Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.Tempe ziehn, auf dem fortwährend der den Apollon 1 S. 203. und über die abweichende Sage von Tarrha S. 207. 2 bei Sophokles (Plut. de def. or. 14.) sagte Alkestis: oumos dalektor auton ege pros mulen. 3 S. besonders Aeschyl. Eumen. 726. Eurip. Alk. 10. Apolld. 1, 9. 4 S.
Schol. Arist. Wesp. 1231. (aber das Skolion, Admetou logon, hat damit nichts zu thun) und Zenob Sprüchw. Admetou melos. Tempe ziehn, auf dem fortwaͤhrend der den Apollon 1 S. 203. und uͤber die abweichende Sage von Tarrha S. 207. 2 bei Sophokles (Plut. de def. or. 14.) ſagte Alkeſtis: οὑμός δ̛ἀλέκτωϱ αὐτὸν ἦγε πϱὸς μύλην. 3 S. beſonders Aeſchyl. Eumen. 726. Eurip. Alk. 10. Apolld. 1, 9. 4 S.
Schol. Ariſt. Weſp. 1231. (aber das Skolion, Ἀδμήτου λόγον, hat damit nichts zu thun) und Zenob Spruͤchw. Ἀδμήτου μέλος. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0350" n="320"/> Tempe ziehn, auf dem fortwaͤhrend der den Apollon<lb/> darſtellende Knabe als Fuͤhrer einer Theorie einherzog;<lb/> die Richtung deſſelben haben wir oben moͤglichſt genau<lb/> angegeben <note place="foot" n="1">S. 203. und uͤber die abweichende Sage von Tarrha S.<lb/> 207.</note>. Die Hauptbegebenheit auf dieſer Wan-<lb/> derung war die Knechtſchaft (ϑήτευσις) bei Admetos<lb/> dem Pheraͤer, der ſich der Gott, um die Schuld abzu-<lb/> buͤßen, unterzog; auch dieſe ſtellte der Knabe mimiſch<lb/> dar, und ahmte wahrſcheinlich nach, wie der Gott als<lb/> Hirt und Sklave in den niedrigſten Geſchaͤften ge-<lb/> dient <note place="foot" n="2">bei Sophokles (Plut. <hi rendition="#aq">de def. or.</hi> 14.) ſagte Alkeſtis:<lb/> οὑμός δ̛ἀλέκτωϱ αὐτὸν ἦγε πϱὸς μύλην.</note>. Admetos kann der Froͤmmigkeit wegen, die<lb/> die Sage an ihm ruͤhmte, zur Ehre gekommen ſein,<lb/> einen ſolchen Knecht zu beſitzen; doch muͤſſen wir zwei-<lb/> feln, ob uͤberhaupt unter dieſem Namen urſpruͤnglich<lb/> irgend ein menſchlicher Heros, und nicht vielmehr, dem<lb/> Geiſte des alten Mythus gemaͤß, ein ideelles Weſen<lb/> zu verſtehen ſei. Ἄδμητος iſt ein gebraͤuchlicher Bei-<lb/> name des Gottes der Unterwelt; ein ſolcher mochte<lb/> wie Hekate (ϑεὰ Φεραία) zu Pheraͤ in Theſſalien ſeit<lb/> alten Zeiten verehrt werden, dieſem wurde, nach ur-<lb/> ſpruͤnglicher Idee, Apollon dienſtbar. Liegt nicht noch<lb/> in dem Mythos von der Errettung der Alkeſtis aus<lb/> der Unterwelt durch Apollon <note place="foot" n="3">S. beſonders<lb/> Aeſchyl. Eumen. 726. Eurip. Alk. 10. Apolld. 1, 9.</note> und Herakles die Hin-<lb/> weiſung, daß die Fabel von Admet ſich auf einen Cul-<lb/> tus unterirdiſcher Goͤtter bezieht? Man ſang in Grie-<lb/> chenland eine alte Naͤnie, Admetos-Geſang genannt,<lb/> angeblich zuerſt von Admet beim Tode ſeiner Gattin<lb/> geſungen, urſpruͤnglich vielleicht an Ἅδης ἄδμητος ge-<lb/> richtet <note place="foot" n="4">S.<lb/> Schol. Ariſt. Weſp. 1231. (aber das Skolion, Ἀδμήτου λόγον,<lb/> hat damit nichts zu thun) und Zenob Spruͤchw. Ἀδμήτου μέλος.</note>. Wie wohl es in den großartigen Zuſammen-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [320/0350]
Tempe ziehn, auf dem fortwaͤhrend der den Apollon
darſtellende Knabe als Fuͤhrer einer Theorie einherzog;
die Richtung deſſelben haben wir oben moͤglichſt genau
angegeben 1. Die Hauptbegebenheit auf dieſer Wan-
derung war die Knechtſchaft (ϑήτευσις) bei Admetos
dem Pheraͤer, der ſich der Gott, um die Schuld abzu-
buͤßen, unterzog; auch dieſe ſtellte der Knabe mimiſch
dar, und ahmte wahrſcheinlich nach, wie der Gott als
Hirt und Sklave in den niedrigſten Geſchaͤften ge-
dient 2. Admetos kann der Froͤmmigkeit wegen, die
die Sage an ihm ruͤhmte, zur Ehre gekommen ſein,
einen ſolchen Knecht zu beſitzen; doch muͤſſen wir zwei-
feln, ob uͤberhaupt unter dieſem Namen urſpruͤnglich
irgend ein menſchlicher Heros, und nicht vielmehr, dem
Geiſte des alten Mythus gemaͤß, ein ideelles Weſen
zu verſtehen ſei. Ἄδμητος iſt ein gebraͤuchlicher Bei-
name des Gottes der Unterwelt; ein ſolcher mochte
wie Hekate (ϑεὰ Φεραία) zu Pheraͤ in Theſſalien ſeit
alten Zeiten verehrt werden, dieſem wurde, nach ur-
ſpruͤnglicher Idee, Apollon dienſtbar. Liegt nicht noch
in dem Mythos von der Errettung der Alkeſtis aus
der Unterwelt durch Apollon 3 und Herakles die Hin-
weiſung, daß die Fabel von Admet ſich auf einen Cul-
tus unterirdiſcher Goͤtter bezieht? Man ſang in Grie-
chenland eine alte Naͤnie, Admetos-Geſang genannt,
angeblich zuerſt von Admet beim Tode ſeiner Gattin
geſungen, urſpruͤnglich vielleicht an Ἅδης ἄδμητος ge-
richtet 4. Wie wohl es in den großartigen Zuſammen-
1 S. 203. und uͤber die abweichende Sage von Tarrha S.
207.
2 bei Sophokles (Plut. de def. or. 14.) ſagte Alkeſtis:
οὑμός δ̛ἀλέκτωϱ αὐτὸν ἦγε πϱὸς μύλην.
3 S. beſonders
Aeſchyl. Eumen. 726. Eurip. Alk. 10. Apolld. 1, 9.
4 S.
Schol. Ariſt. Weſp. 1231. (aber das Skolion, Ἀδμήτου λόγον,
hat damit nichts zu thun) und Zenob Spruͤchw. Ἀδμήτου μέλος.
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