Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.bis sie endlich unter deren Nachfolger Anaxandridas 12. Argos hat nie zu einer solchen Herrschaft in nur dann, wenn orkhesasthai auch von orkhos abgeleitet wird. Diametresosthai aber bezeichnet den Zustand eines Heloten, Klaro- ten, der en abgemessenes Stück Land zur Bebauung empfängt. 1 S. Das Strategen des Königs "Alnes ("Aleos Casaub.) bei Polyän 1, 8. 2 Paus. 4, 5, 1. Die Amphiktyonen über
Thyrea richtnd, Plut. Parallel. hist. Gr. et Rom. 3. bis ſie endlich unter deren Nachfolger Anaxandridas 12. Argos hat nie zu einer ſolchen Herrſchaft in nur dann, wenn ὀϱχήσασϑαι auch von ὄϱχος abgeleitet wird. Διαμετϱήσοσϑαι aber bezeichnet den Zuſtand eines Heloten, Klaro- ten, der en abgemeſſenes Stuͤck Land zur Bebauung empfaͤngt. 1 S. Das Strategen des Koͤnigs ῎Αλνης (῎Αλεος Caſaub.) bei Polyaͤn 1, 8. 2 Pauſ. 4, 5, 1. Die Amphiktyonen uͤber
Thyrea richtnd, Plut. Parallel. hist. Gr. et Rom. 3. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0183" n="153"/> bis ſie endlich unter deren Nachfolger Anaxandridas<lb/> das Uebergewicht gewannen. Es war es aber nicht<lb/> etwa blos die Geſchicklichkeit eines Bergvolks in Ver-<lb/> theidigung und Deckung ſeiner Schluchten, welche den<lb/> Spartiaten den Sieg ſo erſchwerte; obgleich auch der<lb/> Paß, welcher Tegea von Lakonien trennt, und noch<lb/> Spuren von Vertheidigungsmauern zeigt, mannigfach<lb/> zur Abwehr des Feindes benutzt wurde <note place="foot" n="1">S. Das Strategen des Koͤnigs ῎Αλνης (῎Αλεος Caſaub.) bei<lb/> Polyaͤn 1, 8.</note>: ſondern Tegea<lb/> war auch im offenen Kampfe durch ein geordnetes Hopli-<lb/> tenheer ſtark, welches nachmals ſtets die zweite Stelle<lb/> im Peloponneſiſchen Bundesheere behauptete.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>12.</head><lb/> <p><hi rendition="#g">Argos</hi> hat nie zu einer ſolchen Herrſchaft in<lb/> Argolis gelangen koͤnnen, als Sparta in Lakonien, weil<lb/> dort von Anfang an mehrere alte und bedeutende Staͤdte<lb/> die Dorier einluden ſich zu theilen, Dorier aber der<lb/> Autonomie zu berauben, gegen die Grundſaͤtze des Stam-<lb/> mes war. Argos mußte alſo ſich begnuͤgen einen Bund<lb/> zu gruͤnden und zu leiten, der die Kraͤfte des Landes<lb/> zu gemeinſamer Abwehr vereinigen, und die inneren<lb/> Verhaͤltniſſe regeln ſollte. Eine ſolche Verbindung be-<lb/> ſtand, wenn ſie auch nie ihren Zweck ganz erreichte.<lb/> Sie knuͤpfte ſich vermuthlich an das Heiligthum des<lb/> Apollon Pythaeus, das, wie oben bemerkt wurde, als<lb/> ein gemeinſames auch von Epidauriern und Dryopern<lb/> angeſehen wurde. Eine Argiviſche Amphiktyonie wird<lb/> in der Erzaͤhlung des Meſſeniſchen Krieges erwaͤhnt <note place="foot" n="2">Pauſ. 4, 5, 1. Die Amphiktyonen uͤber<lb/> Thyrea richtnd, Plut. <hi rendition="#aq">Parallel. hist. Gr. et Rom</hi>. 3.</note>,<lb/> und iſt ſicher nicht erfunden, wenn auch falſch ange-<lb/> bracht. Daß ſie noch Olymp. 66 beſtand, erhellet dar-<lb/><note xml:id="seg2pn_18_2" prev="#seg2pn_18_1" place="foot" n="6">nur dann, wenn ὀϱχήσασϑαι auch von ὄϱχος abgeleitet wird.<lb/> Διαμετϱήσοσϑαι aber bezeichnet den Zuſtand eines Heloten, Klaro-<lb/> ten, der en abgemeſſenes Stuͤck Land zur Bebauung empfaͤngt.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [153/0183]
bis ſie endlich unter deren Nachfolger Anaxandridas
das Uebergewicht gewannen. Es war es aber nicht
etwa blos die Geſchicklichkeit eines Bergvolks in Ver-
theidigung und Deckung ſeiner Schluchten, welche den
Spartiaten den Sieg ſo erſchwerte; obgleich auch der
Paß, welcher Tegea von Lakonien trennt, und noch
Spuren von Vertheidigungsmauern zeigt, mannigfach
zur Abwehr des Feindes benutzt wurde 1: ſondern Tegea
war auch im offenen Kampfe durch ein geordnetes Hopli-
tenheer ſtark, welches nachmals ſtets die zweite Stelle
im Peloponneſiſchen Bundesheere behauptete.
12.
Argos hat nie zu einer ſolchen Herrſchaft in
Argolis gelangen koͤnnen, als Sparta in Lakonien, weil
dort von Anfang an mehrere alte und bedeutende Staͤdte
die Dorier einluden ſich zu theilen, Dorier aber der
Autonomie zu berauben, gegen die Grundſaͤtze des Stam-
mes war. Argos mußte alſo ſich begnuͤgen einen Bund
zu gruͤnden und zu leiten, der die Kraͤfte des Landes
zu gemeinſamer Abwehr vereinigen, und die inneren
Verhaͤltniſſe regeln ſollte. Eine ſolche Verbindung be-
ſtand, wenn ſie auch nie ihren Zweck ganz erreichte.
Sie knuͤpfte ſich vermuthlich an das Heiligthum des
Apollon Pythaeus, das, wie oben bemerkt wurde, als
ein gemeinſames auch von Epidauriern und Dryopern
angeſehen wurde. Eine Argiviſche Amphiktyonie wird
in der Erzaͤhlung des Meſſeniſchen Krieges erwaͤhnt 2,
und iſt ſicher nicht erfunden, wenn auch falſch ange-
bracht. Daß ſie noch Olymp. 66 beſtand, erhellet dar-
6
1 S. Das Strategen des Koͤnigs ῎Αλνης (῎Αλεος Caſaub.) bei
Polyaͤn 1, 8.
2 Pauſ. 4, 5, 1. Die Amphiktyonen uͤber
Thyrea richtnd, Plut. Parallel. hist. Gr. et Rom. 3.
6 nur dann, wenn ὀϱχήσασϑαι auch von ὄϱχος abgeleitet wird.
Διαμετϱήσοσϑαι aber bezeichnet den Zuſtand eines Heloten, Klaro-
ten, der en abgemeſſenes Stuͤck Land zur Bebauung empfaͤngt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |