Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.Unveräußerlichkeit und Untheilbarkeit des Familien-Kle- 1 Herakl. Pont. 2. polein de gen Lakedaimoniois aiskhron nenomistai (vgl. Arist. 2, 6, 10.), tes arkhaias moiras anane- mesthai ouden exesti. vgl. Plut. Inst. Lac. p. 252. 2 Dies führt als Lakonisches Gesetz an Prokl. zu Hesiods Erg. 374. p. 198 Gaisf. 3 Jüngere Brüder erbten aber sogleich, wenn der ältere ohne ächte Descendenz abging, Plut. Ages. 4. 4 Pollux 1, 8, 75. 10, 3, 20. mit Hemsterh. Note. Ueber die Ableitungen von pao vgl. Valckenaer ad Ammon. 3, 7. 5 Arist. 1, 1, 6. 6 Hesych: paotai suggeneis, oikeioi. 7 Arist. 2, 6, 21. 8 Die mikra ekhontes bei Xen. Staat 7, 4. müssen solche sein, die keinen kleros für sich besitzen, wie die mikran ousian kekte- menoe bei Arist. 2, 6, 10. III. 13
Unveraͤußerlichkeit und Untheilbarkeit des Familien-Kle- 1 Herakl. Pont. 2. πωλεῖν δὲ γῆν Λακεδαιμονίοις αἰσχϱὸν νενόμισται (vgl. Ariſt. 2, 6, 10.), τῆς ἀϱχαίας μοίϱας ἀνανέ- μεσϑαι οὐδὲν ἔξεστι. vgl. Plut. Inst. Lac. p. 252. 2 Dies fuͤhrt als Lakoniſches Geſetz an Prokl. zu Heſiods Ἔϱγ. 374. p. 198 Gaisf. 3 Juͤngere Bruͤder erbten aber ſogleich, wenn der aͤltere ohne aͤchte Deſcendenz abging, Plut. Ageſ. 4. 4 Pollux 1, 8, 75. 10, 3, 20. mit Hemſterh. Note. Ueber die Ableitungen von πάω vgl. Valckenaer ad Ammon. 3, 7. 5 Ariſt. 1, 1, 6. 6 Heſych: παῶται συγγενεῖς, οἰκεῖοι. 7 Ariſt. 2, 6, 21. 8 Die μικϱὰ ἔχοντες bei Xen. Staat 7, 4. muͤſſen ſolche ſein, die keinen κλῆϱος fuͤr ſich beſitzen, wie die μικϱὰν οὐσίαν κεκτη- μένοε bei Ariſt. 2, 6, 10. III. 13
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Unveraͤußerlichkeit und Untheilbarkeit des Familien-Kle-
ros 1; welche nothwendig forderte, daß nur ein eigent-
licher Erbe hinterlaſſen werde 2, wahrſcheinlich immer
der aͤlteſte Sohn 3. Was indeß vernuͤnftiger Weiſe
nur ſo verſtanden werden kann, daß dieſer zwar allein
als Herr des Hauſes und Gutes galt, aber auch die
uͤbrigen Familienglieder mit gleichem Fuge Antheil am
Genuſſe forderten. Jener hieß Doriſch ἑστιοπάμων,
der Herr des Heerdes 4; die ſaͤmmtlichen Glieder des
Hauſes nannte der Kreter Epimenides ὁμοκάπους, die
Zuſammenſpeiſenden, Charondas ὁμοσιπύοτς, die von
einem Vorrath Zehrenden 5, die Spartiaten vielleicht
παώτας 6. Fuͤr dieſe mußte alſo der Herr des Heer-
des den Beitrag zu den Syſſitien zahlen, ohne den
Niemand zugelaſſen wurde 7; wir werden unten ſehen,
daß er dies fuͤr drei Maͤnner und Frauen allenfalls
noch konnte: die andern Beduͤrfniſſe waren unbedeu-
tender 8. Waren aber noch mehr Maͤnner im Hauſe,
und man ſollte denken, daß dies bei beſonderer Frucht-
barkeit einzelner Geſchlechter oͤfter ſtatt finden mußte:
ſo war, außer der Verheirathung mit Erbtoͤchtern, die
Ausſendung in Colonien ein fruͤher wenigſtens haͤufig
gebrauchtes Auskunftsmittel, oder der Staat mußte,
1 Herakl. Pont. 2. πωλεῖν δὲ γῆν Λακεδαιμονίοις αἰσχϱὸν
νενόμισται (vgl. Ariſt. 2, 6, 10.), τῆς ἀϱχαίας μοίϱας ἀνανέ-
μεσϑαι οὐδὲν ἔξεστι. vgl. Plut. Inst. Lac. p. 252.
2 Dies
fuͤhrt als Lakoniſches Geſetz an Prokl. zu Heſiods Ἔϱγ. 374. p. 198
Gaisf.
3 Juͤngere Bruͤder erbten aber ſogleich, wenn der
aͤltere ohne aͤchte Deſcendenz abging, Plut. Ageſ. 4.
4 Pollux
1, 8, 75. 10, 3, 20. mit Hemſterh. Note. Ueber die Ableitungen
von πάω vgl. Valckenaer ad Ammon. 3, 7.
5 Ariſt. 1, 1, 6.
6 Heſych: παῶται συγγενεῖς, οἰκεῖοι.
7 Ariſt. 2, 6, 21.
8 Die μικϱὰ ἔχοντες bei Xen. Staat 7, 4. muͤſſen ſolche ſein,
die keinen κλῆϱος fuͤr ſich beſitzen, wie die μικϱὰν οὐσίαν κεκτη-
μένοε bei Ariſt. 2, 6, 10.
III. 13
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