Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731.

Bild:
<< vorherige Seite

ihres Arrestes erlassen solle, abschicken wollen, dafür erstatten wir unterthänigsten Danck;
Alldieweilen wir aber von Dero Gerichts-Pedellen mündlich vernommen, daß gedachter
Hr. Bürgermeister denenselben nicht allein eine unbesonnene und Jhro Hoch-Bischöffl.
Gnaden höchst-disreputirliche Antwort ertheilet haben solle, sondern auch so gar nicht ein-
mahl diese Schrifft annehmen wollen, wie Sie von Dero abgeschickten und zurück kom-
menden Bedienten selbst mündlich werden vernommen haben; So werden Ew. Hoch-
Bischöffl. Gnaden von selbsten gnädig erwegen können, was gegen seine gehuldigte
hohe Obrigkeit jetzo regierender Hr. Bürgermeister auf der Neustadt Hildesheim für einen
Respect habe, und wie er mit seinen unschuldigen Bürgeren umspringe; Jndem Ew.
Hoch-Bischöffl. Gnaden aber allsolches wiederrechtliches Verfahren verhoffentlich nicht
länger dulden und Dero eigenen Hohen Respect also unter die Füsse zu tretten nicht län-
ger ansehen werden; So ergehet an Dieselbe unser abermahliges unterthäniges Suchen
und Bitten, Die gnädig geruhen wollen um Liebe der heylsamen Justitz mehrbesagten
Bürgermeister Dörrien bey einer hohen nahmhafften Straff und deren würcklichen Ex-
ecution
ernstlich anzubefehlen, daß er uns Angesichts dieses des Arrestes so fort entlassen,
und auf freye Füsse stellen solle. Desuper iterato humillime implorando.

Lit. Aa.

Drittmahliges Noht-dringliches Memoriale und gerechteste Bitte pro
gratiose decernendo Mandatum poenale pro relaxando Incarceratos.

Unser der unschuldig und wiederrechtlich incarcerirte 6. Bürgere der Neustadt Hildesheim
Godtfried Gründeler H. W. Foderloh, Peter Melchior Kniep, J. Christian Gründeler,
J. Christoph Hoffman und J. Jobst Reineken.

Praesent. den 17ten May 1729.

Hochwürdigster Bischoff etc.
Gnädig-und hochgebietender Herr Dom-Probst

Ew. Hoch-Bischöffl. und Dom-Probstl. Gnaden haben zwar für uns aussen bemerckte
von hiesigen Hrn. Bürgermeister Dörrien und unsern Mitbürgern incarcerirte sechs
Bürgere die hohe Gnade gehabt, nunmehro zu zweyen mahlen als den 14. und 15ten hu-
jus
zu gedachten Hrn. regierenden Burgermeister Dero Pedellum Judicii mit denen von
uns übergebenen Schrifften zu senden, und denselben nebst Darreichung horum Produ-
ctorum
mündlich nachdrücklich befehlen lassen, daß er uns sofort los lassen solte wie deß-
falls gemelter Pedelle seine mündliche Relation wird abgestattet haben, und beygehendes
Documentum mit mehreren ausweiset;

Alldieweilen aber diese Ew. Hoch-Bischöffl. Gnaden gnädige hohe Gütigkeit mißbrau-
chender Mann sich an eines so wenig als das andere gestöret, sondern uns bis hiehin in
dem Carcere wider die dem Pedello nach Ausweis Docum. gegebenen Parole sitzen lassen,
inzwischen aber auch so wohl wider Ew. Hoch-Bischöffl. Gnaden hohes Gebott gehandelt,
indeme er die ihme ohne schrifftlichen Befelch zugesandte Schrifften als Zettulgens gehal-
ten und dieselbe denen Bürgeren, hinter welchen er sich verstecket, herrum zu tragen hin-
gethan, wie solches Dero Gerichts-Pedell wird attestiren können, auch öffentlich sagen,
und uns im Gefängnüß wissen lassen dörffen: Der Herr Dom-Probst hätte ihme kein
Befelch zu unserer Loslassung geschicket, sondern er hätte durch den Pedellum nur sagen
lassen, daß er die Bürgerschafft citiren und wir ins Verhör kommen solten; Gleichwie
wir aber solches nicht glauben könten, indem das Documentum ein anderes im Munde
führet, so haben wir uns auch vor der Bürgerschafft (die Er Hr. Burgermeister vor die
Brust spannet und unter den Deck-Mantel die von ihm verübte ungerechte Incarcerirung
beschönigen wil) nicht stellen wollen, und das zwar aus diesem gerechten Fundament, quod
par in parem non habeat jurisdictionem,
welches dann auch verhoffentlich Ew. Hoch-

Bischöffl.

ihres Arreſtes erlaſſen ſolle, abſchicken wollen, dafuͤr erſtatten wir unterthaͤnigſten Danck;
Alldieweilen wir aber von Dero Gerichts-Pedellen muͤndlich vernommen, daß gedachter
Hr. Buͤrgermeiſter denenſelben nicht allein eine unbeſonnene und Jhro Hoch-Biſchoͤffl.
Gnaden hoͤchſt-diſreputirliche Antwort ertheilet haben ſolle, ſondern auch ſo gar nicht ein-
mahl dieſe Schrifft annehmen wollen, wie Sie von Dero abgeſchickten und zuruͤck kom-
menden Bedienten ſelbſt muͤndlich werden vernommen haben; So werden Ew. Hoch-
Biſchoͤffl. Gnaden von ſelbſten gnaͤdig erwegen koͤnnen, was gegen ſeine gehuldigte
hohe Obrigkeit jetzo regierender Hr. Buͤrgermeiſter auf der Neuſtadt Hildesheim fuͤr einen
Reſpect habe, und wie er mit ſeinen unſchuldigen Buͤrgeren umſpringe; Jndem Ew.
Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden aber allſolches wiederrechtliches Verfahren verhoffentlich nicht
laͤnger dulden und Dero eigenen Hohen Reſpect alſo unter die Fuͤſſe zu tretten nicht laͤn-
ger anſehen werden; So ergehet an Dieſelbe unſer abermahliges unterthaͤniges Suchen
und Bitten, Die gnaͤdig geruhen wollen um Liebe der heylſamen Juſtitz mehrbeſagten
Buͤrgermeiſter Doͤrrien bey einer hohen nahmhafften Straff und deren wuͤrcklichen Ex-
ecution
ernſtlich anzubefehlen, daß er uns Angeſichts dieſes des Arreſtes ſo fort entlaſſen,
und auf freye Fuͤſſe ſtellen ſolle. Deſuper iteratò humillimè implorando.

Lit. Aa.

Drittmahliges Noht-dringliches Memoriale und gerechteſte Bitte pro
gratiosè decernendo Mandatum pœnale pro relaxando Incarceratos.

Unſer der unſchuldig und wiederrechtlich incarcerirte 6. Buͤrgere der Neuſtadt Hildesheim
Godtfried Gruͤndeler H. W. Foderloh, Peter Melchior Kniep, J. Chriſtian Gruͤndeler,
J. Chriſtoph Hoffman und J. Jobſt Reineken.

Præſent. den 17ten May 1729.

Hochwuͤrdigſter Biſchoff ꝛc.
Gnaͤdig-und hochgebietender Herr Dom-Probſt

Ew. Hoch-Biſchoͤffl. und Dom-Probſtl. Gnaden haben zwar fuͤr uns auſſen bemerckte
von hieſigen Hrn. Buͤrgermeiſter Doͤrrien und unſern Mitbuͤrgern incarcerirte ſechs
Buͤrgere die hohe Gnade gehabt, nunmehro zu zweyen mahlen als den 14. und 15ten hu-
jus
zu gedachten Hrn. regierenden Burgermeiſter Dero Pedellum Judicii mit denen von
uns uͤbergebenen Schrifften zu ſenden, und denſelben nebſt Darreichung horum Produ-
ctorum
muͤndlich nachdruͤcklich befehlen laſſen, daß er uns ſofort los laſſen ſolte wie deß-
falls gemelter Pedelle ſeine muͤndliche Relation wird abgeſtattet haben, und beygehendes
Documentum mit mehreren ausweiſet;

Alldieweilen aber dieſe Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden gnaͤdige hohe Guͤtigkeit mißbrau-
chender Mann ſich an eines ſo wenig als das andere geſtoͤret, ſondern uns bis hiehin in
dem Carcere wider die dem Pedello nach Ausweis Docum. gegebenen Parole ſitzen laſſen,
inzwiſchen aber auch ſo wohl wider Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden hohes Gebott gehandelt,
indeme er die ihme ohne ſchrifftlichen Befelch zugeſandte Schrifften als Zettulgens gehal-
ten und dieſelbe denen Buͤrgeren, hinter welchen er ſich verſtecket, herrum zu tragen hin-
gethan, wie ſolches Dero Gerichts-Pedell wird atteſtiren koͤnnen, auch oͤffentlich ſagen,
und uns im Gefaͤngnuͤß wiſſen laſſen doͤrffen: Der Herr Dom-Probſt haͤtte ihme kein
Befelch zu unſerer Loslaſſung geſchicket, ſondern er haͤtte durch den Pedellum nur ſagen
laſſen, daß er die Buͤrgerſchafft citiren und wir ins Verhoͤr kommen ſolten; Gleichwie
wir aber ſolches nicht glauben koͤnten, indem das Documentum ein anderes im Munde
fuͤhret, ſo haben wir uns auch vor der Buͤrgerſchafft (die Er Hr. Burgermeiſter vor die
Bruſt ſpannet und unter den Deck-Mantel die von ihm veruͤbte ungerechte Incarcerirung
beſchoͤnigen wil) nicht ſtellen wollen, und das zwar aus dieſem gerechten Fundament, quod
par in parem non habeat jurisdictionem,
welches dann auch verhoffentlich Ew. Hoch-

Biſchoͤffl.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0082" n="40"/>
ihres <hi rendition="#aq">Arre&#x017F;t</hi>es erla&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olle, ab&#x017F;chicken wollen, dafu&#x0364;r er&#x017F;tatten wir untertha&#x0364;nig&#x017F;ten Danck;<lb/>
Alldieweilen wir aber von Dero Gerichts-Pedellen mu&#x0364;ndlich vernommen, daß gedachter<lb/>
Hr. Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ter denen&#x017F;elben nicht allein eine unbe&#x017F;onnene und Jhro Hoch-Bi&#x017F;cho&#x0364;ffl.<lb/>
Gnaden ho&#x0364;ch&#x017F;t-<hi rendition="#aq">di&#x017F;reputi</hi>rliche Antwort ertheilet haben &#x017F;olle, &#x017F;ondern auch &#x017F;o gar nicht ein-<lb/>
mahl die&#x017F;e Schrifft annehmen wollen, wie Sie von Dero abge&#x017F;chickten und zuru&#x0364;ck kom-<lb/>
menden Bedienten &#x017F;elb&#x017F;t mu&#x0364;ndlich werden vernommen haben; So werden Ew. Hoch-<lb/>
Bi&#x017F;cho&#x0364;ffl. Gnaden von &#x017F;elb&#x017F;ten gna&#x0364;dig erwegen ko&#x0364;nnen, was gegen &#x017F;eine gehuldigte<lb/>
hohe Obrigkeit jetzo regierender Hr. Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ter auf der Neu&#x017F;tadt Hildesheim fu&#x0364;r einen<lb/><hi rendition="#aq">Re&#x017F;pect</hi> habe, und wie er mit &#x017F;einen un&#x017F;chuldigen Bu&#x0364;rgeren um&#x017F;pringe; Jndem Ew.<lb/>
Hoch-<hi rendition="#fr">B</hi>i&#x017F;cho&#x0364;ffl. Gnaden aber all&#x017F;olches wiederrechtliches Verfahren verhoffentlich nicht<lb/>
la&#x0364;nger dulden und Dero eigenen Hohen <hi rendition="#aq">Re&#x017F;pect</hi> al&#x017F;o unter die Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e zu tretten nicht la&#x0364;n-<lb/>
ger an&#x017F;ehen werden; So ergehet an Die&#x017F;elbe un&#x017F;er abermahliges untertha&#x0364;niges Suchen<lb/>
und <hi rendition="#fr">B</hi>itten, Die gna&#x0364;dig geruhen wollen um Liebe der heyl&#x017F;amen <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;ti</hi>tz mehrbe&#x017F;agten<lb/><hi rendition="#fr">B</hi>u&#x0364;rgermei&#x017F;ter Do&#x0364;rrien bey einer hohen nahmhafften Straff und deren wu&#x0364;rcklichen <hi rendition="#aq">Ex-<lb/>
ecution</hi> ern&#x017F;tlich anzubefehlen, daß er uns Ange&#x017F;ichts die&#x017F;es des <hi rendition="#aq">Arre&#x017F;t</hi>es &#x017F;o fort entla&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
und auf freye Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;tellen &#x017F;olle. <hi rendition="#aq">De&#x017F;uper iteratò humillimè implorando.</hi></p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">Lit. <hi rendition="#g">Aa</hi>.</hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Drittmahliges Noht-dringliches</hi> <hi rendition="#aq">Memoriale</hi> <hi rendition="#fr">und gerechte&#x017F;te Bitte</hi> <hi rendition="#aq">pro<lb/>
gratiosè decernendo Mandatum p&#x0153;nale pro relaxando Incarceratos.</hi> </hi> </p><lb/>
          <p>Un&#x017F;er der un&#x017F;chuldig und wiederrechtlich <hi rendition="#aq">incarceri</hi>rte 6. <hi rendition="#fr">B</hi>u&#x0364;rgere der Neu&#x017F;tadt Hildesheim<lb/>
Godtfried Gru&#x0364;ndeler H. W. Foderloh, Peter Melchior Kniep, J. Chri&#x017F;tian Gru&#x0364;ndeler,<lb/>
J. Chri&#x017F;toph Hoffman und J. Job&#x017F;t Reineken.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Præ&#x017F;ent.</hi> den 17ten May 1729.</hi> </p><lb/>
          <div n="3">
            <opener>
              <salute> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Hochwu&#x0364;rdig&#x017F;ter Bi&#x017F;choff &#xA75B;c.<lb/>
Gna&#x0364;dig-und hochgebietender Herr Dom-Prob&#x017F;t</hi> </hi> </salute>
            </opener><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>w. Hoch-<hi rendition="#fr">B</hi>i&#x017F;cho&#x0364;ffl. und Dom-Prob&#x017F;tl. Gnaden haben zwar fu&#x0364;r uns au&#x017F;&#x017F;en bemerckte<lb/>
von hie&#x017F;igen Hrn. <hi rendition="#fr">B</hi>u&#x0364;rgermei&#x017F;ter Do&#x0364;rrien und un&#x017F;ern Mitbu&#x0364;rgern <hi rendition="#aq">incarceri</hi>rte &#x017F;echs<lb/><hi rendition="#fr">B</hi>u&#x0364;rgere die hohe Gnade gehabt, nunmehro zu zweyen mahlen als den 14. und 15ten <hi rendition="#aq">hu-<lb/>
jus</hi> zu gedachten Hrn. regierenden <hi rendition="#fr">B</hi>urgermei&#x017F;ter Dero <hi rendition="#aq">Pedellum Judicii</hi> mit denen von<lb/>
uns u&#x0364;bergebenen Schrifften zu &#x017F;enden, und den&#x017F;elben neb&#x017F;t Darreichung <hi rendition="#aq">horum Produ-<lb/>
ctorum</hi> mu&#x0364;ndlich nachdru&#x0364;cklich befehlen la&#x017F;&#x017F;en, daß er uns &#x017F;ofort los la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olte wie deß-<lb/>
falls gemelter Pedelle &#x017F;eine mu&#x0364;ndliche <hi rendition="#aq">Relation</hi> wird abge&#x017F;tattet haben, und beygehendes<lb/><hi rendition="#aq">Documentum</hi> mit mehreren auswei&#x017F;et;</p><lb/>
            <p>Alldieweilen aber die&#x017F;e Ew. Hoch-<hi rendition="#fr">B</hi>i&#x017F;cho&#x0364;ffl. Gnaden gna&#x0364;dige hohe Gu&#x0364;tigkeit mißbrau-<lb/>
chender Mann &#x017F;ich an eines &#x017F;o wenig als das andere ge&#x017F;to&#x0364;ret, &#x017F;ondern uns bis hiehin in<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Carcere</hi> wider die dem <hi rendition="#aq">Pedello</hi> nach Ausweis <hi rendition="#aq">Docum.</hi> gegebenen <hi rendition="#aq">Parole</hi> &#x017F;itzen la&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
inzwi&#x017F;chen aber auch &#x017F;o wohl wider Ew. Hoch-Bi&#x017F;cho&#x0364;ffl. Gnaden hohes Gebott gehandelt,<lb/>
indeme er die ihme ohne &#x017F;chrifftlichen <hi rendition="#fr">B</hi>efelch zuge&#x017F;andte Schrifften als Zettulgens gehal-<lb/>
ten und die&#x017F;elbe denen <hi rendition="#fr">B</hi>u&#x0364;rgeren, hinter welchen er &#x017F;ich ver&#x017F;tecket, herrum zu tragen hin-<lb/>
gethan, wie &#x017F;olches Dero Gerichts-Pedell wird <hi rendition="#aq">atte&#x017F;ti</hi>ren ko&#x0364;nnen, auch o&#x0364;ffentlich &#x017F;agen,<lb/>
und uns im Gefa&#x0364;ngnu&#x0364;ß wi&#x017F;&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en do&#x0364;rffen: Der Herr Dom-Prob&#x017F;t ha&#x0364;tte ihme kein<lb/><hi rendition="#fr">B</hi>efelch zu un&#x017F;erer Losla&#x017F;&#x017F;ung ge&#x017F;chicket, &#x017F;ondern er ha&#x0364;tte durch den <hi rendition="#aq">Pedellum</hi> nur &#x017F;agen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, daß er die <hi rendition="#fr">B</hi>u&#x0364;rger&#x017F;chafft <hi rendition="#aq">citi</hi>ren und wir ins Verho&#x0364;r kommen &#x017F;olten; Gleichwie<lb/>
wir aber &#x017F;olches nicht glauben ko&#x0364;nten, indem das <hi rendition="#aq">Documentum</hi> ein anderes im Munde<lb/>
fu&#x0364;hret, &#x017F;o haben wir uns auch vor der <hi rendition="#fr">B</hi>u&#x0364;rger&#x017F;chafft (die Er Hr. <hi rendition="#fr">B</hi>urgermei&#x017F;ter vor die<lb/><hi rendition="#fr">B</hi>ru&#x017F;t &#x017F;pannet und unter den Deck-Mantel die von ihm veru&#x0364;bte ungerechte <hi rendition="#aq">Incarceri</hi>rung<lb/>
be&#x017F;cho&#x0364;nigen wil) nicht &#x017F;tellen wollen, und das zwar aus die&#x017F;em gerechten <hi rendition="#aq">Fundament, quod<lb/>
par in parem non habeat jurisdictionem,</hi> welches dann auch verhoffentlich Ew. Hoch-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">B</hi>i&#x017F;cho&#x0364;ffl.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[40/0082] ihres Arreſtes erlaſſen ſolle, abſchicken wollen, dafuͤr erſtatten wir unterthaͤnigſten Danck; Alldieweilen wir aber von Dero Gerichts-Pedellen muͤndlich vernommen, daß gedachter Hr. Buͤrgermeiſter denenſelben nicht allein eine unbeſonnene und Jhro Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden hoͤchſt-diſreputirliche Antwort ertheilet haben ſolle, ſondern auch ſo gar nicht ein- mahl dieſe Schrifft annehmen wollen, wie Sie von Dero abgeſchickten und zuruͤck kom- menden Bedienten ſelbſt muͤndlich werden vernommen haben; So werden Ew. Hoch- Biſchoͤffl. Gnaden von ſelbſten gnaͤdig erwegen koͤnnen, was gegen ſeine gehuldigte hohe Obrigkeit jetzo regierender Hr. Buͤrgermeiſter auf der Neuſtadt Hildesheim fuͤr einen Reſpect habe, und wie er mit ſeinen unſchuldigen Buͤrgeren umſpringe; Jndem Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden aber allſolches wiederrechtliches Verfahren verhoffentlich nicht laͤnger dulden und Dero eigenen Hohen Reſpect alſo unter die Fuͤſſe zu tretten nicht laͤn- ger anſehen werden; So ergehet an Dieſelbe unſer abermahliges unterthaͤniges Suchen und Bitten, Die gnaͤdig geruhen wollen um Liebe der heylſamen Juſtitz mehrbeſagten Buͤrgermeiſter Doͤrrien bey einer hohen nahmhafften Straff und deren wuͤrcklichen Ex- ecution ernſtlich anzubefehlen, daß er uns Angeſichts dieſes des Arreſtes ſo fort entlaſſen, und auf freye Fuͤſſe ſtellen ſolle. Deſuper iteratò humillimè implorando. Lit. Aa. Drittmahliges Noht-dringliches Memoriale und gerechteſte Bitte pro gratiosè decernendo Mandatum pœnale pro relaxando Incarceratos. Unſer der unſchuldig und wiederrechtlich incarcerirte 6. Buͤrgere der Neuſtadt Hildesheim Godtfried Gruͤndeler H. W. Foderloh, Peter Melchior Kniep, J. Chriſtian Gruͤndeler, J. Chriſtoph Hoffman und J. Jobſt Reineken. Præſent. den 17ten May 1729. Hochwuͤrdigſter Biſchoff ꝛc. Gnaͤdig-und hochgebietender Herr Dom-Probſt Ew. Hoch-Biſchoͤffl. und Dom-Probſtl. Gnaden haben zwar fuͤr uns auſſen bemerckte von hieſigen Hrn. Buͤrgermeiſter Doͤrrien und unſern Mitbuͤrgern incarcerirte ſechs Buͤrgere die hohe Gnade gehabt, nunmehro zu zweyen mahlen als den 14. und 15ten hu- jus zu gedachten Hrn. regierenden Burgermeiſter Dero Pedellum Judicii mit denen von uns uͤbergebenen Schrifften zu ſenden, und denſelben nebſt Darreichung horum Produ- ctorum muͤndlich nachdruͤcklich befehlen laſſen, daß er uns ſofort los laſſen ſolte wie deß- falls gemelter Pedelle ſeine muͤndliche Relation wird abgeſtattet haben, und beygehendes Documentum mit mehreren ausweiſet; Alldieweilen aber dieſe Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden gnaͤdige hohe Guͤtigkeit mißbrau- chender Mann ſich an eines ſo wenig als das andere geſtoͤret, ſondern uns bis hiehin in dem Carcere wider die dem Pedello nach Ausweis Docum. gegebenen Parole ſitzen laſſen, inzwiſchen aber auch ſo wohl wider Ew. Hoch-Biſchoͤffl. Gnaden hohes Gebott gehandelt, indeme er die ihme ohne ſchrifftlichen Befelch zugeſandte Schrifften als Zettulgens gehal- ten und dieſelbe denen Buͤrgeren, hinter welchen er ſich verſtecket, herrum zu tragen hin- gethan, wie ſolches Dero Gerichts-Pedell wird atteſtiren koͤnnen, auch oͤffentlich ſagen, und uns im Gefaͤngnuͤß wiſſen laſſen doͤrffen: Der Herr Dom-Probſt haͤtte ihme kein Befelch zu unſerer Loslaſſung geſchicket, ſondern er haͤtte durch den Pedellum nur ſagen laſſen, daß er die Buͤrgerſchafft citiren und wir ins Verhoͤr kommen ſolten; Gleichwie wir aber ſolches nicht glauben koͤnten, indem das Documentum ein anderes im Munde fuͤhret, ſo haben wir uns auch vor der Buͤrgerſchafft (die Er Hr. Burgermeiſter vor die Bruſt ſpannet und unter den Deck-Mantel die von ihm veruͤbte ungerechte Incarcerirung beſchoͤnigen wil) nicht ſtellen wollen, und das zwar aus dieſem gerechten Fundament, quod par in parem non habeat jurisdictionem, welches dann auch verhoffentlich Ew. Hoch- Biſchoͤffl.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_beleuchtung_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_beleuchtung_1731/82
Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_beleuchtung_1731/82>, abgerufen am 08.05.2024.