Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.einzunehmen, nach Theben ziehen ließ 1, wo er mit den 1 Bei Antonin. Lib. 33. -- Auch eine Spur andrer Sa- genform bei Apostol. Sprüchw. 18, 7. 2 So auch Thuk. 1, 9. Platon Gesetze 3. S. 686. Bei Schol. Eurip. Orest. 5. schreibe autous men (die Atriden) apostenai Lakedaimonos, tous de Per- seidas basileusai. Nur Polyaen 1, 10. nennt Eurysthiden in Sparta zur Zeit der Einwanderung. 3 Vgl. besonders Platon a. O. 4 Apolld. 2, 8, 2. vgl. Ocnomaos bei Euseb. Praep.
Ev. 5, 20. Man muß nämlich so anordnen: geneas gar, ou ges karpon exeipon triton kai ten stenugran au ton eurugastora -- ekhonta kata ton Isthmon dexian. einzunehmen, nach Theben ziehen ließ 1, wo er mit den 1 Bei Antonin. Lib. 33. — Auch eine Spur andrer Sa- genform bei Apoſtol. Spruͤchw. 18, 7. 2 So auch Thuk. 1, 9. Platon Geſetze 3. S. 686. Bei Schol. Eurip. Oreſt. 5. ſchreibe αὐτοὺς μὲν (die Atriden) ἀποστῆναι Λακεδαίμονος, τοὺς δὲ Πεϱ- σείδας βασιλεῦσαι. Nur Polyaen 1, 10. nennt Euryſthiden in Sparta zur Zeit der Einwanderung. 3 Vgl. beſonders Platon a. O. 4 Apolld. 2, 8, 2. vgl. Ocnomaos bei Euſeb. Praep.
Ev. 5, 20. Man muß naͤmlich ſo anordnen: γενεὰς γὰϱ, οὐ γῆς καϱπὸν ἐξεῖπον τϱίτον καὶ τὴν στενυγϱὰν αὖ τὸν εὐϱυγάστοϱα — ἔχοντα κατὰ τὸν Ἰσϑμὸν δεξιάν. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0087" n="57"/> einzunehmen, nach Theben ziehen ließ <note place="foot" n="1">Bei Antonin. Lib. 33. — Auch eine Spur andrer Sa-<lb/> genform bei Apoſtol. Spruͤchw. 18, 7.</note>, wo er mit den<lb/> uͤbrigen Herakliden eine Ortſchaft am Elektriſchen Thore<lb/> gruͤndet, von der ſpaͤter die Rede <choice><sic>ſeiu</sic><corr>ſein</corr></choice> wird. — Im<lb/> Peloponnes ſuccedirten indeß nach der ſynchroniſtiſch an-<lb/> geordneten Sage dem Euryſtheus die Pelopiden, welche<lb/> darnach ganz als Verdraͤnger der rechtmaͤßigen Herr-<lb/> ſcher vom Stamme des Perſeus erſcheinen <note place="foot" n="2">So auch Thuk. 1, 9.<lb/> Platon Geſetze 3. S. 686. Bei Schol. Eurip. Oreſt. 5. ſchreibe<lb/> αὐτοὺς μὲν (die Atriden) ἀποστῆναι Λακεδαίμονος, τοὺς δὲ <hi rendition="#g">Πεϱ-<lb/> σείδας</hi> βασιλεῦσαι. Nur Polyaen 1, 10. nennt Euryſthiden in<lb/> Sparta zur Zeit der Einwanderung.</note>; aber ob<lb/> den aͤlteren Dichtern ein ſolches Verhaͤltniß bekannt war,<lb/> iſt ſehr zu zweifeln; ſoviel iſt deutlich, daß wir es hier<lb/> nicht mit der Tradition, ſondern mit wiſſenſchaftlichen<lb/> Combinationen derſelben zu thun haben. Gegen dieſe<lb/> neuen Herrſcher richten ſich alsdann die Zuͤge der Hera-<lb/> kliden, deren gemeiniglich drei angegeben werden. Die<lb/> Erzaͤhlung von denſelben folgt dem Hauptgedanken einer<lb/> gaͤnzlichen Abhaͤngigkeit der Dorier vom Delphiſchen Ora-<lb/> kel <note place="foot" n="3">Vgl. beſonders Platon<lb/> a. O.</note>: aber die Mißverſtaͤndniſſe dieſer Verkuͤndigungen,<lb/> welche hemmend und aufhaltend wirken, halten wir<lb/> wieder fuͤr Attiſche Erfindung. Das Orakel nennt<lb/> naͤmlich die dritte Frucht und die Waſſerenge als Zeit<lb/> und Weg der verheißenen Ruͤckkehr, welches jene falſch<lb/> fuͤr das dritte Jahr und den Iſthmos nehmen. Aber<lb/> bei Apollodor machen es noch die nicht ganz aufgeloͤſten<lb/> jambiſchen Rhythmen gewiß, daß er dieſe Orakelge-<lb/> ſchichte aus Tragoedien genommen <note xml:id="seg2pn_7_1" next="#seg2pn_7_2" place="foot" n="4">Apolld. 2, 8, 2. vgl. Ocnomaos bei Euſeb. <hi rendition="#aq">Praep.<lb/> Ev.</hi> 5, 20. Man muß naͤmlich ſo anordnen:<lb/><lg type="poem"><l>γενεὰς γὰϱ, οὐ γῆς καϱπὸν ἐξεῖπον τϱίτον</l><lb/><l>καὶ τὴν στενυγϱὰν αὖ τὸν εὐϱυγάστοϱα</l><lb/><l>— ἔχοντα κατὰ τὸν Ἰσϑμὸν δεξιάν.</l></lg></note>, wie oben im all-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0087]
einzunehmen, nach Theben ziehen ließ 1, wo er mit den
uͤbrigen Herakliden eine Ortſchaft am Elektriſchen Thore
gruͤndet, von der ſpaͤter die Rede ſein wird. — Im
Peloponnes ſuccedirten indeß nach der ſynchroniſtiſch an-
geordneten Sage dem Euryſtheus die Pelopiden, welche
darnach ganz als Verdraͤnger der rechtmaͤßigen Herr-
ſcher vom Stamme des Perſeus erſcheinen 2; aber ob
den aͤlteren Dichtern ein ſolches Verhaͤltniß bekannt war,
iſt ſehr zu zweifeln; ſoviel iſt deutlich, daß wir es hier
nicht mit der Tradition, ſondern mit wiſſenſchaftlichen
Combinationen derſelben zu thun haben. Gegen dieſe
neuen Herrſcher richten ſich alsdann die Zuͤge der Hera-
kliden, deren gemeiniglich drei angegeben werden. Die
Erzaͤhlung von denſelben folgt dem Hauptgedanken einer
gaͤnzlichen Abhaͤngigkeit der Dorier vom Delphiſchen Ora-
kel 3: aber die Mißverſtaͤndniſſe dieſer Verkuͤndigungen,
welche hemmend und aufhaltend wirken, halten wir
wieder fuͤr Attiſche Erfindung. Das Orakel nennt
naͤmlich die dritte Frucht und die Waſſerenge als Zeit
und Weg der verheißenen Ruͤckkehr, welches jene falſch
fuͤr das dritte Jahr und den Iſthmos nehmen. Aber
bei Apollodor machen es noch die nicht ganz aufgeloͤſten
jambiſchen Rhythmen gewiß, daß er dieſe Orakelge-
ſchichte aus Tragoedien genommen 4, wie oben im all-
1 Bei Antonin. Lib. 33. — Auch eine Spur andrer Sa-
genform bei Apoſtol. Spruͤchw. 18, 7.
2 So auch Thuk. 1, 9.
Platon Geſetze 3. S. 686. Bei Schol. Eurip. Oreſt. 5. ſchreibe
αὐτοὺς μὲν (die Atriden) ἀποστῆναι Λακεδαίμονος, τοὺς δὲ Πεϱ-
σείδας βασιλεῦσαι. Nur Polyaen 1, 10. nennt Euryſthiden in
Sparta zur Zeit der Einwanderung.
3 Vgl. beſonders Platon
a. O.
4 Apolld. 2, 8, 2. vgl. Ocnomaos bei Euſeb. Praep.
Ev. 5, 20. Man muß naͤmlich ſo anordnen:
γενεὰς γὰϱ, οὐ γῆς καϱπὸν ἐξεῖπον τϱίτον
καὶ τὴν στενυγϱὰν αὖ τὸν εὐϱυγάστοϱα
— ἔχοντα κατὰ τὸν Ἰσϑμὸν δεξιάν.
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