Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.kratie die Archontenwürde auf alle Reicheren und das Weil nur die Eupatriden ursprünglich die Re- 1 So nach Plat. Euthyd. 302 b. vgl. Schol. und Heindorf S. 404. 2 Pollux 8, 122. 3 Kallim. Apoll. 69. mit Schol. und Spanh. Harpokr. Boedromia, Suid. Etym. M. boe- dromein. -- Darum sprach der Polemarch im Lykeion, dem Hei- ligthume des Ap. Lykeios, bei der Statue eines Wolfes Recht Suid. arkhon. Bekker Anecd. 1. S. 449. Hesych. epilukion (vgl. Hudtwalcker Diäteten S. 14. Schömann de sort. p. 42.) Lu- kambis arkhe des Polemarchen nach Kratinos, Hesych. -- Ueber- haupt aber waren alle Gerichtshöfe in Athen unter der Tutel des lukos, Apollon. Eratosth. bei Harpkr. dekazon; Lexika und Parö- miogr. Lukou dekas, Etym. M. dekasai. 4 g. Kolot. 31. 5 Thes. 25. Nach Plato Rep. 4, 427. ist Ap. den Athenern pa-
trios exegetes. kratie die Archontenwuͤrde auf alle Reicheren und das Weil nur die Eupatriden urſpruͤnglich die Re- 1 So nach Plat. Euthyd. 302 b. vgl. Schol. und Heindorf S. 404. 2 Pollux 8, 122. 3 Kallim. Apoll. 69. mit Schol. und Spanh. Harpokr. Βοηδϱόμια, Suid. Etym. M. βοη- δϱομεῖν. — Darum ſprach der Polemarch im Lykeion, dem Hei- ligthume des Ap. Lykeios, bei der Statue eines Wolfes Recht Suid. ἄϱχων. Bekker Anecd. 1. S. 449. Heſych. ἐπιλύκιον (vgl. Hudtwalcker Diaͤteten S. 14. Schoͤmann de sort. p. 42.) Λυ- καμβὶς ἀϱχὴ des Polemarchen nach Kratinos, Heſych. — Ueber- haupt aber waren alle Gerichtshoͤfe in Athen unter der Tutel des λύκος, Apollon. Eratoſth. bei Harpkr. δεκάζων; Lexika und Paroͤ- miogr. Λύκου δέκας, Etym. M. δεκάσαι. 4 g. Kolot. 31. 5 Theſ. 25. Nach Plato Rep. 4, 427. iſt Ap. den Athenern πά-
τϱιος ἐξηγητής. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0275" n="245"/> kratie die Archontenwuͤrde auf alle Reicheren und das<lb/> ganze Volk uͤbertragen wurde, ſcheint es, daß der<lb/> Apollon πατρῷος als allen Familien gemeinſam ange-<lb/> ſehen wurde<note place="foot" n="1">So nach Plat. Euthyd. 302 <hi rendition="#aq">b.</hi> vgl. Schol. und Heindorf<lb/> S. 404.</note>. Auch die demokratiſchen Richter Athens<lb/> ſchwuren nun jaͤhrlich im Ardettos bei Apollon Patroos<note place="foot" n="2">Pollux 8, 122.</note>,<lb/> was urſpruͤnglich wohl nur die ariſtokratiſchen Blutrich-<lb/> ter, die Epheten, thaten. Es iſt aber klar, daß ur-<lb/> ſpruͤnglich die Apolloreligion nur fuͤr die Kriegerkaſte,<lb/> die alten Hopleten, paßt. Iſt er doch kein Handwerker-<lb/> und Ackerbauer- ſondern ein Kriegsgott. Darum ſetzt<lb/> ihm auch Jon oder Xuthos als Atheniſcher Kriegsfuͤrſt<lb/> (πολέμαρχος) das Feſt der <hi rendition="#g">Boedromien</hi> ein<note place="foot" n="3">Kallim. Apoll. 69. mit<lb/> Schol. und Spanh. Harpokr. Βοηδϱόμια, Suid. Etym. M. βοη-<lb/> δϱομεῖν. — Darum ſprach der Polemarch im Lykeion, dem Hei-<lb/> ligthume des Ap. Lykeios, bei der Statue eines Wolfes Recht<lb/> Suid. ἄϱχων. Bekker <hi rendition="#aq">Anecd.</hi> 1. S. 449. Heſych. ἐπιλύκιον (vgl.<lb/> Hudtwalcker Diaͤteten S. 14. Schoͤmann <hi rendition="#aq">de sort. p.</hi> 42.) Λυ-<lb/> καμβὶς ἀϱχὴ des Polemarchen nach Kratinos, Heſych. — Ueber-<lb/> haupt aber waren alle Gerichtshoͤfe in Athen unter der Tutel des<lb/> λύκος, Apollon. Eratoſth. bei Harpkr. δεκάζων; Lexika und Paroͤ-<lb/> miogr. Λύκου δέκας, Etym. M. δεκάσαι.</note>, wel-<lb/> ches von dem Hervorſtuͤrzen bewaffneter Schaaren zum<lb/> Kampfe den Namen hat.</p><lb/> <p>Weil nur die <hi rendition="#g">Eupatriden</hi> urſpruͤnglich die Re-<lb/> ligion des Apollon haben, ſo haben auch dieſe nur die<lb/> κάθαϱσις, welche hier wie ſonſt mit den Gebraͤuchen<lb/> des Kretiſchen Dienſtes verflochten iſt. Jon hatte nach<lb/> Plutarch<note place="foot" n="4">g. Kolot. 31.</note> die Athener in der Religion <choice><sic>nnterrichtet</sic><corr>unterrichtet</corr></choice>,<lb/> worunter nur die genannte zu verſtehen iſt; und The-<lb/> ſeus ſetzte nach demſelben<note place="foot" n="5">Theſ. 25. Nach Plato Rep. 4, 427. iſt Ap. den Athenern πά-<lb/> τϱιος ἐξηγητής.</note> die Eupatriden zu Verwal-<lb/> tern des Staats, Richtern, und Ἐξηγηταῖς ὁσίων<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [245/0275]
kratie die Archontenwuͤrde auf alle Reicheren und das
ganze Volk uͤbertragen wurde, ſcheint es, daß der
Apollon πατρῷος als allen Familien gemeinſam ange-
ſehen wurde 1. Auch die demokratiſchen Richter Athens
ſchwuren nun jaͤhrlich im Ardettos bei Apollon Patroos 2,
was urſpruͤnglich wohl nur die ariſtokratiſchen Blutrich-
ter, die Epheten, thaten. Es iſt aber klar, daß ur-
ſpruͤnglich die Apolloreligion nur fuͤr die Kriegerkaſte,
die alten Hopleten, paßt. Iſt er doch kein Handwerker-
und Ackerbauer- ſondern ein Kriegsgott. Darum ſetzt
ihm auch Jon oder Xuthos als Atheniſcher Kriegsfuͤrſt
(πολέμαρχος) das Feſt der Boedromien ein 3, wel-
ches von dem Hervorſtuͤrzen bewaffneter Schaaren zum
Kampfe den Namen hat.
Weil nur die Eupatriden urſpruͤnglich die Re-
ligion des Apollon haben, ſo haben auch dieſe nur die
κάθαϱσις, welche hier wie ſonſt mit den Gebraͤuchen
des Kretiſchen Dienſtes verflochten iſt. Jon hatte nach
Plutarch 4 die Athener in der Religion unterrichtet,
worunter nur die genannte zu verſtehen iſt; und The-
ſeus ſetzte nach demſelben 5 die Eupatriden zu Verwal-
tern des Staats, Richtern, und Ἐξηγηταῖς ὁσίων
1 So nach Plat. Euthyd. 302 b. vgl. Schol. und Heindorf
S. 404.
2 Pollux 8, 122.
3 Kallim. Apoll. 69. mit
Schol. und Spanh. Harpokr. Βοηδϱόμια, Suid. Etym. M. βοη-
δϱομεῖν. — Darum ſprach der Polemarch im Lykeion, dem Hei-
ligthume des Ap. Lykeios, bei der Statue eines Wolfes Recht
Suid. ἄϱχων. Bekker Anecd. 1. S. 449. Heſych. ἐπιλύκιον (vgl.
Hudtwalcker Diaͤteten S. 14. Schoͤmann de sort. p. 42.) Λυ-
καμβὶς ἀϱχὴ des Polemarchen nach Kratinos, Heſych. — Ueber-
haupt aber waren alle Gerichtshoͤfe in Athen unter der Tutel des
λύκος, Apollon. Eratoſth. bei Harpkr. δεκάζων; Lexika und Paroͤ-
miogr. Λύκου δέκας, Etym. M. δεκάσαι.
4 g. Kolot. 31.
5 Theſ. 25. Nach Plato Rep. 4, 427. iſt Ap. den Athenern πά-
τϱιος ἐξηγητής.
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Zitationshilfe: | Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/275>, abgerufen am 16.06.2024. |