Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.ner, aber auch vorsetzliche Zweifler, muthwil- Es liess sich hier wohl noch ein und anders ner, aber auch vorsetzliche Zweifler, muthwil- Es lieſs sich hier wohl noch ein und anders <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0133" n="127"/> ner, aber auch vorsetzliche Zweifler, muthwil-<lb/> lige Spötter, heillose Verführer und Lästerer<lb/> von Profession. Eben so haben wir politische<lb/> Altglaubige, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Staats-Pietisten</hi></hi> möchte man<lb/> sie nennen; aber auch politische Freygeister,<lb/> Staats-Heuchler und Giftmischer anderer Seits.<lb/> Gleichwohl ist die reinere, gewissenhaftere,<lb/> gesetzmäſsigere und dem wahren Verhältniſs<lb/> zwischen Herrn und Land angemessenere Dog-<lb/> matick älterer Publicisten und patriotischer<lb/> Staatsmänner deſswegen noch keineswegs ver-<lb/> tilgt und vergessen. Noch in unsern Tagen ist<lb/> eines <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Seckendorf</hi></hi> mehr als 140. jähriger Chri-<lb/> sten und Fürsten-Staat, seiner rauhen Schaale<lb/> ohngeachtet, in unverleztem Andenken, und<lb/> wird auch bey unsern Nachkommen noch ein<lb/> canonisch-patriotisches Werk bleiben, wenn<lb/> manche zu ihrer Zeit gepriesene und beklatschte<lb/> Deutsche und lateinische <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Compendia</hi></hi> und <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Ele-<lb/> menta juris publici</hi></hi> von dem Strom der Ver-<lb/> gessenheit längst verschlungen seyn werden.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Es lieſs sich hier wohl noch ein und anders<lb/> sagen: Wie viel das Theater zum Sclaven-Sinn<lb/> eines Volks, zum Erschlaffen dessen National-<lb/> Characters, zum blinden Gehorsam beygetragen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0133]
ner, aber auch vorsetzliche Zweifler, muthwil-
lige Spötter, heillose Verführer und Lästerer
von Profession. Eben so haben wir politische
Altglaubige, Staats-Pietisten möchte man
sie nennen; aber auch politische Freygeister,
Staats-Heuchler und Giftmischer anderer Seits.
Gleichwohl ist die reinere, gewissenhaftere,
gesetzmäſsigere und dem wahren Verhältniſs
zwischen Herrn und Land angemessenere Dog-
matick älterer Publicisten und patriotischer
Staatsmänner deſswegen noch keineswegs ver-
tilgt und vergessen. Noch in unsern Tagen ist
eines Seckendorf mehr als 140. jähriger Chri-
sten und Fürsten-Staat, seiner rauhen Schaale
ohngeachtet, in unverleztem Andenken, und
wird auch bey unsern Nachkommen noch ein
canonisch-patriotisches Werk bleiben, wenn
manche zu ihrer Zeit gepriesene und beklatschte
Deutsche und lateinische Compendia und Ele-
menta juris publici von dem Strom der Ver-
gessenheit längst verschlungen seyn werden.
Es lieſs sich hier wohl noch ein und anders
sagen: Wie viel das Theater zum Sclaven-Sinn
eines Volks, zum Erschlaffen dessen National-
Characters, zum blinden Gehorsam beygetragen
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