Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.ketier 1. Auch find die alten Bauten, Institute, Göt- 1 Niebuhr Röm. Gesch. 1. S. 34. Daher das Diesseits und Jenseits vieler Namen, wie Kaulonia (Pouquev. fand Münzen KAULONIATAN in Epiros) Pandosia (Justin. 12, 2.), Ache- ron, Acherontia u. a. 2 Herodot nennt auch Jonier und Aeo- lier ehemalige Pelasgous, weil sie diese in sich aufgenommen, er muß aber ein metamathein ten glossan annehmen, weil die Spra- che der bei Kreston und bei Plakia wohnenden Pelasger, vermuthlich nur ein alterthümlicher Dialekt, ihm barbarisch schien. Aeschylos hält sie im Gegensatz der karbanoi für Griechen, Iket. 911. 3 So
die Chaoner nach Thuk. 2, 80. -- Altgriechisch sind im Epirot. Dialekt z. B. gdoupos für doupos (Maittaire S. 141.) gnosko, nosco Orion 42, 17. Aspetos Achill. Plut. Pyrrh. 1. (a-epomai). Die Nachricht bei Str. 7, 327., daß einige Gegenden zwei Spra- chen redeten, geht gewiß auf ein Nebeneinanderbestehen illyrischer und griechischer Dialekete. ketier 1. Auch find die alten Bauten, Inſtitute, Goͤt- 1 Niebuhr Roͤm. Geſch. 1. S. 34. Daher das Dieſſeits und Jenſeits vieler Namen, wie Kaulonia (Pouquev. fand Muͤnzen ΚΑϒΛΟΝΙΑΤΑΝ in Epiros) Pandoſia (Juſtin. 12, 2.), Ache- ron, Acherontia u. a. 2 Herodot nennt auch Jonier und Aeo- lier ehemalige Πελασγοὺς, weil ſie dieſe in ſich aufgenommen, er muß aber ein μεταμαϑεῖν τὴν γλῶσσαν annehmen, weil die Spra- che der bei Kreſton und bei Plakia wohnenden Pelasger, vermuthlich nur ein alterthuͤmlicher Dialekt, ihm barbariſch ſchien. Aeſchylos haͤlt ſie im Gegenſatz der καϱβάνοι fuͤr Griechen, Ἱκετ. 911. 3 So
die Chaoner nach Thuk. 2, 80. — Altgriechiſch ſind im Epirot. Dialekt z. B. γδοῦπος fuͤr δοῦπος (Maittaire S. 141.) γνώσκω, nosco Orion 42, 17. Ἄσπετος Achill. Plut. Pyrrh. 1. (α–ἕπομαι). Die Nachricht bei Str. 7, 327., daß einige Gegenden zwei Spra- chen redeten, geht gewiß auf ein Nebeneinanderbeſtehen illyriſcher und griechiſcher Dialekete. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0036" n="6"/> ketier <note place="foot" n="1">Niebuhr Roͤm. Geſch. 1. S. 34. Daher das Dieſſeits und<lb/> Jenſeits vieler Namen, wie Kaulonia (Pouquev. fand Muͤnzen<lb/> ΚΑϒΛΟΝΙΑΤΑΝ in Epiros) Pandoſia (Juſtin. 12, 2.), Ache-<lb/> ron, Acherontia u. a.</note>. Auch find die alten Bauten, Inſtitute, Goͤt-<lb/> terdienſte der Epeiroten unverkennbar Pelasgiſch. Von<lb/> den Pelasgern aber ſetzen wir voraus, daß ſie Griechen<lb/> waren und Griechiſch redeten, welche Meinung wir hier<lb/> nur im Voruͤbergehen mit wenigen Gruͤnden unterſtuͤtzen<lb/> koͤnnen. Man bedenke, daß alle nachwandernden Staͤm-<lb/> me, Achaeer, Jonier, Dorier, wie wir beſonders von<lb/> dieſen wiſſen, nicht ſtark und zahlreich genug waren, um<lb/> eine barbariſche Bevoͤlkerung zu helleniſiren <note place="foot" n="2">Herodot nennt auch Jonier und Aeo-<lb/> lier ehemalige Πελασγοὺς, weil ſie dieſe in ſich aufgenommen, er<lb/> muß aber ein μεταμαϑεῖν τὴν γλῶσσαν annehmen, weil die Spra-<lb/> che der bei Kreſton und bei Plakia wohnenden Pelasger, vermuthlich<lb/> nur ein alterthuͤmlicher Dialekt, ihm barbariſch ſchien. Aeſchylos<lb/> haͤlt ſie im Gegenſatz der καϱβάνοι fuͤr Griechen, Ἱκετ. 911.</note>, daß man-<lb/> che Gegenden, wie Arkadien und Perrhaͤbien, fortwaͤh-<lb/> rend pelasgiſch blieben, ohne von Ungriechen bewohnt zu<lb/> ſein, daß die aͤlteſten Namen der Griechiſchen Orte und<lb/> Sagen zwar andern Epochen der Sprache, aber nicht<lb/> einer andern Sprache angehoͤren, daß endlich die Ueber-<lb/> einſtimmung des Lateiniſchen mit dem Griechiſchen nur<lb/> durch das Mittelglied des Pelasgiſchen erklaͤrt werden<lb/> kann. — Nun waren aber die Epeirotiſchen Voͤlker durch<lb/> Einfluͤſſe, die ſie nur von Illyrien erhalten haben konn-<lb/> ten, faſt ganz barbariſirt <note place="foot" n="3">So<lb/> die Chaoner nach Thuk. 2, 80. — Altgriechiſch ſind im Epirot.<lb/> Dialekt z. B. γδοῦπος fuͤr δοῦπος (Maittaire S. 141.) γνώσκω,<lb/><hi rendition="#aq">nosco</hi> Orion 42, 17. Ἄσπετος Achill. Plut. Pyrrh. 1. (α–ἕπομαι).<lb/> Die Nachricht bei Str. 7, 327., daß einige Gegenden zwei Spra-<lb/> chen redeten, geht gewiß auf ein Nebeneinanderbeſtehen illyriſcher<lb/> und griechiſcher Dialekete.</note>, und das Helleniſche Volk<lb/> fing in geſchichtlicher Zeit erſt am Ambrakiſchen Meer-<lb/> buſen an. In ſpaͤtern Zeiten war uͤber die Haͤlfte<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0036]
ketier 1. Auch find die alten Bauten, Inſtitute, Goͤt-
terdienſte der Epeiroten unverkennbar Pelasgiſch. Von
den Pelasgern aber ſetzen wir voraus, daß ſie Griechen
waren und Griechiſch redeten, welche Meinung wir hier
nur im Voruͤbergehen mit wenigen Gruͤnden unterſtuͤtzen
koͤnnen. Man bedenke, daß alle nachwandernden Staͤm-
me, Achaeer, Jonier, Dorier, wie wir beſonders von
dieſen wiſſen, nicht ſtark und zahlreich genug waren, um
eine barbariſche Bevoͤlkerung zu helleniſiren 2, daß man-
che Gegenden, wie Arkadien und Perrhaͤbien, fortwaͤh-
rend pelasgiſch blieben, ohne von Ungriechen bewohnt zu
ſein, daß die aͤlteſten Namen der Griechiſchen Orte und
Sagen zwar andern Epochen der Sprache, aber nicht
einer andern Sprache angehoͤren, daß endlich die Ueber-
einſtimmung des Lateiniſchen mit dem Griechiſchen nur
durch das Mittelglied des Pelasgiſchen erklaͤrt werden
kann. — Nun waren aber die Epeirotiſchen Voͤlker durch
Einfluͤſſe, die ſie nur von Illyrien erhalten haben konn-
ten, faſt ganz barbariſirt 3, und das Helleniſche Volk
fing in geſchichtlicher Zeit erſt am Ambrakiſchen Meer-
buſen an. In ſpaͤtern Zeiten war uͤber die Haͤlfte
1 Niebuhr Roͤm. Geſch. 1. S. 34. Daher das Dieſſeits und
Jenſeits vieler Namen, wie Kaulonia (Pouquev. fand Muͤnzen
ΚΑϒΛΟΝΙΑΤΑΝ in Epiros) Pandoſia (Juſtin. 12, 2.), Ache-
ron, Acherontia u. a.
2 Herodot nennt auch Jonier und Aeo-
lier ehemalige Πελασγοὺς, weil ſie dieſe in ſich aufgenommen, er
muß aber ein μεταμαϑεῖν τὴν γλῶσσαν annehmen, weil die Spra-
che der bei Kreſton und bei Plakia wohnenden Pelasger, vermuthlich
nur ein alterthuͤmlicher Dialekt, ihm barbariſch ſchien. Aeſchylos
haͤlt ſie im Gegenſatz der καϱβάνοι fuͤr Griechen, Ἱκετ. 911.
3 So
die Chaoner nach Thuk. 2, 80. — Altgriechiſch ſind im Epirot.
Dialekt z. B. γδοῦπος fuͤr δοῦπος (Maittaire S. 141.) γνώσκω,
nosco Orion 42, 17. Ἄσπετος Achill. Plut. Pyrrh. 1. (α–ἕπομαι).
Die Nachricht bei Str. 7, 327., daß einige Gegenden zwei Spra-
chen redeten, geht gewiß auf ein Nebeneinanderbeſtehen illyriſcher
und griechiſcher Dialekete.
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