Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.mit Moos verstopft, der Fußboden mit jungen Birkenblättern bestreut. -- Ein schwerer Tisch und einige Holzstühle und Bänke bildeten die einzigen Geräthe. Bretter liefen an den Wänden umher, auf welchen Bücher lagen; einige Kleidungsstücke hingen darunter und neben ihnen ein kurzes Gewehr mit ungeschicktem Schaft, Jagdtasche und Pulverhorn, nebst einem anderen Instrument, das wie der verunglückte Versuch aussah, eine Geige daraus zu bilden. Bei dem Geräusch an der Thür wandte sich der Missionär danach um, und im nächsten Augenblick stand Olaf neben ihm. Willkommen, sagte Stockfleth, ohne ein Zeichen der Ueberraschung, wir haben unser Gespräch und unsere Andacht beendigt. Es ist freundlich gedacht, Herr Landrichter Stureson, daß Sie Olaf in seiner stillen Häuslichkeit besuchen. Gottes Frieden mit Ihnen, Herr, fügte der Schulmeister hinzu, und er hob sein schwermüthiges Auge zu dem großen, stolzen Mann auf und neigte sich demüthig vor ihm. Wir haben auf Olaf's Bank gesessen, sagte das junge Mädchen, und kommen nun hier vorüber, um ihn selbst einzuladen, den Nachmittag mit uns zu verleben. Unser werther Gast, Herr Stureson, soll von uns so angenehm unterhalten werden, wie wir es vermögen; ich bitte daher den Herrn Holmböe, auch etwas dazu beizutragen. mit Moos verstopft, der Fußboden mit jungen Birkenblättern bestreut. — Ein schwerer Tisch und einige Holzstühle und Bänke bildeten die einzigen Geräthe. Bretter liefen an den Wänden umher, auf welchen Bücher lagen; einige Kleidungsstücke hingen darunter und neben ihnen ein kurzes Gewehr mit ungeschicktem Schaft, Jagdtasche und Pulverhorn, nebst einem anderen Instrument, das wie der verunglückte Versuch aussah, eine Geige daraus zu bilden. Bei dem Geräusch an der Thür wandte sich der Missionär danach um, und im nächsten Augenblick stand Olaf neben ihm. Willkommen, sagte Stockfleth, ohne ein Zeichen der Ueberraschung, wir haben unser Gespräch und unsere Andacht beendigt. Es ist freundlich gedacht, Herr Landrichter Stureson, daß Sie Olaf in seiner stillen Häuslichkeit besuchen. Gottes Frieden mit Ihnen, Herr, fügte der Schulmeister hinzu, und er hob sein schwermüthiges Auge zu dem großen, stolzen Mann auf und neigte sich demüthig vor ihm. Wir haben auf Olaf's Bank gesessen, sagte das junge Mädchen, und kommen nun hier vorüber, um ihn selbst einzuladen, den Nachmittag mit uns zu verleben. Unser werther Gast, Herr Stureson, soll von uns so angenehm unterhalten werden, wie wir es vermögen; ich bitte daher den Herrn Holmböe, auch etwas dazu beizutragen. <TEI> <text> <body> <div type="chapter" n="2"> <p><pb facs="#f0063"/> mit Moos verstopft, der Fußboden mit jungen Birkenblättern bestreut. — Ein schwerer Tisch und einige Holzstühle und Bänke bildeten die einzigen Geräthe. Bretter liefen an den Wänden umher, auf welchen Bücher lagen; einige Kleidungsstücke hingen darunter und neben ihnen ein kurzes Gewehr mit ungeschicktem Schaft, Jagdtasche und Pulverhorn, nebst einem anderen Instrument, das wie der verunglückte Versuch aussah, eine Geige daraus zu bilden.</p><lb/> <p> Bei dem Geräusch an der Thür wandte sich der Missionär danach um, und im nächsten Augenblick stand Olaf neben ihm.</p><lb/> <p> Willkommen, sagte Stockfleth, ohne ein Zeichen der Ueberraschung, wir haben unser Gespräch und unsere Andacht beendigt. Es ist freundlich gedacht, Herr Landrichter Stureson, daß Sie Olaf in seiner stillen Häuslichkeit besuchen.</p><lb/> <p> Gottes Frieden mit Ihnen, Herr, fügte der Schulmeister hinzu, und er hob sein schwermüthiges Auge zu dem großen, stolzen Mann auf und neigte sich demüthig vor ihm.</p><lb/> <p> Wir haben auf Olaf's Bank gesessen, sagte das junge Mädchen, und kommen nun hier vorüber, um ihn selbst einzuladen, den Nachmittag mit uns zu verleben. Unser werther Gast, Herr Stureson, soll von uns so angenehm unterhalten werden, wie wir es vermögen; ich bitte daher den Herrn Holmböe, auch etwas dazu beizutragen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0063]
mit Moos verstopft, der Fußboden mit jungen Birkenblättern bestreut. — Ein schwerer Tisch und einige Holzstühle und Bänke bildeten die einzigen Geräthe. Bretter liefen an den Wänden umher, auf welchen Bücher lagen; einige Kleidungsstücke hingen darunter und neben ihnen ein kurzes Gewehr mit ungeschicktem Schaft, Jagdtasche und Pulverhorn, nebst einem anderen Instrument, das wie der verunglückte Versuch aussah, eine Geige daraus zu bilden.
Bei dem Geräusch an der Thür wandte sich der Missionär danach um, und im nächsten Augenblick stand Olaf neben ihm.
Willkommen, sagte Stockfleth, ohne ein Zeichen der Ueberraschung, wir haben unser Gespräch und unsere Andacht beendigt. Es ist freundlich gedacht, Herr Landrichter Stureson, daß Sie Olaf in seiner stillen Häuslichkeit besuchen.
Gottes Frieden mit Ihnen, Herr, fügte der Schulmeister hinzu, und er hob sein schwermüthiges Auge zu dem großen, stolzen Mann auf und neigte sich demüthig vor ihm.
Wir haben auf Olaf's Bank gesessen, sagte das junge Mädchen, und kommen nun hier vorüber, um ihn selbst einzuladen, den Nachmittag mit uns zu verleben. Unser werther Gast, Herr Stureson, soll von uns so angenehm unterhalten werden, wie wir es vermögen; ich bitte daher den Herrn Holmböe, auch etwas dazu beizutragen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/63 |
Zitationshilfe: | Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/63>, abgerufen am 26.06.2024. |