Das Finstere, Irrdische und Tiefe ist die Mutter des Himmlischen, Hohen, und Leuchten- den. Die Erde erzeugt aus sich selbst den Uranos oder den Himmel, der sie umwölbet. Es ist die dunkele und feste Körpermasse, welche von Licht und Klarheit umgeben den Saamen der Dinge in sich einschließt, und aus deren Schoße alle Erzeugungen sich entwickeln.
Nachdem die Erde auch aus sich selber die Berge und den Pontus oder das Meer erzeugt hat, vermählt sie sich mit dem umwölbenden Ura- nos, und gebiert ihm starke Söhne und Töchter, die selbst ihrem Erzeuger furchtbar werden.
Hundertärmige Riesen, den Kottus, Gyges, und Briareus; ungeheure Cyklopen, den Bron- tes, Steropes, und Arges; herrschsüchtige und mit weit um sich greifender Macht gerüstete Tita- nen, den Cöus, Krius, Hyperion, und Japet; den Oceanus; die mächtigen Titaniden, die Thia, die Rhea, die Themis, die Mnemosyne, die Phöbe, die Thethys, und den Saturnus oder Kronos, den jüngsten unter den Titanen.
Diese Kinder der Erde und des Himmels aber erblicken das Licht des Tages nicht; sondern wer- den von ihrem Erzeuger, der ihre angebohrne Macht scheuet, sobald sie gebohren sind, wieder in den Tartarus eingekerkert. Das Chaos be- hauptet noch seine Rechte. Die Bildungen schwan-
Das Finſtere, Irrdiſche und Tiefe iſt die Mutter des Himmliſchen, Hohen, und Leuchten- den. Die Erde erzeugt aus ſich ſelbſt den Uranos oder den Himmel, der ſie umwoͤlbet. Es iſt die dunkele und feſte Koͤrpermaſſe, welche von Licht und Klarheit umgeben den Saamen der Dinge in ſich einſchließt, und aus deren Schoße alle Erzeugungen ſich entwickeln.
Nachdem die Erde auch aus ſich ſelber die Berge und den Pontus oder das Meer erzeugt hat, vermaͤhlt ſie ſich mit dem umwoͤlbenden Ura- nos, und gebiert ihm ſtarke Soͤhne und Toͤchter, die ſelbſt ihrem Erzeuger furchtbar werden.
Hundertaͤrmige Rieſen, den Kottus, Gyges, und Briareus; ungeheure Cyklopen, den Bron- tes, Steropes, und Arges; herrſchſuͤchtige und mit weit um ſich greifender Macht geruͤſtete Tita- nen, den Coͤus, Krius, Hyperion, und Japet; den Oceanus; die maͤchtigen Titaniden, die Thia, die Rhea, die Themis, die Mnemoſyne, die Phoͤbe, die Thethys, und den Saturnus oder Kronos, den juͤngſten unter den Titanen.
Dieſe Kinder der Erde und des Himmels aber erblicken das Licht des Tages nicht; ſondern wer- den von ihrem Erzeuger, der ihre angebohrne Macht ſcheuet, ſobald ſie gebohren ſind, wieder in den Tartarus eingekerkert. Das Chaos be- hauptet noch ſeine Rechte. Die Bildungen ſchwan-
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Das Finſtere, Irrdiſche und Tiefe iſt die
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den. Die Erde erzeugt aus ſich ſelbſt den Uranos
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die dunkele und feſte Koͤrpermaſſe, welche von
Licht und Klarheit umgeben den Saamen der
Dinge in ſich einſchließt, und aus deren Schoße
alle Erzeugungen ſich entwickeln.
Nachdem die Erde auch aus ſich ſelber die
Berge und den Pontus oder das Meer erzeugt
hat, vermaͤhlt ſie ſich mit dem umwoͤlbenden Ura-
nos, und gebiert ihm ſtarke Soͤhne und Toͤchter,
die ſelbſt ihrem Erzeuger furchtbar werden.
Hundertaͤrmige Rieſen, den Kottus, Gyges,
und Briareus; ungeheure Cyklopen, den Bron-
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mit weit um ſich greifender Macht geruͤſtete Tita-
nen, den Coͤus, Krius, Hyperion, und Japet;
den Oceanus; die maͤchtigen Titaniden, die Thia,
die Rhea, die Themis, die Mnemoſyne, die
Phoͤbe, die Thethys, und den Saturnus oder
Kronos, den juͤngſten unter den Titanen.
Dieſe Kinder der Erde und des Himmels aber
erblicken das Licht des Tages nicht; ſondern wer-
den von ihrem Erzeuger, der ihre angebohrne
Macht ſcheuet, ſobald ſie gebohren ſind, wieder
in den Tartarus eingekerkert. Das Chaos be-
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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/34>, abgerufen am 22.11.2024.
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