Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.Sind viel Lappen gekommen, mehr als ich lange Zeit beisammen gesehen habe. Werden die Rennthiere wohlfeil sein, die Felle im Preise sinken, Schneehühner und Vögel billig fortgehen, Mancher ein leckeres Mahl halten und für wenig Geld sich Wintervorräthe kaufen können. Denke auch meinen Handel zu machen, wie es sich schickt, fuhr er dann vergnügt fort, habe meinen alten guten Platz in der Mitte des Marktes, und was Stureson betrifft, so wird er, ehe zwei Tage vergehen, ein tausend harte Spezies einwechseln können. Streit vollauf ist zu schlichten, sie kommen von allen Seiten, um das Recht anzurufen, wird alle Hände voll zu thun haben. Er sah Mary von der Seite an und neigte sich dann zu ihr hin. Will dir sagen, flüsterte er, was er mir vertraut hat. Alles Geld, was er heut einnimmt, soll zum Hochzeitsgeschenk für dich verwandt werden. Kannst wählen, was du haben willst. Einen Goldschmuck, wie ihn die Frau des Amtmanns in Bodöe hat, Atlas und Spitzen aus Frankreich, oder Ringe und Ketten und eine Uhr daran. Er ist ein Verschwender, Mary, aber die Weiber wollen es so haben, und nimm's immerhin, Christie Hvaland wird's schon gut machen, wenn es fehlt. Ich will nichts nehmen, Vater, erwiderte sie, den Kopf schüttelnd. Willst nichts, willst sparen? lachte Christie. Sind viel Lappen gekommen, mehr als ich lange Zeit beisammen gesehen habe. Werden die Rennthiere wohlfeil sein, die Felle im Preise sinken, Schneehühner und Vögel billig fortgehen, Mancher ein leckeres Mahl halten und für wenig Geld sich Wintervorräthe kaufen können. Denke auch meinen Handel zu machen, wie es sich schickt, fuhr er dann vergnügt fort, habe meinen alten guten Platz in der Mitte des Marktes, und was Stureson betrifft, so wird er, ehe zwei Tage vergehen, ein tausend harte Spezies einwechseln können. Streit vollauf ist zu schlichten, sie kommen von allen Seiten, um das Recht anzurufen, wird alle Hände voll zu thun haben. Er sah Mary von der Seite an und neigte sich dann zu ihr hin. Will dir sagen, flüsterte er, was er mir vertraut hat. Alles Geld, was er heut einnimmt, soll zum Hochzeitsgeschenk für dich verwandt werden. Kannst wählen, was du haben willst. Einen Goldschmuck, wie ihn die Frau des Amtmanns in Bodöe hat, Atlas und Spitzen aus Frankreich, oder Ringe und Ketten und eine Uhr daran. Er ist ein Verschwender, Mary, aber die Weiber wollen es so haben, und nimm's immerhin, Christie Hvaland wird's schon gut machen, wenn es fehlt. Ich will nichts nehmen, Vater, erwiderte sie, den Kopf schüttelnd. Willst nichts, willst sparen? lachte Christie. <TEI> <text> <body> <div type="chapter" n="7"> <p><pb facs="#f0158"/> Sind viel Lappen gekommen, mehr als ich lange Zeit beisammen gesehen habe. Werden die Rennthiere wohlfeil sein, die Felle im Preise sinken, Schneehühner und Vögel billig fortgehen, Mancher ein leckeres Mahl halten und für wenig Geld sich Wintervorräthe kaufen können. </p><lb/> <p> Denke auch meinen Handel zu machen, wie es sich schickt, fuhr er dann vergnügt fort, habe meinen alten guten Platz in der Mitte des Marktes, und was Stureson betrifft, so wird er, ehe zwei Tage vergehen, ein tausend harte Spezies einwechseln können. Streit vollauf ist zu schlichten, sie kommen von allen Seiten, um das Recht anzurufen, wird alle Hände voll zu thun haben. </p><lb/> <p> Er sah Mary von der Seite an und neigte sich dann zu ihr hin. Will dir sagen, flüsterte er, was er mir vertraut hat. Alles Geld, was er heut einnimmt, soll zum Hochzeitsgeschenk für dich verwandt werden. Kannst wählen, was du haben willst. Einen Goldschmuck, wie ihn die Frau des Amtmanns in Bodöe hat, Atlas und Spitzen aus Frankreich, oder Ringe und Ketten und eine Uhr daran. Er ist ein Verschwender, Mary, aber die Weiber wollen es so haben, und nimm's immerhin, Christie Hvaland wird's schon gut machen, wenn es fehlt. </p><lb/> <p> Ich will nichts nehmen, Vater, erwiderte sie, den Kopf schüttelnd.</p><lb/> <p>Willst nichts, willst sparen? lachte Christie.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0158]
Sind viel Lappen gekommen, mehr als ich lange Zeit beisammen gesehen habe. Werden die Rennthiere wohlfeil sein, die Felle im Preise sinken, Schneehühner und Vögel billig fortgehen, Mancher ein leckeres Mahl halten und für wenig Geld sich Wintervorräthe kaufen können.
Denke auch meinen Handel zu machen, wie es sich schickt, fuhr er dann vergnügt fort, habe meinen alten guten Platz in der Mitte des Marktes, und was Stureson betrifft, so wird er, ehe zwei Tage vergehen, ein tausend harte Spezies einwechseln können. Streit vollauf ist zu schlichten, sie kommen von allen Seiten, um das Recht anzurufen, wird alle Hände voll zu thun haben.
Er sah Mary von der Seite an und neigte sich dann zu ihr hin. Will dir sagen, flüsterte er, was er mir vertraut hat. Alles Geld, was er heut einnimmt, soll zum Hochzeitsgeschenk für dich verwandt werden. Kannst wählen, was du haben willst. Einen Goldschmuck, wie ihn die Frau des Amtmanns in Bodöe hat, Atlas und Spitzen aus Frankreich, oder Ringe und Ketten und eine Uhr daran. Er ist ein Verschwender, Mary, aber die Weiber wollen es so haben, und nimm's immerhin, Christie Hvaland wird's schon gut machen, wenn es fehlt.
Ich will nichts nehmen, Vater, erwiderte sie, den Kopf schüttelnd.
Willst nichts, willst sparen? lachte Christie.
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Zitationshilfe: | Mügge, Theodor: Am Malanger Fjord. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–176. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muegge_fjord_1910/158>, abgerufen am 26.06.2024. |