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Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791.

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Jason auf dem Corinthischen Isthmus dem Neptun,
und die folgenden Dichtungen lassen sie als ein
leuchtendes Gestirn am Himmel glänzen.

Das goldne Fließ war nun erbeutet, allein
die Absicht, weswegen Jason sich allen diesen Ge-
fahren unterzogen hatte, war vereitelt, weil sein
Vater Aeson, eben so wie Pelias, nun schon ein
abgelebter kindischer Greiß, der glorreichen Thaten
seines Sohnes sich nicht mehr freuen konnte. --

Und nun war Jasons erste Bitte an Medeen,
durch die Gewalt der magischen Kräfte, wo mög-
lich seinen Vater zu verjüngen.
-- Medea
ließ dem Aeson aus verborgenen Kräutern den
neuen Lebenssaft durch alle Adern strömen, und
dieser fühlte plötzlich die Rückkehr seiner muntern
Jugend und neue Lebenskraft; indeß die Töchter
des Pelias, den Versuch der Medea thöricht
nachahmend, ihren Vater, den sie auch verjüngen
wollten, das Leben raubten, so daß dem Aeson
nun allein die Herrschaft blieb.

Jason begab sich mit der Medea nach Korinth,
das vormals Ephyra hieß, und vom Aeetes, dem
Vater der Medea, ehe er nach dem fruchtbarern
Kolchis gieng, beherrscht ward. Medea bemäch-
tigte sich der Regierung für den Jason, welchem,
nachdem er hier zehn Jahr mit ihr verlebt, so
wie dem Herkules, Perseus, und Bellerophon, ein
tragisches Schicksal noch zuletzt bevorstand.

Jaſon auf dem Corinthiſchen Iſthmus dem Neptun,
und die folgenden Dichtungen laſſen ſie als ein
leuchtendes Geſtirn am Himmel glaͤnzen.

Das goldne Fließ war nun erbeutet, allein
die Abſicht, weswegen Jaſon ſich allen dieſen Ge-
fahren unterzogen hatte, war vereitelt, weil ſein
Vater Aeſon, eben ſo wie Pelias, nun ſchon ein
abgelebter kindiſcher Greiß, der glorreichen Thaten
ſeines Sohnes ſich nicht mehr freuen konnte. —

Und nun war Jaſons erſte Bitte an Medeen,
durch die Gewalt der magiſchen Kraͤfte, wo moͤg-
lich ſeinen Vater zu verjuͤngen.
— Medea
ließ dem Aeſon aus verborgenen Kraͤutern den
neuen Lebensſaft durch alle Adern ſtroͤmen, und
dieſer fuͤhlte ploͤtzlich die Ruͤckkehr ſeiner muntern
Jugend und neue Lebenskraft; indeß die Toͤchter
des Pelias, den Verſuch der Medea thoͤricht
nachahmend, ihren Vater, den ſie auch verjuͤngen
wollten, das Leben raubten, ſo daß dem Aeſon
nun allein die Herrſchaft blieb.

Jaſon begab ſich mit der Medea nach Korinth,
das vormals Ephyra hieß, und vom Aeetes, dem
Vater der Medea, ehe er nach dem fruchtbarern
Kolchis gieng, beherrſcht ward. Medea bemaͤch-
tigte ſich der Regierung fuͤr den Jaſon, welchem,
nachdem er hier zehn Jahr mit ihr verlebt, ſo
wie dem Herkules, Perſeus, und Bellerophon, ein
tragiſches Schickſal noch zuletzt bevorſtand.

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[274/0328] Jaſon auf dem Corinthiſchen Iſthmus dem Neptun, und die folgenden Dichtungen laſſen ſie als ein leuchtendes Geſtirn am Himmel glaͤnzen. Das goldne Fließ war nun erbeutet, allein die Abſicht, weswegen Jaſon ſich allen dieſen Ge- fahren unterzogen hatte, war vereitelt, weil ſein Vater Aeſon, eben ſo wie Pelias, nun ſchon ein abgelebter kindiſcher Greiß, der glorreichen Thaten ſeines Sohnes ſich nicht mehr freuen konnte. — Und nun war Jaſons erſte Bitte an Medeen, durch die Gewalt der magiſchen Kraͤfte, wo moͤg- lich ſeinen Vater zu verjuͤngen. — Medea ließ dem Aeſon aus verborgenen Kraͤutern den neuen Lebensſaft durch alle Adern ſtroͤmen, und dieſer fuͤhlte ploͤtzlich die Ruͤckkehr ſeiner muntern Jugend und neue Lebenskraft; indeß die Toͤchter des Pelias, den Verſuch der Medea thoͤricht nachahmend, ihren Vater, den ſie auch verjuͤngen wollten, das Leben raubten, ſo daß dem Aeſon nun allein die Herrſchaft blieb. Jaſon begab ſich mit der Medea nach Korinth, das vormals Ephyra hieß, und vom Aeetes, dem Vater der Medea, ehe er nach dem fruchtbarern Kolchis gieng, beherrſcht ward. Medea bemaͤch- tigte ſich der Regierung fuͤr den Jaſon, welchem, nachdem er hier zehn Jahr mit ihr verlebt, ſo wie dem Herkules, Perſeus, und Bellerophon, ein tragiſches Schickſal noch zuletzt bevorſtand.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp: Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin, 1791, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_goetterlehre_1791/328>, abgerufen am 27.11.2024.