Mühlpfort, Heinrich: Teutsche Gedichte. Bd. 1. Breslau u. a., 1686.)o( ren. Zumahln da ein jederhierinn den Meister spielen/ und selbst die Krähen den Adlern gleich fliegen wollen. Es ste- het versichert zu beklagen/ daß diese herrliche Kunst/ von so vielen gemeinen Seelen befle- cket/ und gleichsam zum Schimpff auffgestellet wird/ da man doch wohl weiß/ daß zwi- schen einem Poeten und einem Reimen-Schmiede/ ein grosser Unterscheid zu finden. Gleich- wohl muß die Poesie bey den Boßhafftigen/ oder vielmehr Unverständigen/ hierüber lei- den/ und diejenigen/ welche selbst
)o( ren. Zumahln da ein jederhierinn den Meiſter ſpielen/ und ſelbſt die Kraͤhen den Adlern gleich fliegen wollen. Es ſte- het verſichert zu beklagen/ daß dieſe herrliche Kunſt/ von ſo vielen gemeinen Seelen befle- cket/ und gleichſam zum Schimpff auffgeſtellet wird/ da man doch wohl weiß/ daß zwi- ſchen einem Poeten und einem Reimen-Schmiede/ ein groſſer Unterſcheid zu finden. Gleich- wohl muß die Poeſie bey den Boßhafftigen/ oder vielmehr Unverſtaͤndigen/ hieruͤber lei- den/ und diejenigen/ welche ſelbſt
<TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0010"/><fw place="top" type="header">)<hi rendition="#aq">o</hi>(</fw><lb/> ren. Zumahln da ein jeder<lb/> hierinn den Meiſter ſpielen/ und<lb/> ſelbſt die Kraͤhen den Adlern<lb/> gleich fliegen wollen. Es ſte-<lb/> het verſichert zu beklagen/ daß<lb/> dieſe herrliche Kunſt/ von ſo<lb/> vielen gemeinen Seelen befle-<lb/> cket/ und gleichſam zum<lb/> Schimpff auffgeſtellet wird/ da<lb/> man doch wohl weiß/ daß zwi-<lb/> ſchen einem Poeten und einem<lb/> Reimen-Schmiede/ ein groſſer<lb/> Unterſcheid zu finden. Gleich-<lb/> wohl muß die Poeſie bey den<lb/> Boßhafftigen/ oder vielmehr<lb/> Unverſtaͤndigen/ hieruͤber lei-<lb/> den/ und diejenigen/ welche<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſelbſt</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0010]
)o(
ren. Zumahln da ein jeder
hierinn den Meiſter ſpielen/ und
ſelbſt die Kraͤhen den Adlern
gleich fliegen wollen. Es ſte-
het verſichert zu beklagen/ daß
dieſe herrliche Kunſt/ von ſo
vielen gemeinen Seelen befle-
cket/ und gleichſam zum
Schimpff auffgeſtellet wird/ da
man doch wohl weiß/ daß zwi-
ſchen einem Poeten und einem
Reimen-Schmiede/ ein groſſer
Unterſcheid zu finden. Gleich-
wohl muß die Poeſie bey den
Boßhafftigen/ oder vielmehr
Unverſtaͤndigen/ hieruͤber lei-
den/ und diejenigen/ welche
ſelbſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |