Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.und die Kraft des Staates: ich nenne diese beyden Kräfte Das Staatsvermögen ist also der gesammte Inbe- So nun beginnt alle Einsicht in die Haushaltung einer und die Kraft des Staates: ich nenne dieſe beyden Kraͤfte Das Staatsvermoͤgen iſt alſo der geſammte Inbe- So nun beginnt alle Einſicht in die Haushaltung einer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0028" n="14"/> und die Kraft des Staates: ich nenne dieſe beyden Kraͤfte<lb/> Elemente, weil eine ohne die andere nicht beſteht, ja nicht<lb/> einmahl wirklich da iſt. Alles Einzelne im Umkreiſe eines<lb/> Staates Vorhandene, iſt nur thaͤtig und productiv vorhanden,<lb/> in wie fern es in beſtaͤndiger Wechſelwirkung mit dem Allge-<lb/> meinen und Gemeinſchaftlichen ſteht.</p><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">Staatsvermoͤgen</hi> iſt alſo der geſammte Inbe-<lb/> griff derjenigen Kraͤfte, unter deren <choice><sic>ſichtbaren</sic><corr>ſichtbarem</corr></choice> und <choice><sic>unſichtbaren</sic><corr>unſichtbarem</corr></choice><lb/> Einfluß <choice><sic>des</sic><corr>das</corr></choice> <choice><sic>Privatvermoͤgens</sic><corr>Privatvermoͤgen</corr></choice> entſteht, waͤchſt, ſich vertheidigt<lb/> und behauptet. Es beſteht alſo keineswegs allein in den Er-<lb/> traͤgniſſen des Staatseigenthums und der verſchiedenen Abga-<lb/> ben, oder in dem Capitalwerth dieſer Einkuͤnfte; die ge-<lb/> ſammten Vertheidigungskraͤfte der Menſchen wie des Bodens,<lb/> Armeen, Feſtungen, Waffen, die adminiſtrative Kunſt des<lb/> geſammten Civiletats, ja die Verfaſſung, die Geſetze, alle<lb/> großen Nationalerinnerungen ſind Beſtandtheile des Staats-<lb/> vermoͤgens. Ja, aus dem Standpuncte des Einzelnen muß<lb/> die Geſammtkraft aller uͤbrigen Individuen, als integriren-<lb/> der Theil des Staatsvermoͤgens angeſehen werden, denn auch<lb/> dieſe beſchraͤnkt, alſo befeſtiget und verbuͤrgt dem Einzelnen<lb/> ſeine beſondere Exiſtenz, mit allem derſelben untergeordneten<lb/> Beyweſen. Alle dieſe Dinge muͤſſen beharren und wachſen,<lb/> wenn der Einzelne mit dem Seinigen beharren und wachſen<lb/> ſoll, und jede Veraͤnderung die ſich auf ihrer Seite zutraͤgt,<lb/> reagirt nothwendig auf der Seite des Einzelnen.</p><lb/> <p>So nun beginnt alle Einſicht in die Haushaltung einer<lb/> Nation, mit der deutlichen und ſichern Erkenntniß der von der<lb/> Vorſehung in allen menſchlichen Geſchaͤften angeordneten,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0028]
und die Kraft des Staates: ich nenne dieſe beyden Kraͤfte
Elemente, weil eine ohne die andere nicht beſteht, ja nicht
einmahl wirklich da iſt. Alles Einzelne im Umkreiſe eines
Staates Vorhandene, iſt nur thaͤtig und productiv vorhanden,
in wie fern es in beſtaͤndiger Wechſelwirkung mit dem Allge-
meinen und Gemeinſchaftlichen ſteht.
Das Staatsvermoͤgen iſt alſo der geſammte Inbe-
griff derjenigen Kraͤfte, unter deren ſichtbarem und unſichtbarem
Einfluß das Privatvermoͤgen entſteht, waͤchſt, ſich vertheidigt
und behauptet. Es beſteht alſo keineswegs allein in den Er-
traͤgniſſen des Staatseigenthums und der verſchiedenen Abga-
ben, oder in dem Capitalwerth dieſer Einkuͤnfte; die ge-
ſammten Vertheidigungskraͤfte der Menſchen wie des Bodens,
Armeen, Feſtungen, Waffen, die adminiſtrative Kunſt des
geſammten Civiletats, ja die Verfaſſung, die Geſetze, alle
großen Nationalerinnerungen ſind Beſtandtheile des Staats-
vermoͤgens. Ja, aus dem Standpuncte des Einzelnen muß
die Geſammtkraft aller uͤbrigen Individuen, als integriren-
der Theil des Staatsvermoͤgens angeſehen werden, denn auch
dieſe beſchraͤnkt, alſo befeſtiget und verbuͤrgt dem Einzelnen
ſeine beſondere Exiſtenz, mit allem derſelben untergeordneten
Beyweſen. Alle dieſe Dinge muͤſſen beharren und wachſen,
wenn der Einzelne mit dem Seinigen beharren und wachſen
ſoll, und jede Veraͤnderung die ſich auf ihrer Seite zutraͤgt,
reagirt nothwendig auf der Seite des Einzelnen.
So nun beginnt alle Einſicht in die Haushaltung einer
Nation, mit der deutlichen und ſichern Erkenntniß der von der
Vorſehung in allen menſchlichen Geſchaͤften angeordneten,
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