Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.Kriege fiel dem Könige von der Beute ein Ehrenantheil Alles dies überlegt, erscheint mir der politische Privatmann, sondern ein öffentlich dazu Bestellter)oemotele poieetai. 1 Herod. 9, 81. 2 Nach Phylarch bei Polyd. 2, 62, 1. Dies sind die megistai lepheis im Alk. I, 39, 123 a. 3 Xen. Ages. 8. aus dem Plut. Ages. 19. (oben Bd. 2. S. 90, 3.) schöpft. Hellen. 5, 3, 20. vgl. Nepos Ages. 7. Die booneta bei Paus. 3, 12, 3. sind davon zu unterscheiden. 4 wie Manso zeigt 3, 2. S. 330. 5 vom Staate 15, 6. Nach dems. 13, 2. sorgen im
Kriege 3 omoioi für alle Bedürsnisse des K., die Raoul-Roch. Dissert. (1821.) p. 77. für einen Theil der 6 empasantes in einer Fourmont. Inschr. (empa[ - 1 Zeichen fehlt]entes bei Hesych) hält. Die Sache ist sehr unklar. Kriege fiel dem Koͤnige von der Beute ein Ehrenantheil Alles dies uͤberlegt, erſcheint mir der politiſche Privatmann, ſondern ein oͤffentlich dazu Beſtellter)ὀημοτελἤ ποιέηται. 1 Herod. 9, 81. 2 Nach Phylarch bei Polyd. 2, 62, 1. Dies ſind die μέγισται λήφεις im Alk. I, 39, 123 a. 3 Xen. Ageſ. 8. aus dem Plut. Ageſ. 19. (oben Bd. 2. S. 90, 3.) ſchoͤpft. Hellen. 5, 3, 20. vgl. Nepos Ageſ. 7. Die βοὠνητα bei Pauſ. 3, 12, 3. ſind davon zu unterſcheiden. 4 wie Manſo zeigt 3, 2. S. 330. 5 vom Staate 15, 6. Nach demſ. 13, 2. ſorgen im
Kriege 3 ὅμοιοι fuͤr alle Beduͤrſniſſe des K., die Raoul-Roch. Dissert. (1821.) p. 77. fuͤr einen Theil der 6 ἐμπασαντες in einer Fourmont. Inſchr. (ἐμπα[ – 1 Zeichen fehlt]έντες bei Heſych) haͤlt. Die Sache iſt ſehr unklar. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0113" n="107"/> Kriege fiel dem Koͤnige von der Beute ein Ehrenantheil<lb/> zu, wie dem Pauſanias bei Plataͤaͤ zehn Weiber, Pferde,<lb/> Kamele, Talente <note place="foot" n="1">Herod. 9, 81.</note>; ſpaͤter ſcheint es, daß ein Drittel<lb/> des Erbeuteten an den ſiegenden Koͤnig kam <note place="foot" n="2">Nach Phylarch bei Polyd. 2, 62, 1.<lb/> Dies ſind die μέγισται λήφεις im Alk. <hi rendition="#aq">I, 39, 123 a.</hi></note>. Endlich<lb/> iſt noch die nach der Sage von Ariſtodemos, dem<lb/> Stammvater beider Haͤuſer, erbauete <note place="foot" n="3">Xen.<lb/> Ageſ. 8. aus dem Plut. Ageſ. 19. (oben Bd. 2. S. 90, 3.) ſchoͤpft.<lb/> Hellen. 5, 3, 20. vgl. Nepos Ageſ. 7. Die βοὠνητα bei Pauſ. 3,<lb/> 12, 3. ſind davon zu unterſcheiden.</note> Amtswohnung<lb/> beider Koͤnige Sparta’s zu erwaͤhnen, (außer der ſie<lb/> indeß oft noch Privathaͤuſer hatten,) <note place="foot" n="4">wie Manſo zeigt 3, 2.<lb/> S. 330.</note>, bei der Xeno-<lb/> phon ſelbſt den Waſſerteich nicht uͤbergeht; und daß<lb/> ihnen außerhalb der Stadt ſtets ein Zelt auf oͤffentliche<lb/> Koſten gebaut wurde <note place="foot" n="5">vom Staate 15, 6. Nach demſ. 13, 2. ſorgen im<lb/> Kriege 3 ὅμοιοι fuͤr alle Beduͤrſniſſe des K., die Raoul-Roch.<lb/><hi rendition="#aq">Dissert. (1821.) p</hi>. 77. fuͤr einen Theil der 6 ἐμπασαντες in einer<lb/> Fourmont. Inſchr. (ἐμπα<gap unit="chars" quantity="1"/>έντες bei Heſych) haͤlt. Die Sache iſt<lb/> ſehr unklar.</note>.</p><lb/> <p>Alles dies uͤberlegt, erſcheint mir der politiſche<lb/> Verſtand faſt wunderbar, mit dem die alte Verfaſſung<lb/> Sparta’s die Kraft, Wuͤrde und Wohlhabenheit des<lb/> Koͤnigthums ſchuͤtzte, ohne doch daſſelbe nur entfernt<lb/> der Despotie anzunaͤhern, und in irgend einem Stuͤcke<lb/> den Koͤnig uͤber das Geſetz oder nur außerhalb deſſel-<lb/> ben zu ſtellen. <hi rendition="#g">Sie</hi> konnte ohne Gefahr der Freiheit<lb/> dem Staate ein Herrſchergeſchlecht erhalten, das den<lb/> Stolz ſeines eigenen Hauſes von dem Nationalgefuͤhl<lb/> des Volkes nicht ſcheidend, und die geſammte Kraft deſ-<lb/> ſelben in ſich mit freudigem Bewußtſein vereinigend,<lb/> eine edle und großartige Geſinnung fuͤr lange Zeiten<lb/><note xml:id="seg2pn_15_2" prev="#seg2pn_15_1" place="foot" n="9">Privatmann, ſondern ein oͤffentlich dazu Beſtellter)ὀημοτελἤ<lb/> ποιέηται.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0113]
Kriege fiel dem Koͤnige von der Beute ein Ehrenantheil
zu, wie dem Pauſanias bei Plataͤaͤ zehn Weiber, Pferde,
Kamele, Talente 1; ſpaͤter ſcheint es, daß ein Drittel
des Erbeuteten an den ſiegenden Koͤnig kam 2. Endlich
iſt noch die nach der Sage von Ariſtodemos, dem
Stammvater beider Haͤuſer, erbauete 3 Amtswohnung
beider Koͤnige Sparta’s zu erwaͤhnen, (außer der ſie
indeß oft noch Privathaͤuſer hatten,) 4, bei der Xeno-
phon ſelbſt den Waſſerteich nicht uͤbergeht; und daß
ihnen außerhalb der Stadt ſtets ein Zelt auf oͤffentliche
Koſten gebaut wurde 5.
Alles dies uͤberlegt, erſcheint mir der politiſche
Verſtand faſt wunderbar, mit dem die alte Verfaſſung
Sparta’s die Kraft, Wuͤrde und Wohlhabenheit des
Koͤnigthums ſchuͤtzte, ohne doch daſſelbe nur entfernt
der Despotie anzunaͤhern, und in irgend einem Stuͤcke
den Koͤnig uͤber das Geſetz oder nur außerhalb deſſel-
ben zu ſtellen. Sie konnte ohne Gefahr der Freiheit
dem Staate ein Herrſchergeſchlecht erhalten, das den
Stolz ſeines eigenen Hauſes von dem Nationalgefuͤhl
des Volkes nicht ſcheidend, und die geſammte Kraft deſ-
ſelben in ſich mit freudigem Bewußtſein vereinigend,
eine edle und großartige Geſinnung fuͤr lange Zeiten
9
1 Herod. 9, 81.
2 Nach Phylarch bei Polyd. 2, 62, 1.
Dies ſind die μέγισται λήφεις im Alk. I, 39, 123 a.
3 Xen.
Ageſ. 8. aus dem Plut. Ageſ. 19. (oben Bd. 2. S. 90, 3.) ſchoͤpft.
Hellen. 5, 3, 20. vgl. Nepos Ageſ. 7. Die βοὠνητα bei Pauſ. 3,
12, 3. ſind davon zu unterſcheiden.
4 wie Manſo zeigt 3, 2.
S. 330.
5 vom Staate 15, 6. Nach demſ. 13, 2. ſorgen im
Kriege 3 ὅμοιοι fuͤr alle Beduͤrſniſſe des K., die Raoul-Roch.
Dissert. (1821.) p. 77. fuͤr einen Theil der 6 ἐμπασαντες in einer
Fourmont. Inſchr. (ἐμπα_έντες bei Heſych) haͤlt. Die Sache iſt
ſehr unklar.
9 Privatmann, ſondern ein oͤffentlich dazu Beſtellter)ὀημοτελἤ
ποιέηται.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |