Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.Rechte abzusehen; von Produkten zu reden, aber des Eigen- Wenn in den vergangenen Blättern auch manches tauben Derselbe oft gerügte Wahn des absoluten Privateigen- Rechte abzuſehen; von Produkten zu reden, aber des Eigen- Wenn in den vergangenen Blaͤttern auch manches tauben Derſelbe oft geruͤgte Wahn des abſoluten Privateigen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0139" n="125"/> Rechte abzuſehen; von Produkten zu reden, aber des Eigen-<lb/> thums nicht zu gedenken — dann muß es auch wohl einen<lb/> Reichthum geben, der uͤberhaupt alle Geſetze uͤberfluͤſſig fin-<lb/> det, und einen Kraͤmercredit, der die große Quelle alles<lb/> Glaubens und aller Geſetze verſpottet.</p><lb/> <p>Wenn in den vergangenen Blaͤttern auch manches tauben<lb/> Ohren gepredigt worden waͤre, wenn auch mancher Leſer an<lb/> manchen Stellen die Welt und ihre Geſetze nicht ſogleich bey<lb/> der Hand gehabt haͤtte, um zu entſcheiden, ob es trotz den<lb/> ſchoͤnen Worten nicht endlich doch noch einmahl darauf her-<lb/> aus kommen koͤnne, daß die Welt fuͤr immer dem Teufel,<lb/> oder dem abſoluten Privateigenthume gehoͤre, ſo wird ſich<lb/> der Autor dadurch nicht ſchrecken laſſen, denn er ſtuͤtzt ſich<lb/> auf den hoͤheren Autor, von dem er unverdienter Weiſe alles<lb/> hat, was er gibt. Auch bey dieſer Art von Geiſteswerken,<lb/> wie bey allen Arbeiten der buͤrgerlichen Geſellſchaft, will das<lb/> Produkt ſelbſt, der armſelige Ueberſchuß von Gedanken und<lb/> Redensarten, den es darbiethet, an und fuͤr ſich nichts be-<lb/> deuten. Ob ſie mit dem großen Mittelpunct alles Glaubens<lb/> und aller Wahrheit, genealogiſch, wie durch das Blut zu-<lb/> ſammen haͤngen; ob ſie die Richtung, die ſie empfangen ha-<lb/> ben, weiter geben koͤnnen, und ob dieſe Richtung mit<lb/> allen Richtungen der echten Wahrheitskraft, die ſich je<lb/> kund gethan, im gerechten Verhaͤltniſſe ſtehe — das iſt die<lb/> Frage.</p><lb/> <p>Derſelbe oft geruͤgte Wahn des abſoluten Privateigen-<lb/> thums hat ſich auch uͤber die Ideen, uͤber die Werke des<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0139]
Rechte abzuſehen; von Produkten zu reden, aber des Eigen-
thums nicht zu gedenken — dann muß es auch wohl einen
Reichthum geben, der uͤberhaupt alle Geſetze uͤberfluͤſſig fin-
det, und einen Kraͤmercredit, der die große Quelle alles
Glaubens und aller Geſetze verſpottet.
Wenn in den vergangenen Blaͤttern auch manches tauben
Ohren gepredigt worden waͤre, wenn auch mancher Leſer an
manchen Stellen die Welt und ihre Geſetze nicht ſogleich bey
der Hand gehabt haͤtte, um zu entſcheiden, ob es trotz den
ſchoͤnen Worten nicht endlich doch noch einmahl darauf her-
aus kommen koͤnne, daß die Welt fuͤr immer dem Teufel,
oder dem abſoluten Privateigenthume gehoͤre, ſo wird ſich
der Autor dadurch nicht ſchrecken laſſen, denn er ſtuͤtzt ſich
auf den hoͤheren Autor, von dem er unverdienter Weiſe alles
hat, was er gibt. Auch bey dieſer Art von Geiſteswerken,
wie bey allen Arbeiten der buͤrgerlichen Geſellſchaft, will das
Produkt ſelbſt, der armſelige Ueberſchuß von Gedanken und
Redensarten, den es darbiethet, an und fuͤr ſich nichts be-
deuten. Ob ſie mit dem großen Mittelpunct alles Glaubens
und aller Wahrheit, genealogiſch, wie durch das Blut zu-
ſammen haͤngen; ob ſie die Richtung, die ſie empfangen ha-
ben, weiter geben koͤnnen, und ob dieſe Richtung mit
allen Richtungen der echten Wahrheitskraft, die ſich je
kund gethan, im gerechten Verhaͤltniſſe ſtehe — das iſt die
Frage.
Derſelbe oft geruͤgte Wahn des abſoluten Privateigen-
thums hat ſich auch uͤber die Ideen, uͤber die Werke des
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