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Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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noch sträuben wollte, zu errathen, was hier vorgefallen sei, stand eine Welle still, ohne zu wissen, was er beginnen solle, und entdeckte nun in dem Hintergrunde mehrere Sbirren, welche emsig beschäftigt waren, das fensterlose Gebäude zu lichten. Sie brachen Steine und Bretter heraus und warfen durch die wiederhergestellten Oeffnungen Kleider und Geräthschaften auf die Gasse. Andre zählten und musterten die Stücke, und ein Barigello schien ein Register derselben in seine Schreibtafel einzutragen. Was ist denn hier geschehn? frug Arthur endlich die Wachen und erhielt eine Antwort, die er sich selbst hätte geben können. Der alte Aron war als der Mörder des jungen Spaniers entdeckt und eingezogen worden, und seine Wohnung wurde jetzt auf den Befehl des Governatore ausgeräumt. Der Bericht des Soldaten war sehr lakonisch und fertigte jede neue Frage des Jünglings, wie dringend sie ihm auch vorgelegt werden mochte, mit einem immer barscher werdenden "Ich weiß nicht" ab. Aber der ungestüme Frager war dadurch nicht zu beschwichtigen, und der Soldat mußte Anstalt machen, sich durch einen handgreiflichen Bescheid Ruhe auf seinem Posten zu verschaffen.

Unterdessen hatte der laute Wortwechsel einen Sbirren herangezogen, und dieser erwies sich bereitwilliger, dem Unbekannten zu dienen. Er erzählte ungebeten, daß gestern Abend der alte Bluthund seine Tochter bei der Anbetung eines Crucifixes überrascht

noch sträuben wollte, zu errathen, was hier vorgefallen sei, stand eine Welle still, ohne zu wissen, was er beginnen solle, und entdeckte nun in dem Hintergrunde mehrere Sbirren, welche emsig beschäftigt waren, das fensterlose Gebäude zu lichten. Sie brachen Steine und Bretter heraus und warfen durch die wiederhergestellten Oeffnungen Kleider und Geräthschaften auf die Gasse. Andre zählten und musterten die Stücke, und ein Barigello schien ein Register derselben in seine Schreibtafel einzutragen. Was ist denn hier geschehn? frug Arthur endlich die Wachen und erhielt eine Antwort, die er sich selbst hätte geben können. Der alte Aron war als der Mörder des jungen Spaniers entdeckt und eingezogen worden, und seine Wohnung wurde jetzt auf den Befehl des Governatore ausgeräumt. Der Bericht des Soldaten war sehr lakonisch und fertigte jede neue Frage des Jünglings, wie dringend sie ihm auch vorgelegt werden mochte, mit einem immer barscher werdenden „Ich weiß nicht“ ab. Aber der ungestüme Frager war dadurch nicht zu beschwichtigen, und der Soldat mußte Anstalt machen, sich durch einen handgreiflichen Bescheid Ruhe auf seinem Posten zu verschaffen.

Unterdessen hatte der laute Wortwechsel einen Sbirren herangezogen, und dieser erwies sich bereitwilliger, dem Unbekannten zu dienen. Er erzählte ungebeten, daß gestern Abend der alte Bluthund seine Tochter bei der Anbetung eines Crucifixes überrascht

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[0138] noch sträuben wollte, zu errathen, was hier vorgefallen sei, stand eine Welle still, ohne zu wissen, was er beginnen solle, und entdeckte nun in dem Hintergrunde mehrere Sbirren, welche emsig beschäftigt waren, das fensterlose Gebäude zu lichten. Sie brachen Steine und Bretter heraus und warfen durch die wiederhergestellten Oeffnungen Kleider und Geräthschaften auf die Gasse. Andre zählten und musterten die Stücke, und ein Barigello schien ein Register derselben in seine Schreibtafel einzutragen. Was ist denn hier geschehn? frug Arthur endlich die Wachen und erhielt eine Antwort, die er sich selbst hätte geben können. Der alte Aron war als der Mörder des jungen Spaniers entdeckt und eingezogen worden, und seine Wohnung wurde jetzt auf den Befehl des Governatore ausgeräumt. Der Bericht des Soldaten war sehr lakonisch und fertigte jede neue Frage des Jünglings, wie dringend sie ihm auch vorgelegt werden mochte, mit einem immer barscher werdenden „Ich weiß nicht“ ab. Aber der ungestüme Frager war dadurch nicht zu beschwichtigen, und der Soldat mußte Anstalt machen, sich durch einen handgreiflichen Bescheid Ruhe auf seinem Posten zu verschaffen. Unterdessen hatte der laute Wortwechsel einen Sbirren herangezogen, und dieser erwies sich bereitwilliger, dem Unbekannten zu dienen. Er erzählte ungebeten, daß gestern Abend der alte Bluthund seine Tochter bei der Anbetung eines Crucifixes überrascht

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:21:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:21:38Z)

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Zitationshilfe: Müller, Wilhelm: Debora. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–148. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_debora_1910/138>, abgerufen am 26.11.2024.