Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.mung der Gebräuche beglaubigt, von Argos hergeleitet; 9 Thuk. 5, 75. 1 S. Bd. 1. S. 267. 2 Herdon zu Korkyra der Haupttempel. Thuk. 1, 24. 3, 75. 79. Auch in Syrakus, Aelian V. G. 6, 11. u. Aa. 3 Bd. 1. S. 297. Die behauptete Göttlichkeit der Medeia wird vollkommen erwiesen durch Athenag. legat. p. 14. Zeugniß, daß Hesiod. und Alkman sie Göttin ge- nannt. 4 Sie hieß Eilethuia und Gamele, Hesych s. v. Eil. Eustath. ad Hom. p. 1156. 5 Athen. 15, 672. 6 Hesych s. v.
Weiter sehe man Creuzers Symbolik, deren Abschnitt über Hera mung der Gebraͤuche beglaubigt, von Argos hergeleitet; 9 Thuk. 5, 75. 1 S. Bd. 1. S. 267. 2 Herdon zu Korkyra der Haupttempel. Thuk. 1, 24. 3, 75. 79. Auch in Syrakus, Aelian V. G. 6, 11. u. Aa. 3 Bd. 1. S. 297. Die behauptete Goͤttlichkeit der Medeia wird vollkommen erwieſen durch Athenag. legat. p. 14. Zeugniß, daß Heſiod. und Alkman ſie Goͤttin ge- nannt. 4 Sie hieß Εἰλήϑυια und Γαμηλή, Heſych s. v. Εἰλ. Euſtath. ad Hom. p. 1156. 5 Athen. 15, 672. 6 Heſych s. v.
Weiter ſehe man Creuzers Symbolik, deren Abſchnitt uͤber Hera <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0426" n="396"/> mung der Gebraͤuche beglaubigt, von Argos hergeleitet;<lb/> und daſſelbe gilt von dem Epidauriſchen <note place="foot" n="9">Thuk. 5, 75.</note>, Aeginetiſchen,<lb/> Byzantiſchen Cult. Die Goͤttin herrſcht in den aͤltern<lb/> Mythen von Argos; die Traditionen von Jo, ſoviel davon<lb/> wirklich einheimiſch, ſind nur mythiſche Darſtellungen<lb/> der Ideen und Gefuͤhle dieſer Verehrung; ſo wie die<lb/> Korinthiſchen Mythen von Medeia in ihrem aͤlteſten<lb/> Theile ſich ebenfalls auf die dort einheimiſche Religion<lb/> der Hera Akraͤa beziehn <note place="foot" n="1">S. Bd. 1. S. 267.</note>. Daher die Korinther nach<lb/> ihrer Colonie Korkyra mit dem Heradienſt <note place="foot" n="2">Herdon zu Korkyra der<lb/> Haupttempel. Thuk. 1, 24. 3, 75. 79. Auch in Syrakus, Aelian<lb/> V. G. 6, 11. u. Aa.</note> auch die<lb/> Mythen und den Cultus der Medeia brachten <note place="foot" n="3">Bd. 1. S. 297. Die behauptete<lb/> Goͤttlichkeit der Medeia wird vollkommen erwieſen durch Athenag.<lb/><hi rendition="#aq">legat. p.</hi> 14. Zeugniß, daß Heſiod. und Alkman ſie <hi rendition="#g">Goͤttin</hi> ge-<lb/> nannt.</note>. —<lb/> Man wird daher das Eigenthuͤmliche und Beſondere<lb/> dieſer Religionsart theils aus den ſymboliſchen Tradi-<lb/> tionen uͤber Jo und Medeia und andern dergleichen,<lb/> theils aus den Gebraͤuchen, beſonders des Samiſchen<lb/> Feſtes, zuſammenſtellen muͤſſen. Eine naive Natur-<lb/> religion lag gewiß zum Grunde; welche die Sage, wie<lb/> Zeus, auf Berg Thornax in Suͤd-Argolis als Kukkuk<lb/> (deſſen Ruf in Griechenland die Naͤhe eines gedeihli-<lb/> chen Saatregens verkuͤndet) die Hera verfuͤhrt, ſehr<lb/> hehllos ausſpricht; der ἱερὸς γάμος ſpielte eine Haupt-<lb/> rolle <note place="foot" n="4">Sie hieß Εἰλήϑυια und Γαμηλή, Heſych <hi rendition="#aq">s. v.</hi> Εἰλ.<lb/> Euſtath. <hi rendition="#aq">ad Hom. p.</hi> 1156.</note>. In Samos erzaͤhlte man, daß das Bild einſt<lb/> mit Ruthen von Keuſchlamm ganz umwunden geweſen<lb/> ſei, und ſtellte dies, wie es ſcheint, auch in Feſtge-<lb/> braͤuchen dar <note place="foot" n="5">Athen. 15, 672.</note>: daſſelbe bedeutete das Argiviſche Feſt<lb/> Λέχερνα, <hi rendition="#g">Zweigbett</hi> <note xml:id="seg2pn_40_1" next="#seg2pn_40_2" place="foot" n="6">Heſych <hi rendition="#aq">s. v.</hi><lb/> Weiter ſehe man Creuzers Symbolik, deren Abſchnitt uͤber Hera</note>.</p> </div><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [396/0426]
mung der Gebraͤuche beglaubigt, von Argos hergeleitet;
und daſſelbe gilt von dem Epidauriſchen 9, Aeginetiſchen,
Byzantiſchen Cult. Die Goͤttin herrſcht in den aͤltern
Mythen von Argos; die Traditionen von Jo, ſoviel davon
wirklich einheimiſch, ſind nur mythiſche Darſtellungen
der Ideen und Gefuͤhle dieſer Verehrung; ſo wie die
Korinthiſchen Mythen von Medeia in ihrem aͤlteſten
Theile ſich ebenfalls auf die dort einheimiſche Religion
der Hera Akraͤa beziehn 1. Daher die Korinther nach
ihrer Colonie Korkyra mit dem Heradienſt 2 auch die
Mythen und den Cultus der Medeia brachten 3. —
Man wird daher das Eigenthuͤmliche und Beſondere
dieſer Religionsart theils aus den ſymboliſchen Tradi-
tionen uͤber Jo und Medeia und andern dergleichen,
theils aus den Gebraͤuchen, beſonders des Samiſchen
Feſtes, zuſammenſtellen muͤſſen. Eine naive Natur-
religion lag gewiß zum Grunde; welche die Sage, wie
Zeus, auf Berg Thornax in Suͤd-Argolis als Kukkuk
(deſſen Ruf in Griechenland die Naͤhe eines gedeihli-
chen Saatregens verkuͤndet) die Hera verfuͤhrt, ſehr
hehllos ausſpricht; der ἱερὸς γάμος ſpielte eine Haupt-
rolle 4. In Samos erzaͤhlte man, daß das Bild einſt
mit Ruthen von Keuſchlamm ganz umwunden geweſen
ſei, und ſtellte dies, wie es ſcheint, auch in Feſtge-
braͤuchen dar 5: daſſelbe bedeutete das Argiviſche Feſt
Λέχερνα, Zweigbett 6.
9 Thuk. 5, 75.
1 S. Bd. 1. S. 267.
2 Herdon zu Korkyra der
Haupttempel. Thuk. 1, 24. 3, 75. 79. Auch in Syrakus, Aelian
V. G. 6, 11. u. Aa.
3 Bd. 1. S. 297. Die behauptete
Goͤttlichkeit der Medeia wird vollkommen erwieſen durch Athenag.
legat. p. 14. Zeugniß, daß Heſiod. und Alkman ſie Goͤttin ge-
nannt.
4 Sie hieß Εἰλήϑυια und Γαμηλή, Heſych s. v. Εἰλ.
Euſtath. ad Hom. p. 1156.
5 Athen. 15, 672.
6 Heſych s. v.
Weiter ſehe man Creuzers Symbolik, deren Abſchnitt uͤber Hera
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