai men epta kai tosai trapesdai Makonidon arton epistephoisai Lino te sasa- mo te ken pelikhnais Paidessi khrusokolla, Eintritt gab, iſt ungewiß; die Syſſitien, als Abtheilun- 1 S. oben S. 237. Hierauf bezieht ſich auch Dion. Hal. 2, 23. p. 283. R., daß die Pheiditien Schaam bewirken, den Ne- benmann in der Schlacht zu verlaſſen, mit dem man libirt und geopfert. 2 Perſaͤos bei Ath. 4, 141 f. 3 Plut. Qu. Sympos. 7, 9. p. 332. nennt ſie in gewiſſem Sinne βουλευ- τἠϱια ἀπόῥῥητα καὶ συνέδϱια ἀϱιστοκϱατικά und vergleicht ſie mit dem Prytaneion und Thesmotheſion Athens. 4 Oben S. 202. Fuͤr die Knaben war das einzige ἐπάἲκλον, ein in Lor- beerblaͤttern (καμματίδες) gebackner Teig von Gerſtengeaupe, in Oel geknetet (ἀμφιμἀντοϱα, ἀμφίτοϱοι Heſ.); ein ſolcher Kuchen hieß κάμμα, der Beſtimmung nach παλλιχιάϱ. Meurs. Misc. Lac. 1, 12. 5 S. bei Athen. 4, 138 b. vgl. Herod. 6, 57. Der-
gleichen z. B. an den Tithenidien beim T. der Art. Korythallia und dem der Chariten (Bd. 2. S. 379, 7. 407, 7.), andre ἐν Ἀμυκλαίω, Epilykos κωϱαλίσκῳ bei Ath. 140 a. Eine κοπὶς be- ſchreibt vielleicht Alkman Frgm. 17. Welck. Κλίναι μὲν έπτὰ καὶ τόσαι τϱάπεσδαι Μακωνίδων ἄϱτων ἐπιστεφοῖσαι Λίνω τε σασά- μω τε κἠν πελίχναις Παίδεσσι χϱυσοκόλλα, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0283" n="277"/> Eintritt gab, iſt ungewiß; die Syſſitien, als Abtheilun-<lb/> gen des Staats, waren allerdings auf Geſchlechterver-<lb/> bindung gegruͤndet <note place="foot" n="1">S. oben S. 237. Hierauf bezieht ſich auch Dion. Hal.<lb/> 2, 23. <hi rendition="#aq">p.</hi> 283. R., daß die Pheiditien Schaam bewirken, den Ne-<lb/> benmann in der Schlacht zu verlaſſen, <hi rendition="#g">mit dem man libirt<lb/> und geopfert</hi>.</note>, hier iſt aber von kleineren Genoſſen-<lb/> ſchaften in denſelben, von etwa funfzehn Maͤnnern, die<lb/> Rede. Eine ſolche Genoſſenſchaft war ein kleiner Staat in<lb/> ſich <note place="foot" n="2">Perſaͤos bei Ath. 4, 141 f.</note>, ariſtokratiſch organiſirt <note place="foot" n="3">Plut.<lb/><hi rendition="#aq">Qu. Sympos. 7, 9. p.</hi> 332. nennt ſie in gewiſſem Sinne βουλευ-<lb/> τἠϱια ἀπόῥῥητα καὶ συνέδϱια ἀϱιστοκϱατικά und vergleicht ſie<lb/> mit dem Prytaneion und Thesmotheſion Athens.</note>; nur ſtoͤrte kein Vorrecht<lb/> die Gleichheit der Lebensart. Noch feſtergezogen aber<lb/> wurde jenes Band freundlicher Gemeinſchaft durch den<lb/> beſtaͤndigen Berkehr des Gebens und Nehmens, der zu<lb/> dem kaͤrglichen Hauptmahle den ſchmackhaftern Nach-<lb/> tiſch (ἐπάικλον), den aber Niemand kaufen durfte,<lb/> hinzulieferte <note place="foot" n="4">Oben<lb/> S. 202. Fuͤr die Knaben war das einzige ἐπάἲκλον, ein in Lor-<lb/> beerblaͤttern (καμματίδες) gebackner Teig von Gerſtengeaupe, in<lb/> Oel geknetet (ἀμφιμἀντοϱα, ἀμφίτοϱοι Heſ.); ein ſolcher Kuchen<lb/> hieß κάμμα, der Beſtimmung nach παλλιχιάϱ. Meurs. <hi rendition="#aq">Misc. Lac.</hi><lb/> 1, 12.</note>: wovon die κοπὶς zu unterſcheiden, ein<lb/> Opfermahl, das ein Einzelner bei beſtimmten Gelegen-<lb/> heiten gab, und dazu von Freunden, wen er wollte,<lb/> beſonders aber die Koͤnige einlud <note place="foot" n="5">S. bei Athen. 4, 138 <hi rendition="#aq">b.</hi> vgl. Herod. 6, 57. Der-<lb/> gleichen z. B. an den Tithenidien beim T. der Art. Korythallia<lb/> und dem der Chariten (Bd. 2. S. 379, 7. 407, 7.), andre ἐν<lb/> Ἀμυκλαίω, Epilykos κωϱαλίσκῳ bei Ath. 140 <hi rendition="#aq">a.</hi> Eine κοπὶς be-<lb/> ſchreibt vielleicht Alkman Frgm. 17. Welck. Κλίναι μὲν έπτὰ καὶ<lb/> τόσαι τϱάπεσδαι Μακωνίδων ἄϱτων ἐπιστεφοῖσαι Λίνω τε σασά-<lb/> μω τε κἠν πελίχναις Παίδεσσι χϱυσοκόλλα,</note>. Dagegen iſt der<lb/> Begriff der Pheiditien als einer kargen, unfrohen und<lb/> truͤbſeligen Mahlzeit erſt durch den Gegenſatz ſpaͤteren<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [277/0283]
Eintritt gab, iſt ungewiß; die Syſſitien, als Abtheilun-
gen des Staats, waren allerdings auf Geſchlechterver-
bindung gegruͤndet 1, hier iſt aber von kleineren Genoſſen-
ſchaften in denſelben, von etwa funfzehn Maͤnnern, die
Rede. Eine ſolche Genoſſenſchaft war ein kleiner Staat in
ſich 2, ariſtokratiſch organiſirt 3; nur ſtoͤrte kein Vorrecht
die Gleichheit der Lebensart. Noch feſtergezogen aber
wurde jenes Band freundlicher Gemeinſchaft durch den
beſtaͤndigen Berkehr des Gebens und Nehmens, der zu
dem kaͤrglichen Hauptmahle den ſchmackhaftern Nach-
tiſch (ἐπάικλον), den aber Niemand kaufen durfte,
hinzulieferte 4: wovon die κοπὶς zu unterſcheiden, ein
Opfermahl, das ein Einzelner bei beſtimmten Gelegen-
heiten gab, und dazu von Freunden, wen er wollte,
beſonders aber die Koͤnige einlud 5. Dagegen iſt der
Begriff der Pheiditien als einer kargen, unfrohen und
truͤbſeligen Mahlzeit erſt durch den Gegenſatz ſpaͤteren
1 S. oben S. 237. Hierauf bezieht ſich auch Dion. Hal.
2, 23. p. 283. R., daß die Pheiditien Schaam bewirken, den Ne-
benmann in der Schlacht zu verlaſſen, mit dem man libirt
und geopfert.
2 Perſaͤos bei Ath. 4, 141 f.
3 Plut.
Qu. Sympos. 7, 9. p. 332. nennt ſie in gewiſſem Sinne βουλευ-
τἠϱια ἀπόῥῥητα καὶ συνέδϱια ἀϱιστοκϱατικά und vergleicht ſie
mit dem Prytaneion und Thesmotheſion Athens.
4 Oben
S. 202. Fuͤr die Knaben war das einzige ἐπάἲκλον, ein in Lor-
beerblaͤttern (καμματίδες) gebackner Teig von Gerſtengeaupe, in
Oel geknetet (ἀμφιμἀντοϱα, ἀμφίτοϱοι Heſ.); ein ſolcher Kuchen
hieß κάμμα, der Beſtimmung nach παλλιχιάϱ. Meurs. Misc. Lac.
1, 12.
5 S. bei Athen. 4, 138 b. vgl. Herod. 6, 57. Der-
gleichen z. B. an den Tithenidien beim T. der Art. Korythallia
und dem der Chariten (Bd. 2. S. 379, 7. 407, 7.), andre ἐν
Ἀμυκλαίω, Epilykos κωϱαλίσκῳ bei Ath. 140 a. Eine κοπὶς be-
ſchreibt vielleicht Alkman Frgm. 17. Welck. Κλίναι μὲν έπτὰ καὶ
τόσαι τϱάπεσδαι Μακωνίδων ἄϱτων ἐπιστεφοῖσαι Λίνω τε σασά-
μω τε κἠν πελίχναις Παίδεσσι χϱυσοκόλλα,
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