schienen, und den entscheidenden Ausspruch von ihm verlangten, mußten sie sich entkleiden; -- eine jede von ihnen versprach ihm heimlich eine Belohnung, wenn er den Apfel ihr zutheilte; Juno versprach ihm Macht und Reichthümer, Minerva Weisheit, Venus das schönste Weib auf Er- den, -- und Paris theilte den goldnen Apfel der Venus zu.
Von dieser Zeit an hegten Juno und Minerva nicht nur gegen den Paris, sondern gegen das ganze Haus des Priamus einen tiefen Groll im Busen; während daß Venus darauf dachte, ihr Versprechen dem Paris zu erfüllen.
Das schönste Weib auf Erden war Helena, welche Jupiter in der Gestalt des Schwans mit der Leda erzeugte; die vom Theseus in ihrer Kind- heit schon einmal entführt, von ihren Brüdern Kastor und Pollux aber wieder nach Sparta zu- rückgebracht ward, wo sie mit dem Menelaus des Agamemnons Bruder sich vermählte.
Paris schifte nach Griechenland, und ward vom Menelaus gastfreundlich aufgenommen; wäh- rend dessen Abwesenheit es durch die Veranstal- tung der Venus ihm gelang, die Helena zu entfüh- ren. Als er nach Troja zurücksegelte, und die Win- de schwiegen, prophezeihte der wahrsagende Meer- gott Nereus ihm alles Unglück, was für Troja
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ſchienen, und den entſcheidenden Ausſpruch von ihm verlangten, mußten ſie ſich entkleiden; — eine jede von ihnen verſprach ihm heimlich eine Belohnung, wenn er den Apfel ihr zutheilte; Juno verſprach ihm Macht und Reichthuͤmer, Minerva Weisheit, Venus das ſchoͤnſte Weib auf Er- den, — und Paris theilte den goldnen Apfel der Venus zu.
Von dieſer Zeit an hegten Juno und Minerva nicht nur gegen den Paris, ſondern gegen das ganze Haus des Priamus einen tiefen Groll im Buſen; waͤhrend daß Venus darauf dachte, ihr Verſprechen dem Paris zu erfuͤllen.
Das ſchoͤnſte Weib auf Erden war Helena, welche Jupiter in der Geſtalt des Schwans mit der Leda erzeugte; die vom Theſeus in ihrer Kind- heit ſchon einmal entfuͤhrt, von ihren Bruͤdern Kaſtor und Pollux aber wieder nach Sparta zu- ruͤckgebracht ward, wo ſie mit dem Menelaus des Agamemnons Bruder ſich vermaͤhlte.
Paris ſchifte nach Griechenland, und ward vom Menelaus gaſtfreundlich aufgenommen; waͤh- rend deſſen Abweſenheit es durch die Veranſtal- tung der Venus ihm gelang, die Helena zu entfuͤh- ren. Als er nach Troja zuruͤckſegelte, und die Win- de ſchwiegen, prophezeihte der wahrſagende Meer- gott Nereus ihm alles Ungluͤck, was fuͤr Troja
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ſchienen, und den entſcheidenden Ausſpruch von
ihm verlangten, mußten ſie ſich entkleiden; —
eine jede von ihnen verſprach ihm heimlich eine
Belohnung, wenn er den Apfel ihr zutheilte; Juno
verſprach ihm Macht und Reichthuͤmer, Minerva
Weisheit, Venus das ſchoͤnſte Weib auf Er-
den, — und Paris theilte den goldnen Apfel der
Venus zu.
Von dieſer Zeit an hegten Juno und Minerva
nicht nur gegen den Paris, ſondern gegen das
ganze Haus des Priamus einen tiefen Groll im
Buſen; waͤhrend daß Venus darauf dachte, ihr
Verſprechen dem Paris zu erfuͤllen.
Das ſchoͤnſte Weib auf Erden war Helena,
welche Jupiter in der Geſtalt des Schwans mit
der Leda erzeugte; die vom Theſeus in ihrer Kind-
heit ſchon einmal entfuͤhrt, von ihren Bruͤdern
Kaſtor und Pollux aber wieder nach Sparta zu-
ruͤckgebracht ward, wo ſie mit dem Menelaus des
Agamemnons Bruder ſich vermaͤhlte.
Paris ſchifte nach Griechenland, und ward
vom Menelaus gaſtfreundlich aufgenommen; waͤh-
rend deſſen Abweſenheit es durch die Veranſtal-
tung der Venus ihm gelang, die Helena zu entfuͤh-
ren. Als er nach Troja zuruͤckſegelte, und die Win-
de ſchwiegen, prophezeihte der wahrſagende Meer-
gott Nereus ihm alles Ungluͤck, was fuͤr Troja
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/443>, abgerufen am 25.11.2024.
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