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Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 2. Berlin, 1786.

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allen seinen Besorgnissen wegen der Zukunft ent¬
rissen, das süße Traumbild eines sehnlich gewünsch¬
ten, aber nie gehoften Glückes, war ehe er es sich
versehn, wirklich geworden, und er konnte nun
seinen angenehmsten Phantasien nachhängen, ohne
zu fürchten, daß er durch Mangel und Armuth
darinn gestört werden würde. ---

Sein Herz ergoß sich wirklich in Dank gegen
die Vorsehung. -- Kein Abend gieng hin, wo er
nicht den Prinzen und den Pastor M. . . in sein
Abendgebet mit eingeschlossen hätte --- und oft
vergoß er im Stillen Thränen der Freude und des
Danks, wenn er diese glückliche Wendung seines
Schicksals überdachte.

Reisers Vater hatte nun auch nichts weiter
gegen sein Studieren einzuwenden, sobald er hör¬
te, daß es ihm nichts kosten sollte. Und da über¬
dem nun die Zeit heran kam, wo er seine kleine
Bedienung, an einem Ort sechs Meilen von H. . .
antreten mußte, und ihm sein Sohn also auf keine
Weise mehr zur Last fallen konnte. --- Allein nun
war die Frage, bei wem Reiser nach der Abreise
seiner Eltern wohnen und essen sollte. Der Pa¬
stor M. . . schien nicht geneigt zu seyn, ihn ganz zu

B

allen ſeinen Beſorgniſſen wegen der Zukunft ent¬
riſſen, das ſuͤße Traumbild eines ſehnlich gewuͤnſch¬
ten, aber nie gehoften Gluͤckes, war ehe er es ſich
verſehn, wirklich geworden, und er konnte nun
ſeinen angenehmſten Phantaſien nachhaͤngen, ohne
zu fuͤrchten, daß er durch Mangel und Armuth
darinn geſtoͤrt werden wuͤrde. ---

Sein Herz ergoß ſich wirklich in Dank gegen
die Vorſehung. — Kein Abend gieng hin, wo er
nicht den Prinzen und den Paſtor M. . . in ſein
Abendgebet mit eingeſchloſſen haͤtte --- und oft
vergoß er im Stillen Thraͤnen der Freude und des
Danks, wenn er dieſe gluͤckliche Wendung ſeines
Schickſals uͤberdachte.

Reiſers Vater hatte nun auch nichts weiter
gegen ſein Studieren einzuwenden, ſobald er hoͤr¬
te, daß es ihm nichts koſten ſollte. Und da uͤber¬
dem nun die Zeit heran kam, wo er ſeine kleine
Bedienung, an einem Ort ſechs Meilen von H. . .
antreten mußte, und ihm ſein Sohn alſo auf keine
Weiſe mehr zur Laſt fallen konnte. --- Allein nun
war die Frage, bei wem Reiſer nach der Abreiſe
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ſtor M. . . ſchien nicht geneigt zu ſeyn, ihn ganz zu

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[17/0027] allen ſeinen Beſorgniſſen wegen der Zukunft ent¬ riſſen, das ſuͤße Traumbild eines ſehnlich gewuͤnſch¬ ten, aber nie gehoften Gluͤckes, war ehe er es ſich verſehn, wirklich geworden, und er konnte nun ſeinen angenehmſten Phantaſien nachhaͤngen, ohne zu fuͤrchten, daß er durch Mangel und Armuth darinn geſtoͤrt werden wuͤrde. --- Sein Herz ergoß ſich wirklich in Dank gegen die Vorſehung. — Kein Abend gieng hin, wo er nicht den Prinzen und den Paſtor M. . . in ſein Abendgebet mit eingeſchloſſen haͤtte --- und oft vergoß er im Stillen Thraͤnen der Freude und des Danks, wenn er dieſe gluͤckliche Wendung ſeines Schickſals uͤberdachte. Reiſers Vater hatte nun auch nichts weiter gegen ſein Studieren einzuwenden, ſobald er hoͤr¬ te, daß es ihm nichts koſten ſollte. Und da uͤber¬ dem nun die Zeit heran kam, wo er ſeine kleine Bedienung, an einem Ort ſechs Meilen von H. . . antreten mußte, und ihm ſein Sohn alſo auf keine Weiſe mehr zur Laſt fallen konnte. --- Allein nun war die Frage, bei wem Reiſer nach der Abreiſe ſeiner Eltern wohnen und eſſen ſollte. Der Pa¬ ſtor M. . . ſchien nicht geneigt zu ſeyn, ihn ganz zu B

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 2. Berlin, 1786, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_reiser02_1786/27>, abgerufen am 28.11.2024.