Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.Hiezu kamen nun noch einige Sachen, die Um nun aber die Fackel und seinen Antheil Hiezu kamen nun noch einige Sachen, die Um nun aber die Fackel und ſeinen Antheil <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0030" n="20"/> <p>Hiezu kamen nun noch einige Sachen, die<lb/> ihn ſehr niederſchlugen. Das Neujahr kam<lb/> wieder heran, und er freute ſich ſchon darauf,<lb/> daß er nun bei dem Aufzug mit Fackeln und Mu¬<lb/> ſik, doch wieder die Vorrechte ſeines Standes<lb/> genieſſen, in <hi rendition="#fr">Reihe</hi> und <hi rendition="#fr">Glied</hi> mit den uͤbrigen<lb/> gehen, und auch nun nicht mehr, wie das vorige<lb/> mal, einer der letzten in der Ordnung ſeyn<lb/> wuͤrde. —</p><lb/> <p>Um nun aber die Fackel und ſeinen Antheil<lb/> zur Muſik und ſonſtigen Koſten bezahlen zu koͤn¬<lb/> nen, wartete er nur auf die Austheilung des<lb/> Chorgeldes, das er ſich mit ſaurer Muͤhe im Froſt<lb/> und Regen hatte erſingen muͤſſen, und indem er<lb/> nun zum Direktor kam, um es in Empfang zu<lb/> nehmen, war es den Konrektor eingefallen, fuͤr<lb/> die Privatſtunden, die Reiſer in Sekunda bei<lb/> ihm gehabt, und nicht bezahlt hatte, Beſchlag<lb/> darauf zu legen. — Reiſer ging zu dem Konrek¬<lb/> tor hin, und bat ihn flehentlich, ihm nur die<lb/> Haͤlfte von dem Chorgelde zu laſſen; allein dieſer<lb/> war unerbittlich; und da Reiſer wieder zum Di¬<lb/> rektor kam, ſo machte ihm auch der die bitterſten<lb/> Vorwuͤrfe, daß er aufs neue in der Komoͤdie bei<lb/></p> </body> </text> </TEI> [20/0030]
Hiezu kamen nun noch einige Sachen, die
ihn ſehr niederſchlugen. Das Neujahr kam
wieder heran, und er freute ſich ſchon darauf,
daß er nun bei dem Aufzug mit Fackeln und Mu¬
ſik, doch wieder die Vorrechte ſeines Standes
genieſſen, in Reihe und Glied mit den uͤbrigen
gehen, und auch nun nicht mehr, wie das vorige
mal, einer der letzten in der Ordnung ſeyn
wuͤrde. —
Um nun aber die Fackel und ſeinen Antheil
zur Muſik und ſonſtigen Koſten bezahlen zu koͤn¬
nen, wartete er nur auf die Austheilung des
Chorgeldes, das er ſich mit ſaurer Muͤhe im Froſt
und Regen hatte erſingen muͤſſen, und indem er
nun zum Direktor kam, um es in Empfang zu
nehmen, war es den Konrektor eingefallen, fuͤr
die Privatſtunden, die Reiſer in Sekunda bei
ihm gehabt, und nicht bezahlt hatte, Beſchlag
darauf zu legen. — Reiſer ging zu dem Konrek¬
tor hin, und bat ihn flehentlich, ihm nur die
Haͤlfte von dem Chorgelde zu laſſen; allein dieſer
war unerbittlich; und da Reiſer wieder zum Di¬
rektor kam, ſo machte ihm auch der die bitterſten
Vorwuͤrfe, daß er aufs neue in der Komoͤdie bei
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