Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

Bild:
<< vorherige Seite

zu geben vermag. -- Eine Schüssel frischen Kabeljau's und ein paar Lachsforellen, sammt einem halben Dutzend Vögel, die Olaf heut geschossen und mitgebracht hat, wird so ziemlich Alles sein, was Mary aufträgt.

Nach einer Viertelstunde führte er seine Gäste in das große Wohnzimmer, wo ein feines Leinentuch und englische blaue Fayenceteller ihnen entgegenblitzten. -- Eine ungeheure dampfende Schüssel stand in der Mitte, und da Fische und Vögel trefflich gefunden wurden, Stureson und Stockfleth aber den besten Appetit zeigten, so verschwand bald der größte Theil dieser guten Speisen.

Das Flaschenfutter und der blanke Theekessel erschienen dann nochmals wieder, aber es war spät geworden, und nach einigen rasch geleerten Gläsern hielt Stureson es für Zeit, sich ins Bett zu begeben.

Im oberen Geschoß des Hauses fand er eine nette Kammer für sich bereit, und lange noch, als er unter den weichen Decken lag, überlegte er die Verhältnisse und schlief endlich unter vielen angenehmen Vorstellungen ein.

II.

In einem Hause von Holz dröhnt jedes Wort und jeder Schritt durch Decken und Wände, und wäre der Landrichter nicht sehr ermüdet gewesen, würde er

zu geben vermag. — Eine Schüssel frischen Kabeljau's und ein paar Lachsforellen, sammt einem halben Dutzend Vögel, die Olaf heut geschossen und mitgebracht hat, wird so ziemlich Alles sein, was Mary aufträgt.

Nach einer Viertelstunde führte er seine Gäste in das große Wohnzimmer, wo ein feines Leinentuch und englische blaue Fayenceteller ihnen entgegenblitzten. — Eine ungeheure dampfende Schüssel stand in der Mitte, und da Fische und Vögel trefflich gefunden wurden, Stureson und Stockfleth aber den besten Appetit zeigten, so verschwand bald der größte Theil dieser guten Speisen.

Das Flaschenfutter und der blanke Theekessel erschienen dann nochmals wieder, aber es war spät geworden, und nach einigen rasch geleerten Gläsern hielt Stureson es für Zeit, sich ins Bett zu begeben.

Im oberen Geschoß des Hauses fand er eine nette Kammer für sich bereit, und lange noch, als er unter den weichen Decken lag, überlegte er die Verhältnisse und schlief endlich unter vielen angenehmen Vorstellungen ein.

II.

In einem Hause von Holz dröhnt jedes Wort und jeder Schritt durch Decken und Wände, und wäre der Landrichter nicht sehr ermüdet gewesen, würde er

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="chapter" n="1">
        <p><pb facs="#f0040"/>
zu geben vermag. &#x2014; Eine Schüssel frischen Kabeljau's und      ein paar Lachsforellen, sammt einem halben Dutzend Vögel, die Olaf heut geschossen und      mitgebracht hat, wird so ziemlich Alles sein, was Mary aufträgt.</p><lb/>
        <p> Nach einer Viertelstunde führte er seine Gäste in das große Wohnzimmer, wo ein feines      Leinentuch und englische blaue Fayenceteller ihnen entgegenblitzten. &#x2014; Eine ungeheure dampfende      Schüssel stand in der Mitte, und da Fische und Vögel trefflich gefunden wurden, Stureson und      Stockfleth aber den besten Appetit zeigten, so verschwand bald der größte Theil dieser guten      Speisen.</p><lb/>
        <p> Das Flaschenfutter und der blanke Theekessel erschienen dann nochmals wieder, aber es war      spät geworden, und nach einigen rasch geleerten Gläsern hielt Stureson es für Zeit, sich ins      Bett zu begeben.</p><lb/>
        <p> Im oberen Geschoß des Hauses fand er eine nette Kammer für sich bereit, und lange noch, als      er unter den weichen Decken lag, überlegte er die Verhältnisse und schlief endlich unter vielen      angenehmen Vorstellungen ein.</p><lb/>
      </div>
      <div type="chapter" n="2">
        <head>II.</head>
        <p> In einem Hause von Holz dröhnt jedes Wort und jeder Schritt durch Decken und Wände, und wäre      der Landrichter nicht sehr ermüdet gewesen, würde er<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0040] zu geben vermag. — Eine Schüssel frischen Kabeljau's und ein paar Lachsforellen, sammt einem halben Dutzend Vögel, die Olaf heut geschossen und mitgebracht hat, wird so ziemlich Alles sein, was Mary aufträgt. Nach einer Viertelstunde führte er seine Gäste in das große Wohnzimmer, wo ein feines Leinentuch und englische blaue Fayenceteller ihnen entgegenblitzten. — Eine ungeheure dampfende Schüssel stand in der Mitte, und da Fische und Vögel trefflich gefunden wurden, Stureson und Stockfleth aber den besten Appetit zeigten, so verschwand bald der größte Theil dieser guten Speisen. Das Flaschenfutter und der blanke Theekessel erschienen dann nochmals wieder, aber es war spät geworden, und nach einigen rasch geleerten Gläsern hielt Stureson es für Zeit, sich ins Bett zu begeben. Im oberen Geschoß des Hauses fand er eine nette Kammer für sich bereit, und lange noch, als er unter den weichen Decken lag, überlegte er die Verhältnisse und schlief endlich unter vielen angenehmen Vorstellungen ein. II. In einem Hause von Holz dröhnt jedes Wort und jeder Schritt durch Decken und Wände, und wäre der Landrichter nicht sehr ermüdet gewesen, würde er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T15:04:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T15:04:01Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/40
Zitationshilfe: Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/40>, abgerufen am 27.11.2024.