Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.es war aber nur noch ein bloßes Spiel seiner Während dieser Zeit besuchte ihn nun sein Reisers Vater äußerte bei dieser Gelegenheit es war aber nur noch ein bloßes Spiel ſeiner Waͤhrend dieſer Zeit beſuchte ihn nun ſein Reiſers Vater aͤußerte bei dieſer Gelegenheit <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0212" n="202"/> es war aber nur noch ein bloßes Spiel ſeiner<lb/> Phantaſie; er war noch nicht eigentlich ent¬<lb/> ſchloſſen, die Sache ſelbſt ins Werk zu richten. —</p><lb/> <p>Waͤhrend dieſer Zeit beſuchte ihn nun ſein<lb/> Vater in H. . ., den er jetzt zum erſtenmale in<lb/> ſeiner Stube, die mit ſehr guten Moͤbeln verſe¬<lb/> hen, und ſchoͤn austapezirt war, bewirthen konn¬<lb/> te. — Seinem Vater ſuchte er nun ſeine Lage<lb/> von der angenehmſten und vortheilhafteſten Seite<lb/> zu ſchildern, und ſtellte ihm das Auffuͤhren der<lb/> Komoͤdie als eine Sache vor, wodurch er nun<lb/> ſowohl wegen des gedruckten Prologs, als auch,<lb/> weil er den Prinz ſelbſt dazu eingeladen haͤtte,<lb/> wieder neue Aufmerkſamkeit auf ſich errege, und<lb/> ſich eben ſo, wie durch die Rede an der Koͤnigin<lb/> Geburtstage, im auffallenden Lichte wieder zei¬<lb/> gen koͤnnte. —</p><lb/> <p>Reiſers Vater aͤußerte bei dieſer Gelegenheit<lb/> einen ſehr wichtigen und wahren Gedanken, daß<lb/> ſolche Vorfaͤlle, wo einer ſich oͤffentlich zu ſeinem<lb/> Vortheil zu zeigen Gelegenheit hat, wie z. B.<lb/> bei der Rede an der Koͤnigin Geburtstage,<lb/> gleichſam wie ein <hi rendition="#fr">Sieg zu betrachten waͤren</hi>,<lb/></p> </body> </text> </TEI> [202/0212]
es war aber nur noch ein bloßes Spiel ſeiner
Phantaſie; er war noch nicht eigentlich ent¬
ſchloſſen, die Sache ſelbſt ins Werk zu richten. —
Waͤhrend dieſer Zeit beſuchte ihn nun ſein
Vater in H. . ., den er jetzt zum erſtenmale in
ſeiner Stube, die mit ſehr guten Moͤbeln verſe¬
hen, und ſchoͤn austapezirt war, bewirthen konn¬
te. — Seinem Vater ſuchte er nun ſeine Lage
von der angenehmſten und vortheilhafteſten Seite
zu ſchildern, und ſtellte ihm das Auffuͤhren der
Komoͤdie als eine Sache vor, wodurch er nun
ſowohl wegen des gedruckten Prologs, als auch,
weil er den Prinz ſelbſt dazu eingeladen haͤtte,
wieder neue Aufmerkſamkeit auf ſich errege, und
ſich eben ſo, wie durch die Rede an der Koͤnigin
Geburtstage, im auffallenden Lichte wieder zei¬
gen koͤnnte. —
Reiſers Vater aͤußerte bei dieſer Gelegenheit
einen ſehr wichtigen und wahren Gedanken, daß
ſolche Vorfaͤlle, wo einer ſich oͤffentlich zu ſeinem
Vortheil zu zeigen Gelegenheit hat, wie z. B.
bei der Rede an der Koͤnigin Geburtstage,
gleichſam wie ein Sieg zu betrachten waͤren,
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