Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.haben. Wir trafen ihn oben zu Lykoreia auf dem Par- Nun könnte man sich an den Begriff des reissenden 1 Paus. 10, 14, 4. Die Promanteia hier angeschrieben, Plut. Perikl. 21. 2 Plut. Pyrrh. 32. Von Athen s. oben S. 245, 3. Ueber die Heiligkeit des Wolfs daselbst Schol. Apoll. 2, 124. 3 Elektra 6. vgl. Schol. und zu Aesch. 7, 147. Plut. de sol. 9. p. 155 H. Hesych lukoktonos. -- Paus. 2, 9, 7. 4 Il. 15, 239. vgl. Anton. Lib. 28. Aelian H. A. 10, 14. 5 Od. 15, 525. Bei Ephesos auf einer Bergspitze verehrte man
Ap. Iupaieus, Geiergott, Konon 35. haben. Wir trafen ihn oben zu Lykoreia auf dem Par- Nun koͤnnte man ſich an den Begriff des reiſſenden 1 Pauſ. 10, 14, 4. Die Promanteia hier angeſchrieben, Plut. Perikl. 21. 2 Plut. Pyrrh. 32. Von Athen ſ. oben S. 245, 3. Ueber die Heiligkeit des Wolfs daſelbſt Schol. Apoll. 2, 124. 3 Elektra 6. vgl. Schol. und zu Aeſch. 7, 147. Plut. de sol. 9. p. 155 H. Heſych λυκοκτόνος. — Pauſ. 2, 9, 7. 4 Il. 15, 239. vgl. Anton. Lib. 28. Aelian H. A. 10, 14. 5 Od. 15, 525. Bei Epheſos auf einer Bergſpitze verehrte man
Ap. Ἱυπαιεύς, Geiergott, Konon 35. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0333" n="303"/> haben. Wir trafen ihn oben zu Lykoreia auf dem Par-<lb/> naß, in Lykien am Kragos, in Lykia am Ida, zu<lb/> Athen, Argos, Sparta, Sikyon; er muß aͤlter ſein<lb/> als die Kretiſchen Colonien in Kleinaſien, da er ſich<lb/> mit dieſen verpflanzte, Homer kennt ihn wohl. Ueber-<lb/> all finden wir Sagen von Woͤlfen zur Erlaͤuterung.<lb/> Dem Wolfsgebruͤll folgend bauen die den Regenguͤſſen<lb/> entronnenen Deukalioniden Lykoreia auf der Hoͤhe des<lb/> Parnaß; als Woͤlfin kommt Leto von den Hyperboreern<lb/> nach Delos, Woͤlfe fuͤhren ſie an den Strom Xanthos,<lb/> Woͤlfe vertheidigen des Gottes Schaͤtze, ein Wolf von<lb/> Erz lag mit alten Inſchriften bei dem großen Altare<lb/> zu Delphi <note place="foot" n="1">Pauſ. 10, 14, 4. Die Promanteia hier angeſchrieben,<lb/> Plut. Perikl. 21.</note>, und daß ein Wolf in eine Stierheerde<lb/> faͤllt, veranlaßt die Verehrung des Apollon Lykeios in<lb/> Argos, wo man auf dem Markte die Gruppe in Erz<lb/> dargeſtellt ſah <note place="foot" n="2">Plut. Pyrrh. 32. Von Athen ſ. oben<lb/> S. 245, 3. Ueber die Heiligkeit des Wolfs daſelbſt Schol. Apoll. 2,<lb/> 124.</note>. Minder alt iſt ſicher die Sikyoniſche<lb/> Sage von dem die Woͤlfe <hi rendition="#g">abhaltenden</hi> Apollon, und<lb/> das Epitheton Λυκοκτόνος (<hi rendition="#aq">Lupercus</hi>) bei Sophokles<lb/> und Andern <note place="foot" n="3">Elektra 6. vgl. Schol. und zu Aeſch. 7, 147. Plut.<lb/><hi rendition="#aq">de sol. 9. p.</hi> 155 H. Heſych λυκοκτόνος. — Pauſ. 2, 9, 7.</note>.</p><lb/> <p>Nun koͤnnte man ſich an den Begriff des reiſſenden<lb/> Thieres halten, mit welchem eine naive und kindliche<lb/> Anſicht den ſchrecklichen Gott verglichen haͤtte, und eine<lb/> treffliche Parallele wuͤrde es geben, daß bei Homer<lb/> Phoͤbos die Geſtalt des taubenwuͤrgenden Habichts<lb/> (ἴρηξ) annimmt, des ſchnellſten Gefluͤgels <note place="foot" n="4">Il. 15, 239. vgl. Anton. Lib. 28. Aelian <hi rendition="#aq">H. A.</hi> 10, 14.</note>, und eine<lb/> im Fluge kreiſende Falkenart, κίρκος, ſein ſchneller<lb/> Bote heißt <note place="foot" n="5">Od. 15, 525. Bei Epheſos auf einer Bergſpitze verehrte man<lb/> Ap. Ἱυπαιεύς, Geiergott, Konon 35.</note>; ja die Parallele iſt um ſo vollſtaͤndiger,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [303/0333]
haben. Wir trafen ihn oben zu Lykoreia auf dem Par-
naß, in Lykien am Kragos, in Lykia am Ida, zu
Athen, Argos, Sparta, Sikyon; er muß aͤlter ſein
als die Kretiſchen Colonien in Kleinaſien, da er ſich
mit dieſen verpflanzte, Homer kennt ihn wohl. Ueber-
all finden wir Sagen von Woͤlfen zur Erlaͤuterung.
Dem Wolfsgebruͤll folgend bauen die den Regenguͤſſen
entronnenen Deukalioniden Lykoreia auf der Hoͤhe des
Parnaß; als Woͤlfin kommt Leto von den Hyperboreern
nach Delos, Woͤlfe fuͤhren ſie an den Strom Xanthos,
Woͤlfe vertheidigen des Gottes Schaͤtze, ein Wolf von
Erz lag mit alten Inſchriften bei dem großen Altare
zu Delphi 1, und daß ein Wolf in eine Stierheerde
faͤllt, veranlaßt die Verehrung des Apollon Lykeios in
Argos, wo man auf dem Markte die Gruppe in Erz
dargeſtellt ſah 2. Minder alt iſt ſicher die Sikyoniſche
Sage von dem die Woͤlfe abhaltenden Apollon, und
das Epitheton Λυκοκτόνος (Lupercus) bei Sophokles
und Andern 3.
Nun koͤnnte man ſich an den Begriff des reiſſenden
Thieres halten, mit welchem eine naive und kindliche
Anſicht den ſchrecklichen Gott verglichen haͤtte, und eine
treffliche Parallele wuͤrde es geben, daß bei Homer
Phoͤbos die Geſtalt des taubenwuͤrgenden Habichts
(ἴρηξ) annimmt, des ſchnellſten Gefluͤgels 4, und eine
im Fluge kreiſende Falkenart, κίρκος, ſein ſchneller
Bote heißt 5; ja die Parallele iſt um ſo vollſtaͤndiger,
1 Pauſ. 10, 14, 4. Die Promanteia hier angeſchrieben,
Plut. Perikl. 21.
2 Plut. Pyrrh. 32. Von Athen ſ. oben
S. 245, 3. Ueber die Heiligkeit des Wolfs daſelbſt Schol. Apoll. 2,
124.
3 Elektra 6. vgl. Schol. und zu Aeſch. 7, 147. Plut.
de sol. 9. p. 155 H. Heſych λυκοκτόνος. — Pauſ. 2, 9, 7.
4 Il. 15, 239. vgl. Anton. Lib. 28. Aelian H. A. 10, 14.
5 Od. 15, 525. Bei Epheſos auf einer Bergſpitze verehrte man
Ap. Ἱυπαιεύς, Geiergott, Konon 35.
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