Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796.lich darinn, wann ein Herr die Kunst versteht, einen *) "Man kann doch nicht läugnen" (heisst es in der Kri-
tik über das neue Berliner Ober-Schul-Collegium im deutschen Zuschauer VII. Band S. 160.)" dass es kein gutes Vorurtheil bey Ausländern und der Nach welt er- wecken kann, wenn der Canzler einer so berühmten Universität nicht einmahl orthographisch schreibt". lich darinn, wann ein Herr die Kunst versteht, einen *) „Man kann doch nicht läugnen„ (heiſst es in der Kri-
tik über das neue Berliner Ober-Schul-Collegium im deutschen Zuschauer VII. Band S. 160.)„ daſs es kein gutes Vorurtheil bey Ausländern und der Nach welt er- wecken kann, wenn der Canzler einer so berühmten Universität nicht einmahl orthographisch schreibt„. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0278" n="272"/> lich darinn, wann ein Herr die Kunst versteht,<lb/> jeden seiner Diener, so viel möglich, auf die<lb/> Stelle zu setzen, die sich vor ihn und er vor<lb/> den Platz sich am besten schickt. Je sorgfälti-<lb/> ger dieses beobachtet wird, je harmonischer<lb/> und zusammenhangender wird das schöne Gan-<lb/> ze seyn, und das Gegentheil einen desto bizzar-<lb/> rern Anblick gewähren. Es kann einer ein<lb/> hochverständiger Baumeister, der andere ein<lb/> erfahrner Werkmeister, der dritte ein redlicher<lb/> Bauschreiber seyn, und die Zusammenstellung<lb/> dieser einzelnen Talente und Verdienste recht-<lb/> fertigt erst die Klugkeit der Wahl. Wenn man<lb/> aber, wie zu * *, den Schieferdecker zum Bau-<lb/> meister und den Theater-Mahler zum Bau-Cas-<lb/> sier macht; wenn man, wie zu * *, einen<lb/> mittelmäſsigen Landwirth zum Staatsminister<lb/> und Haupt des geistlichen Gerichts, und einen<lb/> halbgelehrten Finanzmann <note place="foot" n="*)">„Man kann doch nicht läugnen„ (heiſst es in der Kri-<lb/> tik über das neue Berliner Ober-Schul-Collegium im<lb/><hi rendition="#i">deutschen Zuschauer</hi> VII. Band S. 160.)„ daſs es kein<lb/> gutes Vorurtheil bey Ausländern und der Nach welt er-<lb/> wecken kann, wenn der Canzler einer so berühmten<lb/> Universität nicht einmahl orthographisch schreibt„.</note> zum Canzler einer<lb/> berühmten Universität; wenn man, wie zu * *,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">einen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [272/0278]
lich darinn, wann ein Herr die Kunst versteht,
jeden seiner Diener, so viel möglich, auf die
Stelle zu setzen, die sich vor ihn und er vor
den Platz sich am besten schickt. Je sorgfälti-
ger dieses beobachtet wird, je harmonischer
und zusammenhangender wird das schöne Gan-
ze seyn, und das Gegentheil einen desto bizzar-
rern Anblick gewähren. Es kann einer ein
hochverständiger Baumeister, der andere ein
erfahrner Werkmeister, der dritte ein redlicher
Bauschreiber seyn, und die Zusammenstellung
dieser einzelnen Talente und Verdienste recht-
fertigt erst die Klugkeit der Wahl. Wenn man
aber, wie zu * *, den Schieferdecker zum Bau-
meister und den Theater-Mahler zum Bau-Cas-
sier macht; wenn man, wie zu * *, einen
mittelmäſsigen Landwirth zum Staatsminister
und Haupt des geistlichen Gerichts, und einen
halbgelehrten Finanzmann *) zum Canzler einer
berühmten Universität; wenn man, wie zu * *,
einen
*) „Man kann doch nicht läugnen„ (heiſst es in der Kri-
tik über das neue Berliner Ober-Schul-Collegium im
deutschen Zuschauer VII. Band S. 160.)„ daſs es kein
gutes Vorurtheil bey Ausländern und der Nach welt er-
wecken kann, wenn der Canzler einer so berühmten
Universität nicht einmahl orthographisch schreibt„.
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