Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite

Johann und Andreas Both*)
aus Utrecht voran. Sie lebten großentheils in Italien. In ihren Bildern herrscht häufig die Gruppe der Figuren vor. Beide sind ausgezeichnet durch die Haltung und Harmonie des Ganzen. Wir finden hier von Johann Both eines seiner vorzüglichsten Bilder, freilich unter Glas gesetzt -
Kurze Rast auf dem Wege.

Zwei Reiter halten an einer Waldecke. Der eine, welcher uns den Rücken zukehrt, läßt sich von einem Jäger den Steigbügel höher schnallen, während der andere, welcher uns zugewendet ist, sein Pferd am Wege grasen läßt. Ein dritter Reiter ist voraus der Brücke im Mittelgrunde zu geritten.

Die Töne des Bildes sind so warm und innig in einander verschmolzen, daß es dem Beschauer als eins der schönsten Meisterwerke in diesem Genre unvergeßlich bleibt.

Groß und bezeichnend in der novellistischen und idyllischen Richtung der Malerei ist
Nicolaus Berghem**),
der Mitstrebende des Johann Both. Er ist in Harlem 1624 geboren und 1683 gestorben.

*) Die Bilder unter Both's Namen befinden sich in Zimmer A.
**) Seine Bilder befinden sich in dem Saale Rubens' und seiner Schüler. S. oben bei seinem Namen.

Johann und Andreas Both*)
aus Utrecht voran. Sie lebten großentheils in Italien. In ihren Bildern herrscht häufig die Gruppe der Figuren vor. Beide sind ausgezeichnet durch die Haltung und Harmonie des Ganzen. Wir finden hier von Johann Both eines seiner vorzüglichsten Bilder, freilich unter Glas gesetzt –
Kurze Rast auf dem Wege.

Zwei Reiter halten an einer Waldecke. Der eine, welcher uns den Rücken zukehrt, läßt sich von einem Jäger den Steigbügel höher schnallen, während der andere, welcher uns zugewendet ist, sein Pferd am Wege grasen läßt. Ein dritter Reiter ist voraus der Brücke im Mittelgrunde zu geritten.

Die Töne des Bildes sind so warm und innig in einander verschmolzen, daß es dem Beschauer als eins der schönsten Meisterwerke in diesem Genre unvergeßlich bleibt.

Groß und bezeichnend in der novellistischen und idyllischen Richtung der Malerei ist
Nicolaus Berghem**),
der Mitstrebende des Johann Both. Er ist in Harlem 1624 geboren und 1683 gestorben.

*) Die Bilder unter Both’s Namen befinden sich in Zimmer A.
**) Seine Bilder befinden sich in dem Saale Rubens’ und seiner Schüler. S. oben bei seinem Namen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0162" n="152"/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Johann und Andreas Both</hi><note place="foot" n="*)">Die Bilder unter Both&#x2019;s Namen befinden sich in Zimmer <hi rendition="#aq">A</hi>.</note></hi><lb/>
aus Utrecht voran. Sie lebten großentheils in Italien. In ihren Bildern herrscht häufig die Gruppe der Figuren vor. Beide sind ausgezeichnet durch die Haltung und Harmonie des Ganzen. Wir finden hier von Johann Both eines seiner vorzüglichsten Bilder, freilich unter Glas gesetzt &#x2013;<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Kurze Rast auf dem Wege.</hi></hi></p>
        <p>Zwei Reiter halten an einer Waldecke. Der eine, welcher uns den Rücken zukehrt, läßt sich von einem Jäger den Steigbügel höher schnallen, während der andere, welcher uns zugewendet ist, sein Pferd am Wege grasen läßt. Ein dritter Reiter ist voraus der Brücke im Mittelgrunde zu geritten.</p>
        <p>Die Töne des Bildes sind so warm und innig in einander verschmolzen, daß es dem Beschauer als eins der schönsten Meisterwerke in diesem Genre unvergeßlich bleibt.</p>
        <p>Groß und bezeichnend in der novellistischen und idyllischen Richtung der Malerei ist<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Nicolaus Berghem</hi><note place="foot" n="**)">Seine Bilder befinden sich in dem Saale Rubens&#x2019; und seiner Schüler. S. oben bei seinem Namen.</note>,</hi><lb/>
der Mitstrebende des Johann Both. Er ist in Harlem 1624 geboren und 1683 gestorben.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[152/0162] Johann und Andreas Both *) aus Utrecht voran. Sie lebten großentheils in Italien. In ihren Bildern herrscht häufig die Gruppe der Figuren vor. Beide sind ausgezeichnet durch die Haltung und Harmonie des Ganzen. Wir finden hier von Johann Both eines seiner vorzüglichsten Bilder, freilich unter Glas gesetzt – Kurze Rast auf dem Wege. Zwei Reiter halten an einer Waldecke. Der eine, welcher uns den Rücken zukehrt, läßt sich von einem Jäger den Steigbügel höher schnallen, während der andere, welcher uns zugewendet ist, sein Pferd am Wege grasen läßt. Ein dritter Reiter ist voraus der Brücke im Mittelgrunde zu geritten. Die Töne des Bildes sind so warm und innig in einander verschmolzen, daß es dem Beschauer als eins der schönsten Meisterwerke in diesem Genre unvergeßlich bleibt. Groß und bezeichnend in der novellistischen und idyllischen Richtung der Malerei ist Nicolaus Berghem **), der Mitstrebende des Johann Both. Er ist in Harlem 1624 geboren und 1683 gestorben. *) Die Bilder unter Both’s Namen befinden sich in Zimmer A. **) Seine Bilder befinden sich in dem Saale Rubens’ und seiner Schüler. S. oben bei seinem Namen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-03-04T10:41:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-03-04T10:41:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-03-04T10:41:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mosen_galerie_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mosen_galerie_1844/162
Zitationshilfe: Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mosen_galerie_1844/162>, abgerufen am 06.05.2024.