Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Müller-Breslau, Heinrich: Die neueren Methoden der Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Leipzig, 1886.

Bild:
<< vorherige Seite

Zahlenbeispiel. Es wird die Senkung d3 des Knotenpunktes 3 des

[Abbildung] Fig. 9

u. 10.

in Fig. 9 dargestellten, statisch
bestimmten Fachwerkträgers ge-
sucht. Die Knotenpunktslasten
sind 8t und 4t. Stützweite = 12m,
Trägerhöhe = 4m, Feldweite
= 3m, Länge einer Diagonale
= 5m. In Fig. 9 sind die Spann-
kräfte S zusammengestellt worden;
die ihnen entsprechenden Aen-
derungen der Stablängen sind,
wenn die Anfangstemperatur er-
halten bleibt,
[Formel 1] .
Figur 10 giebt diejenigen Spann-
kräfte , welche entstehen, so-
bald im Knotenpunkte 3 nach der Richtung der gesuchten Verschiebung
(d. i. also im vorliegenden Falle senkrecht) eine Last 1 angreift. Die
Arbeitsgleichung lautet für diesen Belastungszustand
[Formel 2] ,
sie gilt für beliebige zusammengehörige Werthe d3 und D s, und liefert
insbesondere die dem Belastungsfalle in Fig. 9 entsprechende Senkung
d3, sobald die für diesen Belastungsfall berechneten D s eingesetzt werden.
Bei konstantem E folgt:
[Formel 3] .
Die den einzelnen Stäben entsprechenden Produkte [Formel 4] sind in der
Tabelle auf Seite 17 zusammengestellt worden. Man findet
[Formel 5] und, wenn, für Schmiedeeisen, E = 2000t für das qcm gesetzt wird,
[Formel 6] .

Beispiel 2. Es soll die Senkung d des Scheitels G des in Fig. 3
auf Seite 8 dargestellten Dachbinders ermittelt werden.

Nachdem die statisch nicht bestimmbaren Grössen X' und X'' nach
der im § 3 gegebenen Anleitung berechnet und die Spannkräfte S = S0
+ S' X' + S'' X'' ermittelt worden sind, werden die wirklichen Längen-

Zahlenbeispiel. Es wird die Senkung δ3 des Knotenpunktes 3 des

[Abbildung] Fig. 9

u. 10.

in Fig. 9 dargestellten, statisch
bestimmten Fachwerkträgers ge-
sucht. Die Knotenpunktslasten
sind 8t und 4t. Stützweite = 12m,
Trägerhöhe = 4m, Feldweite
= 3m, Länge einer Diagonale
= 5m. In Fig. 9 sind die Spann-
kräfte S zusammengestellt worden;
die ihnen entsprechenden Aen-
derungen der Stablängen sind,
wenn die Anfangstemperatur er-
halten bleibt,
[Formel 1] .
Figur 10 giebt diejenigen Spann-
kräfte 𝔖, welche entstehen, so-
bald im Knotenpunkte 3 nach der Richtung der gesuchten Verschiebung
(d. i. also im vorliegenden Falle senkrecht) eine Last 1 angreift. Die
Arbeitsgleichung lautet für diesen Belastungszustand
[Formel 2] ,
sie gilt für beliebige zusammengehörige Werthe δ3 und Δ s, und liefert
insbesondere die dem Belastungsfalle in Fig. 9 entsprechende Senkung
δ3, sobald die für diesen Belastungsfall berechneten Δ s eingesetzt werden.
Bei konstantem E folgt:
[Formel 3] .
Die den einzelnen Stäben entsprechenden Produkte [Formel 4] sind in der
Tabelle auf Seite 17 zusammengestellt worden. Man findet
[Formel 5] und, wenn, für Schmiedeeisen, E = 2000t für das qcm gesetzt wird,
[Formel 6] .

Beispiel 2. Es soll die Senkung δ des Scheitels G des in Fig. 3
auf Seite 8 dargestellten Dachbinders ermittelt werden.

Nachdem die statisch nicht bestimmbaren Grössen X' und X'' nach
der im § 3 gegebenen Anleitung berechnet und die Spannkräfte S = S0
+ S' X' + S'' X'' ermittelt worden sind, werden die wirklichen Längen-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0028" n="16"/>
          <p><hi rendition="#b">Zahlenbeispiel.</hi> Es wird die Senkung &#x03B4;<hi rendition="#sub">3</hi> des Knotenpunktes 3 des<lb/><figure><head>Fig. 9 </head><p>u. 10.</p></figure><lb/>
in Fig. 9 dargestellten, statisch<lb/>
bestimmten Fachwerkträgers ge-<lb/>
sucht. Die Knotenpunktslasten<lb/>
sind 8<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">t</hi></hi> und 4<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">t</hi></hi>. Stützweite = 12<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">m</hi></hi>,<lb/>
Trägerhöhe = 4<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">m</hi></hi>, Feldweite<lb/>
= 3<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">m</hi></hi>, Länge einer Diagonale<lb/>
= 5<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">m</hi></hi>. In Fig. 9 sind die Spann-<lb/>
kräfte <hi rendition="#i">S</hi> zusammengestellt worden;<lb/>
die ihnen entsprechenden Aen-<lb/>
derungen der Stablängen sind,<lb/>
wenn die Anfangstemperatur er-<lb/>
halten bleibt,<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/>
Figur 10 giebt diejenigen Spann-<lb/>
kräfte &#x1D516;, welche entstehen, so-<lb/>
bald im Knotenpunkte 3 nach der Richtung der gesuchten Verschiebung<lb/>
(d. i. also im vorliegenden Falle senkrecht) eine Last 1 angreift. Die<lb/>
Arbeitsgleichung lautet für diesen Belastungszustand<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/>
sie gilt für beliebige zusammengehörige Werthe &#x03B4;<hi rendition="#sub">3</hi> und &#x0394; <hi rendition="#i">s</hi>, und liefert<lb/>
insbesondere die dem Belastungsfalle in Fig. 9 entsprechende Senkung<lb/>
&#x03B4;<hi rendition="#sub">3</hi>, sobald die für diesen Belastungsfall berechneten &#x0394; <hi rendition="#i">s</hi> eingesetzt werden.<lb/>
Bei konstantem <hi rendition="#i">E</hi> folgt:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/>
Die den einzelnen Stäben entsprechenden Produkte <formula/> sind in der<lb/>
Tabelle auf Seite 17 zusammengestellt worden. Man findet<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> und, wenn, für Schmiedeeisen, <hi rendition="#i">E</hi> = 2000<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">t</hi></hi> für das qcm gesetzt wird,<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#b">Beispiel 2.</hi> Es soll die Senkung &#x03B4; des Scheitels <hi rendition="#i">G</hi> des in Fig. 3<lb/>
auf Seite 8 dargestellten Dachbinders ermittelt werden.</p><lb/>
          <p>Nachdem die statisch nicht bestimmbaren Grössen <hi rendition="#i">X'</hi> und <hi rendition="#i">X''</hi> nach<lb/>
der im § 3 gegebenen Anleitung berechnet und die Spannkräfte <hi rendition="#i">S</hi> = <hi rendition="#i">S</hi><hi rendition="#sub">0</hi><lb/>
+ <hi rendition="#i">S' X'</hi> + <hi rendition="#i">S'' X''</hi> ermittelt worden sind, werden die wirklichen Längen-</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[16/0028] Zahlenbeispiel. Es wird die Senkung δ3 des Knotenpunktes 3 des [Abbildung Fig. 9 u. 10.] in Fig. 9 dargestellten, statisch bestimmten Fachwerkträgers ge- sucht. Die Knotenpunktslasten sind 8t und 4t. Stützweite = 12m, Trägerhöhe = 4m, Feldweite = 3m, Länge einer Diagonale = 5m. In Fig. 9 sind die Spann- kräfte S zusammengestellt worden; die ihnen entsprechenden Aen- derungen der Stablängen sind, wenn die Anfangstemperatur er- halten bleibt, [FORMEL]. Figur 10 giebt diejenigen Spann- kräfte 𝔖, welche entstehen, so- bald im Knotenpunkte 3 nach der Richtung der gesuchten Verschiebung (d. i. also im vorliegenden Falle senkrecht) eine Last 1 angreift. Die Arbeitsgleichung lautet für diesen Belastungszustand [FORMEL], sie gilt für beliebige zusammengehörige Werthe δ3 und Δ s, und liefert insbesondere die dem Belastungsfalle in Fig. 9 entsprechende Senkung δ3, sobald die für diesen Belastungsfall berechneten Δ s eingesetzt werden. Bei konstantem E folgt: [FORMEL]. Die den einzelnen Stäben entsprechenden Produkte [FORMEL] sind in der Tabelle auf Seite 17 zusammengestellt worden. Man findet [FORMEL] und, wenn, für Schmiedeeisen, E = 2000t für das qcm gesetzt wird, [FORMEL]. Beispiel 2. Es soll die Senkung δ des Scheitels G des in Fig. 3 auf Seite 8 dargestellten Dachbinders ermittelt werden. Nachdem die statisch nicht bestimmbaren Grössen X' und X'' nach der im § 3 gegebenen Anleitung berechnet und die Spannkräfte S = S0 + S' X' + S'' X'' ermittelt worden sind, werden die wirklichen Längen-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_festigkeitslehre_1886
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_festigkeitslehre_1886/28
Zitationshilfe: Müller-Breslau, Heinrich: Die neueren Methoden der Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Leipzig, 1886, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_festigkeitslehre_1886/28>, abgerufen am 24.11.2024.