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Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686.

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Vermischte Gedichte.
5.
Jch bin vergnügt/ und ruh in deiner Schoß/
Hyelle Schatz und Sammelplatz der Freuden/
Die Liebe macht mich aller Sorgen loß.
Jch will bey dir in nichts als Rosen weiden/
Und sage stets/ weil es der Himmel fügt/
Jch bin vergnügt.
Ein anders.
1.
BEständigkeit/ wenn alles bricht/
Hemmt doch getreue Liebe nicht/
Sie schenckt zu letzte Kronen.
Wer Tugend zu dem Grundstein legt/
Den will sie auch belohnen/
Die bleibt mir in das Hertz geprägt.
Die ists/ die eintzig mich erfreut/
Beständigkeit.
2.
Beständigkeit/ ach schöner Sieg!
Wann der Begierden Kampff und Krieg
Muß gäntzlich sich ergeben!
Du Herrscherin bezwingst den Tod/
Und wenn schon unser Leben
Geräth in Kummer/ Angst und Noth/
Stellst du doch uns zu der Seit/
Beständigkeit.
3.
Beständigkeit/ vertrauter Schatz/
Soll stets in meiner Seele Platz/
Und Oberhand behalten.
Den Himmel/ der sonst alles fügt/
Den laß ich drüber walten.
Nichts hat mich auf der Welt vergnügt/
Als du/ du Hoffnung meiner Zeit/
Beständigkeit/
4.
Beständigkeit/ die macht mich fro/
Nun ich dich/ werthste/ sehe so
Der-
Vermiſchte Gedichte.
5.
Jch bin vergnuͤgt/ und ruh in deiner Schoß/
Hyelle Schatz und Sammelplatz der Freuden/
Die Liebe macht mich aller Sorgen loß.
Jch will bey dir in nichts als Roſen weiden/
Und ſage ſtets/ weil es der Himmel fuͤgt/
Jch bin vergnuͤgt.
Ein anders.
1.
BEſtaͤndigkeit/ wenn alles bricht/
Hemmt doch getreue Liebe nicht/
Sie ſchenckt zu letzte Kronen.
Wer Tugend zu dem Grundſtein legt/
Den will ſie auch belohnen/
Die bleibt mir in das Hertz gepraͤgt.
Die iſts/ die eintzig mich erfreut/
Beſtaͤndigkeit.
2.
Beſtaͤndigkeit/ ach ſchoͤner Sieg!
Wann der Begierden Kampff und Krieg
Muß gaͤntzlich ſich ergeben!
Du Herꝛſcherin bezwingſt den Tod/
Und wenn ſchon unſer Leben
Geraͤth in Kummer/ Angſt und Noth/
Stellſt du doch uns zu der Seit/
Beſtaͤndigkeit.
3.
Beſtaͤndigkeit/ vertrauter Schatz/
Soll ſtets in meiner Seele Platz/
Und Oberhand behalten.
Den Himmel/ der ſonſt alles fuͤgt/
Den laß ich druͤber walten.
Nichts hat mich auf der Welt vergnuͤgt/
Als du/ du Hoffnung meiner Zeit/
Beſtaͤndigkeit/
4.
Beſtaͤndigkeit/ die macht mich fro/
Nun ich dich/ werthſte/ ſehe ſo
Der-
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[10/0706] Vermiſchte Gedichte. 5. Jch bin vergnuͤgt/ und ruh in deiner Schoß/ Hyelle Schatz und Sammelplatz der Freuden/ Die Liebe macht mich aller Sorgen loß. Jch will bey dir in nichts als Roſen weiden/ Und ſage ſtets/ weil es der Himmel fuͤgt/ Jch bin vergnuͤgt. Ein anders. 1. BEſtaͤndigkeit/ wenn alles bricht/ Hemmt doch getreue Liebe nicht/ Sie ſchenckt zu letzte Kronen. Wer Tugend zu dem Grundſtein legt/ Den will ſie auch belohnen/ Die bleibt mir in das Hertz gepraͤgt. Die iſts/ die eintzig mich erfreut/ Beſtaͤndigkeit. 2. Beſtaͤndigkeit/ ach ſchoͤner Sieg! Wann der Begierden Kampff und Krieg Muß gaͤntzlich ſich ergeben! Du Herꝛſcherin bezwingſt den Tod/ Und wenn ſchon unſer Leben Geraͤth in Kummer/ Angſt und Noth/ Stellſt du doch uns zu der Seit/ Beſtaͤndigkeit. 3. Beſtaͤndigkeit/ vertrauter Schatz/ Soll ſtets in meiner Seele Platz/ Und Oberhand behalten. Den Himmel/ der ſonſt alles fuͤgt/ Den laß ich druͤber walten. Nichts hat mich auf der Welt vergnuͤgt/ Als du/ du Hoffnung meiner Zeit/ Beſtaͤndigkeit/ 4. Beſtaͤndigkeit/ die macht mich fro/ Nun ich dich/ werthſte/ ſehe ſo Der-

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Zitationshilfe: Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muehlpfort_gedichte01_1686/706>, abgerufen am 24.07.2024.