Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.der Hund, wie öfter in alter Mythologie, den Sirius, 1 Hesiod bei Eust. a. O. 2 Il. 18, 569. Eurip. bei Athen. 14, 619 c. 3 vgl. Stanley zu Aesch. Agam. 123. Der eigentliche Name war vielleicht oitos Linou, der Anfang ai Line. 4 Pollux 1, 1, 38. vgl. Il. a. O. 5 Barbari- sche Ailinoi bei Eurip. Or. 1402. 6 Sch. Apoll. 1, 1133. 7 Bd. 1. S. 293. 8 Aesch. Pers. 1059., (wo es eine eigne Trauermelodie zu einem kläglichen Chorgesange ist) Schol. Eust. zu Dion. P. 791. 9 Aesch. Pers. 941. Schol. Eust. a. O. Pollux 4, 7, 54. 10 Schol. Theokr. 10, 41. Apostol. 12, 7.
Hesych, der s. v. Mariand. threnos den Lityerses mit diesem ver- der Hund, wie oͤfter in alter Mythologie, den Sirius, 1 Heſiod bei Euſt. a. O. 2 Il. 18, 569. Eurip. bei Athen. 14, 619 c. 3 vgl. Stanley zu Aeſch. Agam. 123. Der eigentliche Name war vielleicht οἶτος Λίνου, der Anfang αἲ Λίνε. 4 Pollux 1, 1, 38. vgl. Il. a. O. 5 Barbari- ſche Αἴλινοι bei Eurip. Or. 1402. 6 Sch. Apoll. 1, 1133. 7 Bd. 1. S. 293. 8 Aeſch. Perſ. 1059., (wo es eine eigne Trauermelodie zu einem klaͤglichen Chorgeſange iſt) Schol. Euſt. zu Dion. P. 791. 9 Aeſch. Perſ. 941. Schol. Euſt. a. O. Pollux 4, 7, 54. 10 Schol. Theokr. 10, 41. Apoſtol. 12, 7.
Heſych, der s. v. Μαϱιανδ. ϑϱῆνος den Lityerſes mit dieſem ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0377" n="347"/> der Hund, wie oͤfter in alter Mythologie, den Sirius,<lb/> und uͤberhaupt die Gluthitze des Sommers, die aller Vege-<lb/> tation u. allem zarteren Leben der Natur ein Ende macht.<lb/> Der Geſang aber, der den fruͤhen Tod des vielgelieb-<lb/> ten <note place="foot" n="1">Heſiod bei Euſt. a. O.</note> Kindes beklagte, wurde mit leiſer gedaͤmpfter<lb/> Stimme zur Kithar geſungen, und in Homeriſcher und<lb/> Heſiodiſcher Zeit gern gehoͤrt <note place="foot" n="2">Il. 18, 569. Eurip. bei<lb/> Athen. 14, 619 <hi rendition="#aq">c.</hi></note>, obgleich damals ſchon<lb/> mit ermaͤßigter Trauer und vielleicht blos als ein ſanf-<lb/> tes Adagio; doch muß er auch nachher noch einen vor-<lb/> herrſchend traurigen Charakter gehabt haben, wie die<lb/> Namen Αἴλινος und Οἰτόλινος beweiſen <note place="foot" n="3">vgl. Stanley zu Aeſch. Agam. 123.<lb/> Der eigentliche Name war vielleicht οἶτος Λίνου, der Anfang αἲ<lb/> Λίνε.</note>; beſonders<lb/> ſangen ihn die Landbauer (gewoͤhnlich Ureinwohner) gern<lb/> und oft <note place="foot" n="4">Pollux 1, 1, 38. vgl. Il. a. O.</note>. Das alte Griechenland kam in dieſer Hin-<lb/> ſicht mit dem Kleinaſiatiſchen Orient uͤberein, wo<lb/> ſolche religioͤſe Klaglieder nach den Landſchaften ver-<lb/> ſchieden, aber uͤberall mit demſelben Grundtone ſich<lb/> wiederfinden <note place="foot" n="5">Barbari-<lb/> ſche Αἴλινοι bei Eurip. Or. 1402.</note>: der Klageſang der Dolionen <note place="foot" n="6">Sch. Apoll. 1, 1133.</note>; der<lb/> Hylas an den Quellen im Lande der Myſer und Bi-<lb/> thyner <note place="foot" n="7">Bd. 1. S. 293.</note>, (ziemlich einerlei mit dem Myſion) <note place="foot" n="8">Aeſch. Perſ. 1059., (wo es eine eigne<lb/> Trauermelodie zu einem klaͤglichen Chorgeſange iſt) Schol. Euſt.<lb/> zu Dion. P. 791.</note>; der<lb/> ſchoͤne Bormos, deſſen Waſſertod die Landleute der<lb/> Mariandynen um Sommersmitte zur einheimiſchen Lan-<lb/> desfloͤte ſangen <note place="foot" n="9">Aeſch. Perſ. 941. Schol. Euſt. a. O.<lb/> Pollux 4, 7, 54.</note>; der Lityerſes, den die Phryger zu<lb/> Kelaͤnaͤ, in Marſyas Heimat, jaͤhrlich zur Erndtezeit<lb/> beklagten <note xml:id="seg2pn_35_1" next="#seg2pn_35_2" place="foot" n="10">Schol. Theokr. 10, 41. Apoſtol. 12, 7.<lb/> Heſych, der <hi rendition="#aq">s. v</hi>. Μαϱιανδ. ϑϱῆνος den Lityerſes mit dieſem ver-</note>; das ſchwermuͤthige Karikon auf Phrygi-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [347/0377]
der Hund, wie oͤfter in alter Mythologie, den Sirius,
und uͤberhaupt die Gluthitze des Sommers, die aller Vege-
tation u. allem zarteren Leben der Natur ein Ende macht.
Der Geſang aber, der den fruͤhen Tod des vielgelieb-
ten 1 Kindes beklagte, wurde mit leiſer gedaͤmpfter
Stimme zur Kithar geſungen, und in Homeriſcher und
Heſiodiſcher Zeit gern gehoͤrt 2, obgleich damals ſchon
mit ermaͤßigter Trauer und vielleicht blos als ein ſanf-
tes Adagio; doch muß er auch nachher noch einen vor-
herrſchend traurigen Charakter gehabt haben, wie die
Namen Αἴλινος und Οἰτόλινος beweiſen 3; beſonders
ſangen ihn die Landbauer (gewoͤhnlich Ureinwohner) gern
und oft 4. Das alte Griechenland kam in dieſer Hin-
ſicht mit dem Kleinaſiatiſchen Orient uͤberein, wo
ſolche religioͤſe Klaglieder nach den Landſchaften ver-
ſchieden, aber uͤberall mit demſelben Grundtone ſich
wiederfinden 5: der Klageſang der Dolionen 6; der
Hylas an den Quellen im Lande der Myſer und Bi-
thyner 7, (ziemlich einerlei mit dem Myſion) 8; der
ſchoͤne Bormos, deſſen Waſſertod die Landleute der
Mariandynen um Sommersmitte zur einheimiſchen Lan-
desfloͤte ſangen 9; der Lityerſes, den die Phryger zu
Kelaͤnaͤ, in Marſyas Heimat, jaͤhrlich zur Erndtezeit
beklagten 10; das ſchwermuͤthige Karikon auf Phrygi-
1 Heſiod bei Euſt. a. O.
2 Il. 18, 569. Eurip. bei
Athen. 14, 619 c.
3 vgl. Stanley zu Aeſch. Agam. 123.
Der eigentliche Name war vielleicht οἶτος Λίνου, der Anfang αἲ
Λίνε.
4 Pollux 1, 1, 38. vgl. Il. a. O.
5 Barbari-
ſche Αἴλινοι bei Eurip. Or. 1402.
6 Sch. Apoll. 1, 1133.
7 Bd. 1. S. 293.
8 Aeſch. Perſ. 1059., (wo es eine eigne
Trauermelodie zu einem klaͤglichen Chorgeſange iſt) Schol. Euſt.
zu Dion. P. 791.
9 Aeſch. Perſ. 941. Schol. Euſt. a. O.
Pollux 4, 7, 54.
10 Schol. Theokr. 10, 41. Apoſtol. 12, 7.
Heſych, der s. v. Μαϱιανδ. ϑϱῆνος den Lityerſes mit dieſem ver-
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