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Müller-Breslau, Heinrich: Die neueren Methoden der Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Leipzig, 1886.

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so folgt die Gleichung
(12) [Formel 1] ,
welche eine einfache Deutung zulässt.

Wird ein Balken A' B' (Fig. 14 b) durch senkrechte Lasten
..... Pm - 1, Pm, Pm + 1 ....., welche in Abständen .... lm, lm + 1 ....
wirken, beansprucht, so besteht zwischen den Vertikalkräften Vm und
Vm + 1, welche beziehungsweise innerhalb der Strecken lm und lm + 1
konstant sind, die Beziehung
Vm -- Vm + 1 = Pm.
Bedeuten nun .... Mm - 1, Mm, Mm + 1 .... die Biegungsmomente für
die durch die Angriffspunkte der Lasten ..... Pm - 1, Pm, Pm + 1 ....
gelegten Balkenquerschnitte, so ist
[Formel 2] und [Formel 3] ,
und es folgt:
[Formel 4] . *)

Vergleicht man diese Beziehung mit der Gleichung (12), so ist
ersichtlich, dass man das Biegungspolygon einer Fachwerks-
gurtung auffassen darf als das Momentenpolygon eines
Balkens A' B', welcher durch Lasten
... wm - 1, wm, wm + 1 .....
beansprucht wird (Fig. 14 a).

Sind insbesondere die Verschiebungen des ersten und des letzten
Knotenpunktes (o und n) der Gurtung gleich Null, wie dies in der
Fig. 14 a vorausgesetzt worden

[Abbildung] Fig. 15.
ist, so ist der Balken A' B' ein
einfacher, d. h. an den Enden frei
aufliegender.

Handelt es sich um das
Biegungspolygon einer Gurtung
A B, deren Endknotenpunkte sich
um Strecken d' und d'' senken
(beispielsweise der Gurtung des
Mittelfeldes eines kontinuirlichen
Trägers mit verschieblichen Stütz-
punkten, Fig. 15), so setze man zuerst d' und d'' gleich Null, berechne

*) Die Vertikalkraft V ist hierbei als Mittelkraft der auf das Balkenstück
links vom betrachteten Querschnitte wirksamen äusseren Kräfte aufgefasst
und positiv angenommen, wenn aufwärts gerichtet. M bedeutet das Moment
von V, bezogen auf den Schwerpunkt des betrachteten Querschnitts als Dreh-
punkt, und wird positiv gesetzt, wenn es rechts drehend ist.

so folgt die Gleichung
(12) [Formel 1] ,
welche eine einfache Deutung zulässt.

Wird ein Balken A' B' (Fig. 14 b) durch senkrechte Lasten
..... Pm ‒ 1, Pm, Pm + 1 ....., welche in Abständen .... λm, λm + 1 ....
wirken, beansprucht, so besteht zwischen den Vertikalkräften Vm und
Vm + 1, welche beziehungsweise innerhalb der Strecken λm und λm + 1
konstant sind, die Beziehung
VmVm + 1 = Pm.
Bedeuten nun .... Mm ‒ 1, Mm, Mm + 1 .... die Biegungsmomente für
die durch die Angriffspunkte der Lasten ..... Pm ‒ 1, Pm, Pm + 1 ....
gelegten Balkenquerschnitte, so ist
[Formel 2] und [Formel 3] ,
und es folgt:
[Formel 4] . *)

Vergleicht man diese Beziehung mit der Gleichung (12), so ist
ersichtlich, dass man das Biegungspolygon einer Fachwerks-
gurtung auffassen darf als das Momentenpolygon eines
Balkens A' B', welcher durch Lasten
wm ‒ 1, wm, wm + 1 .....
beansprucht wird (Fig. 14 a).

Sind insbesondere die Verschiebungen des ersten und des letzten
Knotenpunktes (o und n) der Gurtung gleich Null, wie dies in der
Fig. 14 a vorausgesetzt worden

[Abbildung] Fig. 15.
ist, so ist der Balken A' B' ein
einfacher, d. h. an den Enden frei
aufliegender.

Handelt es sich um das
Biegungspolygon einer Gurtung
A B, deren Endknotenpunkte sich
um Strecken δ' und δ'' senken
(beispielsweise der Gurtung des
Mittelfeldes eines kontinuirlichen
Trägers mit verschieblichen Stütz-
punkten, Fig. 15), so setze man zuerst δ' und δ'' gleich Null, berechne

*) Die Vertikalkraft V ist hierbei als Mittelkraft der auf das Balkenstück
links vom betrachteten Querschnitte wirksamen äusseren Kräfte aufgefasst
und positiv angenommen, wenn aufwärts gerichtet. M bedeutet das Moment
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punkt, und wird positiv gesetzt, wenn es rechts drehend ist.
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[21/0033] so folgt die Gleichung (12) [FORMEL], welche eine einfache Deutung zulässt. Wird ein Balken A' B' (Fig. 14 b) durch senkrechte Lasten ..... Pm ‒ 1, Pm, Pm + 1 ....., welche in Abständen .... λm, λm + 1 .... wirken, beansprucht, so besteht zwischen den Vertikalkräften Vm und Vm + 1, welche beziehungsweise innerhalb der Strecken λm und λm + 1 konstant sind, die Beziehung Vm — Vm + 1 = Pm. Bedeuten nun .... Mm ‒ 1, Mm, Mm + 1 .... die Biegungsmomente für die durch die Angriffspunkte der Lasten ..... Pm ‒ 1, Pm, Pm + 1 .... gelegten Balkenquerschnitte, so ist [FORMEL] und [FORMEL], und es folgt: [FORMEL]. *) Vergleicht man diese Beziehung mit der Gleichung (12), so ist ersichtlich, dass man das Biegungspolygon einer Fachwerks- gurtung auffassen darf als das Momentenpolygon eines Balkens A' B', welcher durch Lasten … wm ‒ 1, wm, wm + 1 ..... beansprucht wird (Fig. 14 a). Sind insbesondere die Verschiebungen des ersten und des letzten Knotenpunktes (o und n) der Gurtung gleich Null, wie dies in der Fig. 14 a vorausgesetzt worden [Abbildung Fig. 15.] ist, so ist der Balken A' B' ein einfacher, d. h. an den Enden frei aufliegender. Handelt es sich um das Biegungspolygon einer Gurtung A B, deren Endknotenpunkte sich um Strecken δ' und δ'' senken (beispielsweise der Gurtung des Mittelfeldes eines kontinuirlichen Trägers mit verschieblichen Stütz- punkten, Fig. 15), so setze man zuerst δ' und δ'' gleich Null, berechne *) Die Vertikalkraft V ist hierbei als Mittelkraft der auf das Balkenstück links vom betrachteten Querschnitte wirksamen äusseren Kräfte aufgefasst und positiv angenommen, wenn aufwärts gerichtet. M bedeutet das Moment von V, bezogen auf den Schwerpunkt des betrachteten Querschnitts als Dreh- punkt, und wird positiv gesetzt, wenn es rechts drehend ist.

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Zitationshilfe: Müller-Breslau, Heinrich: Die neueren Methoden der Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Leipzig, 1886, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_festigkeitslehre_1886/33>, abgerufen am 24.11.2024.