Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.Pythischen Delphyne zur Erziehung übergiebt 1, eine Was nun Leto selbst betrifft: so ist wohl nicht zu 1 Hom. H. auf Ap. P. 125. vgl. Hyg. f. 54. 2 Plu- tarch bei Euseb. Pr. Ev. 3, 1. Eust. zu Il. 1. S. 22. Od. 20. S. 722. Bas. Aber Sophokl. Trach. 95. beweist nichts. 3 Von
keio Kanne Mythol. (Koios und Elektra Flüsse nebeneinander, Paus. 4, 33, 6.). Die Ableitungen von koeo s. v. a. noeo, und koios, Makedon. Zahl, passen weniger. -- Latona Poli f. Hygin. 1. 140. Pythiſchen Delphyne zur Erziehung uͤbergiebt 1, eine Was nun Leto ſelbſt betrifft: ſo iſt wohl nicht zu 1 Hom. H. auf Ap. P. 125. vgl. Hyg. f. 54. 2 Plu- tarch bei Euſeb. Pr. Ev. 3, 1. Euſt. zu Il. 1. S. 22. Od. 20. S. 722. Baſ. Aber Sophokl. Trach. 95. beweist nichts. 3 Von
κείω Kanne Mythol. (Κοῖος und Ἠλέκτϱα Fluͤſſe nebeneinander, Pauſ. 4, 33, 6.). Die Ableitungen von κοέω ſ. v. a. νοέω, und κοῖος, Makedon. Zahl, paſſen weniger. — Latona Poli f. Hygin. 1. 140. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0340" n="310"/> Pythiſchen Delphyne zur Erziehung uͤbergiebt <note place="foot" n="1">Hom. H. auf Ap. P. 125. vgl. Hyg. f. 54.</note>, eine<lb/> naͤchtliche Herrſcherin der wuͤſten und ungeordneten Na-<lb/> tur, welche der dichteriſche Mythus Hera nannte.<lb/> Dieſe verſagt ihr weites Reich der Geburtsſtaͤtte des<lb/> Apollon, und zwingt Leto, in peinigender Geburtsangſt<lb/> lange uͤber Erd und Meer zu irren, bis ſie auf der<lb/> ſteinigen Inſel Delos anlangt.</p><lb/> <p>Was nun <hi rendition="#g">Leto</hi> ſelbſt betrifft: ſo iſt wohl nicht zu<lb/> zweifeln, daß ſie die Dunkele und Verborgene ſei, nicht<lb/> eben als phyſiſche Nacht, wie Manche erklaͤren <note place="foot" n="2">Plu-<lb/> tarch bei Euſeb. <hi rendition="#aq">Pr. Ev.</hi> 3, 1. Euſt. zu Il. 1. S. 22. Od. 20.<lb/> S. 722. Baſ. Aber Sophokl. Trach. 95. beweist nichts.</note>, ſon-<lb/> dern als noch ruhende und unſichtbare Gottheit, aus<lb/> welcher die ſichtbare mit energiſcher Klarheit hervor-<lb/> tritt. Davon uͤberzeugt ſowohl die Etymologie (von<lb/> λαϑεῖν, <hi rendition="#aq">latere</hi>) als die Heſiodiſche Theogonie, welche<lb/> beſonders im Reiche der Titanen zwar Vieles erſt<lb/> durch freie Dichtung ergaͤnzt und verbunden, aber An-<lb/> deres auch wieder aus ſchon vorhandenen Cultus-Sa-<lb/> gen geſchoͤpft hat, namentlich die Genealogie der Ti-<lb/> tanen Koͤos und Phoͤbe ſicher aus Delphiſchen und<lb/> Deliſchen Lokalmythen. Phoͤbe und Koͤos zeugen die<lb/><hi rendition="#g">Leto im dunkeln Peplos</hi> (κυανόπεπλον). die ſtets<lb/> milde, den Menſchen und den unſterblichen Goͤttern<lb/> ſanfte Goͤttin, die Mutter der lieblichſten Kinder un-<lb/> ter allen Uranionen, und alsdann die wohlnamige<lb/> Aſterie, die der Titan Perſes in ſein Gemach fuͤhrt,<lb/> und mit ihr die Hekate zeugt. Phoͤbe iſt die helle und<lb/> reine, Koͤos der brennende und leuchtende <note place="foot" n="3">Von<lb/> κείω Kanne Mythol. (Κοῖος und Ἠλέκτϱα Fluͤſſe nebeneinander,<lb/> Pauſ. 4, 33, 6.). Die Ableitungen von κοέω ſ. v. a. νοέω, und<lb/> κοῖος, Makedon. Zahl, paſſen weniger. — <hi rendition="#aq">Latona Poli f.</hi> Hygin.<lb/> 1. 140.</note>, Aſteria<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [310/0340]
Pythiſchen Delphyne zur Erziehung uͤbergiebt 1, eine
naͤchtliche Herrſcherin der wuͤſten und ungeordneten Na-
tur, welche der dichteriſche Mythus Hera nannte.
Dieſe verſagt ihr weites Reich der Geburtsſtaͤtte des
Apollon, und zwingt Leto, in peinigender Geburtsangſt
lange uͤber Erd und Meer zu irren, bis ſie auf der
ſteinigen Inſel Delos anlangt.
Was nun Leto ſelbſt betrifft: ſo iſt wohl nicht zu
zweifeln, daß ſie die Dunkele und Verborgene ſei, nicht
eben als phyſiſche Nacht, wie Manche erklaͤren 2, ſon-
dern als noch ruhende und unſichtbare Gottheit, aus
welcher die ſichtbare mit energiſcher Klarheit hervor-
tritt. Davon uͤberzeugt ſowohl die Etymologie (von
λαϑεῖν, latere) als die Heſiodiſche Theogonie, welche
beſonders im Reiche der Titanen zwar Vieles erſt
durch freie Dichtung ergaͤnzt und verbunden, aber An-
deres auch wieder aus ſchon vorhandenen Cultus-Sa-
gen geſchoͤpft hat, namentlich die Genealogie der Ti-
tanen Koͤos und Phoͤbe ſicher aus Delphiſchen und
Deliſchen Lokalmythen. Phoͤbe und Koͤos zeugen die
Leto im dunkeln Peplos (κυανόπεπλον). die ſtets
milde, den Menſchen und den unſterblichen Goͤttern
ſanfte Goͤttin, die Mutter der lieblichſten Kinder un-
ter allen Uranionen, und alsdann die wohlnamige
Aſterie, die der Titan Perſes in ſein Gemach fuͤhrt,
und mit ihr die Hekate zeugt. Phoͤbe iſt die helle und
reine, Koͤos der brennende und leuchtende 3, Aſteria
1 Hom. H. auf Ap. P. 125. vgl. Hyg. f. 54.
2 Plu-
tarch bei Euſeb. Pr. Ev. 3, 1. Euſt. zu Il. 1. S. 22. Od. 20.
S. 722. Baſ. Aber Sophokl. Trach. 95. beweist nichts.
3 Von
κείω Kanne Mythol. (Κοῖος und Ἠλέκτϱα Fluͤſſe nebeneinander,
Pauſ. 4, 33, 6.). Die Ableitungen von κοέω ſ. v. a. νοέω, und
κοῖος, Makedon. Zahl, paſſen weniger. — Latona Poli f. Hygin.
1. 140.
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