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Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844.

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Dieser feinen, egoistischen Welt gegenüber stellen wir das
Portrait des Mißvergnügten.

Er ist zu erkennen an dem weißen herabhängenden Halskragen. Ueber dem Harnisch trägt er das Wehrgehänge, unter den zusammengezogenen Augenbrauen stiert der grausame Blick uns dunkelbrütend an, auf seiner vorquellenden Unterlippe sitzt der grausame Zorn, auf seinem graubraunen Gesichte zuckt die nach innen bis zum tödtlichen Losschnellen in sich zusammengezogene Leidenschaft. In solchen Schriftzügen hatte das Schicksal das Todesurtheil Carl's I. geschrieben.



So war die weltliche Hoheit der damaligen Zeit die Musa van Dyk's. So erscheint sie auch hier in der
Himmelskönigin
nicht als Mutter Gottes oder Jungfraumutter, sondern als königliche Hoheit mit dem Kronprinzen des Reiches. Sie sitzt auf dem Throne mit dem Scepter wie auf einem ungarischen Reichstage bei dem Zurufe der Stände: pro Maria, Rege nostro, moriamur!



Die Bilderschau bei diesem Meister mag auch hier

Dieser feinen, egoistischen Welt gegenüber stellen wir das
Portrait des Mißvergnügten.

Er ist zu erkennen an dem weißen herabhängenden Halskragen. Ueber dem Harnisch trägt er das Wehrgehänge, unter den zusammengezogenen Augenbrauen stiert der grausame Blick uns dunkelbrütend an, auf seiner vorquellenden Unterlippe sitzt der grausame Zorn, auf seinem graubraunen Gesichte zuckt die nach innen bis zum tödtlichen Losschnellen in sich zusammengezogene Leidenschaft. In solchen Schriftzügen hatte das Schicksal das Todesurtheil Carl’s I. geschrieben.



So war die weltliche Hoheit der damaligen Zeit die Musa van Dyk’s. So erscheint sie auch hier in der
Himmelskönigin
nicht als Mutter Gottes oder Jungfraumutter, sondern als königliche Hoheit mit dem Kronprinzen des Reiches. Sie sitzt auf dem Throne mit dem Scepter wie auf einem ungarischen Reichstage bei dem Zurufe der Stände: pro Maria, Rege nostro, moriamur!



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[110/0120] Dieser feinen, egoistischen Welt gegenüber stellen wir das Portrait des Mißvergnügten. Er ist zu erkennen an dem weißen herabhängenden Halskragen. Ueber dem Harnisch trägt er das Wehrgehänge, unter den zusammengezogenen Augenbrauen stiert der grausame Blick uns dunkelbrütend an, auf seiner vorquellenden Unterlippe sitzt der grausame Zorn, auf seinem graubraunen Gesichte zuckt die nach innen bis zum tödtlichen Losschnellen in sich zusammengezogene Leidenschaft. In solchen Schriftzügen hatte das Schicksal das Todesurtheil Carl’s I. geschrieben. So war die weltliche Hoheit der damaligen Zeit die Musa van Dyk’s. So erscheint sie auch hier in der Himmelskönigin nicht als Mutter Gottes oder Jungfraumutter, sondern als königliche Hoheit mit dem Kronprinzen des Reiches. Sie sitzt auf dem Throne mit dem Scepter wie auf einem ungarischen Reichstage bei dem Zurufe der Stände: pro Maria, Rege nostro, moriamur! Die Bilderschau bei diesem Meister mag auch hier

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Zitationshilfe: Mosen, Julius: Die Dresdener Gemälde-Galerie. Dresden, 1844, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mosen_galerie_1844/120>, abgerufen am 24.11.2024.