Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.erhalten, als der Handwerker mancherley Werkgeräth braucht, Wird jener Ueberschuß im auswärtigen Handelsverkehr Was also der Staat im Ganzen werth sey, offenbart erhalten, als der Handwerker mancherley Werkgeraͤth braucht, Wird jener Ueberſchuß im auswaͤrtigen Handelsverkehr Was alſo der Staat im Ganzen werth ſey, offenbart <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0116" n="102"/> erhalten, als der Handwerker mancherley Werkgeraͤth braucht,<lb/> um mit ſeinem geliebten Materiale ein Produkt zu gewinnen,<lb/> welches gegen den mittelſten Staatszweck hin in unendlicher<lb/> Annaͤherung begriffen iſt. Wie bey dem unſcheinbarſten Hand-<lb/> werk eine kunſtreiche, halb zwingende, halb reitzende Behand-<lb/> lung des Arbeiters dazu gehoͤrt, um ſeine Produktivitaͤt zu<lb/> behaupten, ſo muß eine gleichfalls halb zwingende, halb<lb/> reitzende, halb militaͤriſche, halb diplomatiſch- merkantiliſche<lb/> Behandlung der Nachbarſtaaten es ausweiſen, ob ſich der<lb/> Staat bey ſeinem produktiven Leben und bey ſeiner Ganzheit<lb/> behauptet.</p><lb/> <p>Wird jener Ueberſchuß im auswaͤrtigen Handelsverkehr<lb/> aufgewendet, und werden dafuͤr im Auslande Aequivalente<lb/> in Waaren eingetauſcht, ſo muß innerhalb unſers Staates ein<lb/> Beduͤrfniß nach dieſen eingetauſchten Objecten Statt gefun-<lb/> den haben; unſere Conſumtion iſt alſo nicht durch die Pro-<lb/> duktion gedeckt geweſen, und der Ueberſchuß war nur ſchein-<lb/> bar. Haben wir edle Metalle oder Geld dafuͤr eingetauſcht,<lb/> ſo muß, wenn das Geld ſeinen Werth behalten ſoll, entweder<lb/> die innere Conſumtion ſchon darauf warten, oder ſie muß der<lb/> Waaren beduͤrfen, die in anderen Gegenden des Auslandes<lb/> fuͤr das Geld eingetauſcht werden; in beyden Faͤllen iſt der<lb/> Ueberſchuß gleichfalls nur ſcheinbar geweſen. Dasſelbe gilt<lb/> dann auch von den Waaren, die zur Reexportation einge-<lb/> fuͤhrt werden.</p><lb/> <p>Was alſo der Staat im Ganzen werth ſey, offenbart<lb/> ſich nicht in Maſſenuͤberſchuͤſſen, ſondern in der Richtung ſei-<lb/> ner Geſammtkraft auf den ewigen Mittelpunct des Glaubens,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0116]
erhalten, als der Handwerker mancherley Werkgeraͤth braucht,
um mit ſeinem geliebten Materiale ein Produkt zu gewinnen,
welches gegen den mittelſten Staatszweck hin in unendlicher
Annaͤherung begriffen iſt. Wie bey dem unſcheinbarſten Hand-
werk eine kunſtreiche, halb zwingende, halb reitzende Behand-
lung des Arbeiters dazu gehoͤrt, um ſeine Produktivitaͤt zu
behaupten, ſo muß eine gleichfalls halb zwingende, halb
reitzende, halb militaͤriſche, halb diplomatiſch- merkantiliſche
Behandlung der Nachbarſtaaten es ausweiſen, ob ſich der
Staat bey ſeinem produktiven Leben und bey ſeiner Ganzheit
behauptet.
Wird jener Ueberſchuß im auswaͤrtigen Handelsverkehr
aufgewendet, und werden dafuͤr im Auslande Aequivalente
in Waaren eingetauſcht, ſo muß innerhalb unſers Staates ein
Beduͤrfniß nach dieſen eingetauſchten Objecten Statt gefun-
den haben; unſere Conſumtion iſt alſo nicht durch die Pro-
duktion gedeckt geweſen, und der Ueberſchuß war nur ſchein-
bar. Haben wir edle Metalle oder Geld dafuͤr eingetauſcht,
ſo muß, wenn das Geld ſeinen Werth behalten ſoll, entweder
die innere Conſumtion ſchon darauf warten, oder ſie muß der
Waaren beduͤrfen, die in anderen Gegenden des Auslandes
fuͤr das Geld eingetauſcht werden; in beyden Faͤllen iſt der
Ueberſchuß gleichfalls nur ſcheinbar geweſen. Dasſelbe gilt
dann auch von den Waaren, die zur Reexportation einge-
fuͤhrt werden.
Was alſo der Staat im Ganzen werth ſey, offenbart
ſich nicht in Maſſenuͤberſchuͤſſen, ſondern in der Richtung ſei-
ner Geſammtkraft auf den ewigen Mittelpunct des Glaubens,
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