Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.letas durch Musik das von Krankheit heimgesuchte 1 Plut. de mus. 42. 2 Diog. L. 8, 24. Jamblich Pyth. 26 Ua. 3 Darum durfte auch wohl in den Tempel des Ap. Sohns Tennes kein Flötenspieler eintreten, Diod. 5, 83. 4 Der reiche Mythus und die vielen Bildwerke, die sich darauf beziehn, sind bekannt. S. besonders Böttiger in Wielands Att. Museum 1. S. 285. Visconti Mus. Pio Cl. 5, 4. Millin Vases 1. pl. 6. Die Darstellung bei Tischb. 4, 6. zeigt Phrygisches, die 1, 33. und bei Millingen 6. Delphisches Lokal. 5 Il. 10, 13. Die Stelle 18, 495. kann nicht für gleich alt gelten. Vgl. Eust. und Schol. Villois. 6 Hesiod. Schild 281. 7 Athen. 14.
S. 624. b. Welcker zu Alkman S. 6. fr. 86. -- Die Trözenier nannten die Musen Ardalides und einen Hephästos - Sohn letas durch Muſik das von Krankheit heimgeſuchte 1 Plut. de mus. 42. 2 Diog. L. 8, 24. Jamblich Pyth. 26 Ua. 3 Darum durfte auch wohl in den Tempel des Ap. Sohns Tennes kein Floͤtenſpieler eintreten, Diod. 5, 83. 4 Der reiche Mythus und die vielen Bildwerke, die ſich darauf beziehn, ſind bekannt. S. beſonders Boͤttiger in Wielands Att. Muſeum 1. S. 285. Visconti Mus. Pio Cl. 5, 4. Millin Vases 1. pl. 6. Die Darſtellung bei Tiſchb. 4, 6. zeigt Phrygiſches, die 1, 33. und bei Millingen 6. Delphiſches Lokal. 5 Il. 10, 13. Die Stelle 18, 495. kann nicht fuͤr gleich alt gelten. Vgl. Euſt. und Schol. Villoiſ. 6 Heſiod. Schild 281. 7 Athen. 14.
S. 624. b. Welcker zu Alkman S. 6. fr. 86. — Die Troͤzenier nannten die Muſen Ἀϱδαλίδες und einen Hephaͤſtos - Sohn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0374" n="344"/> letas durch Muſik das von Krankheit heimgeſuchte<lb/> Sparta reinigte und beruhigte <note place="foot" n="1">Plut. <hi rendition="#aq">de mus</hi>. 42.</note>. So wandten ferner<lb/> die Pythagoreer, die den Apollon mit beſonderer Vor-<lb/> liebe verehrten, die Muſik an: als ἐπῳδὴ zur Beſaͤnf-<lb/> tigung der Leidenſchaft, als Stimmung des Geiſtes<lb/> zur Harmonie, als Arznei des Koͤrpers und Gemuͤths.<lb/> Darum zogen ſie die Kithar bei weitem der Floͤte vor <note place="foot" n="2">Diog. L. 8, 24. Jamblich<lb/> Pyth. 26 Ua.</note>,<lb/> in deren Ton nach griechiſchen Begriffen etwas Aufre-<lb/> gendes, Wildes und zugleich Duͤſteres lag, und eben<lb/> dies iſt der Grund, warum Apoll die Floͤtenmuſik ſeit<lb/> alten Zeiten haßt und verſchmaͤht <note place="foot" n="3">Darum durfte auch wohl in den Tempel<lb/> des Ap. Sohns Tennes kein Floͤtenſpieler eintreten, Diod. 5, 83.</note>: worauf ſich ſein<lb/> Streit mit Marſyas, dem Phrygiſchen Silen und Floͤ-<lb/> tenſpieler bezieht, deſſen ſchlauchaͤhnliche Haut, die ihm<lb/> der ſtrenge Sieger abgezogen, ſich immer noch zu Ke-<lb/> laͤnaͤ nach Sage der Einwohner beim Floͤtentone ſanft<lb/> und freundlich bewegte <note place="foot" n="4">Der reiche Mythus und die vielen Bildwerke, die ſich darauf<lb/> beziehn, ſind bekannt. S. beſonders Boͤttiger in Wielands Att.<lb/> Muſeum 1. S. 285. Visconti <hi rendition="#aq">Mus. Pio Cl</hi>. 5, 4. Millin <hi rendition="#aq">Vases<lb/> 1. pl</hi>. 6. Die Darſtellung bei Tiſchb. 4, 6. zeigt Phrygiſches, die<lb/> 1, 33. und bei Millingen 6. Delphiſches Lokal.</note>. Die Floͤte iſt aber uͤber-<lb/> haupt kein altes Inſtrument unter den Hellenen; Ho-<lb/> mer kennt ſie blos bei den Troern <note place="foot" n="5">Il. 10, 13.<lb/> Die Stelle 18, 495. kann nicht fuͤr gleich alt gelten. Vgl. Euſt. und<lb/> Schol. Villoiſ.</note>; hernach begleitete<lb/> ſie in Griechenland zwar den Komos, den ſchwaͤrmen-<lb/> den Feſtzug <note place="foot" n="6">Heſiod. Schild 281.</note>, aber die Kithar behielt lange allein die<lb/> Leitung des Chors; noch im Jahrhundert des Alkman<lb/> kamen die Floͤtenſpieler meiſt aus Kleinaſien, und ihre<lb/> Namen (Sambas, Adon, Telos) <note xml:id="seg2pn_34_1" next="#seg2pn_34_2" place="foot" n="7">Athen. 14.<lb/> S. 624. <hi rendition="#aq">b.</hi> Welcker zu Alkman S. 6. <hi rendition="#aq">fr.</hi> 86. — Die Troͤzenier<lb/> nannten die Muſen <hi rendition="#g">Ἀϱδαλίδες</hi> und einen Hephaͤſtos - Sohn</note> hatten daher oft<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [344/0374]
letas durch Muſik das von Krankheit heimgeſuchte
Sparta reinigte und beruhigte 1. So wandten ferner
die Pythagoreer, die den Apollon mit beſonderer Vor-
liebe verehrten, die Muſik an: als ἐπῳδὴ zur Beſaͤnf-
tigung der Leidenſchaft, als Stimmung des Geiſtes
zur Harmonie, als Arznei des Koͤrpers und Gemuͤths.
Darum zogen ſie die Kithar bei weitem der Floͤte vor 2,
in deren Ton nach griechiſchen Begriffen etwas Aufre-
gendes, Wildes und zugleich Duͤſteres lag, und eben
dies iſt der Grund, warum Apoll die Floͤtenmuſik ſeit
alten Zeiten haßt und verſchmaͤht 3: worauf ſich ſein
Streit mit Marſyas, dem Phrygiſchen Silen und Floͤ-
tenſpieler bezieht, deſſen ſchlauchaͤhnliche Haut, die ihm
der ſtrenge Sieger abgezogen, ſich immer noch zu Ke-
laͤnaͤ nach Sage der Einwohner beim Floͤtentone ſanft
und freundlich bewegte 4. Die Floͤte iſt aber uͤber-
haupt kein altes Inſtrument unter den Hellenen; Ho-
mer kennt ſie blos bei den Troern 5; hernach begleitete
ſie in Griechenland zwar den Komos, den ſchwaͤrmen-
den Feſtzug 6, aber die Kithar behielt lange allein die
Leitung des Chors; noch im Jahrhundert des Alkman
kamen die Floͤtenſpieler meiſt aus Kleinaſien, und ihre
Namen (Sambas, Adon, Telos) 7 hatten daher oft
1 Plut. de mus. 42.
2 Diog. L. 8, 24. Jamblich
Pyth. 26 Ua.
3 Darum durfte auch wohl in den Tempel
des Ap. Sohns Tennes kein Floͤtenſpieler eintreten, Diod. 5, 83.
4 Der reiche Mythus und die vielen Bildwerke, die ſich darauf
beziehn, ſind bekannt. S. beſonders Boͤttiger in Wielands Att.
Muſeum 1. S. 285. Visconti Mus. Pio Cl. 5, 4. Millin Vases
1. pl. 6. Die Darſtellung bei Tiſchb. 4, 6. zeigt Phrygiſches, die
1, 33. und bei Millingen 6. Delphiſches Lokal.
5 Il. 10, 13.
Die Stelle 18, 495. kann nicht fuͤr gleich alt gelten. Vgl. Euſt. und
Schol. Villoiſ.
6 Heſiod. Schild 281.
7 Athen. 14.
S. 624. b. Welcker zu Alkman S. 6. fr. 86. — Die Troͤzenier
nannten die Muſen Ἀϱδαλίδες und einen Hephaͤſtos - Sohn
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Zitationshilfe: | Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/374>, abgerufen am 26.06.2024. |