Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792.
Wenn nun für sich Obereit praktisches Prinzip und Reinholds Elementar-Fundament unendlich fruchtbarer findet, auch allem wie mathematisch angemessener, mehr darin als Kants und Reinhold selber genau oder ausdrücklich zur Zeit ihrer Kant
Wenn nun fuͤr sich Obereit praktisches Prinzip und Reinholds Elementar-Fundament unendlich fruchtbarer findet, auch allem wie mathematisch angemessener, mehr darin als Kants und Reinhold selber genau oder ausdruͤcklich zur Zeit ihrer Kant <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0128" n="128"/><lb/> Schweizer <hi rendition="#b">Lambert</hi> das ganze Universum regiert, nach letzterm auch in allen Kraͤften der Wesen und Sachen durchaus wie Ebenmaaß zum Bestand nothwendig, hiemit real metaphysische Einheit, Wahrheit und Guͤte ausmacht, da das Halten des Gleichgewichts der Seele, wie des Ebenmaaßes in der schoͤnen Sinnlichkeit schon insgemein guten Ruf, zu allgemeinnuͤtziger Anwendbarkeit im Geisterreich hat, da auch <hi rendition="#aq">à la Newton</hi> schon der herrliche juͤngere <hi rendition="#b">Hemsterhuy's</hi> das Maaß der <hi rendition="#b">allgemeinen geistigen Anziehung</hi> der Seelenwelt eroͤfnet, so beobachtete der gerade alte Schweizer in allgemein geistigem Sinn, ob nicht das Gesetz des Gleichgewichts auch im Satz des Bewußtseyns nach der Schnur angemessen sey? und er fands genau, da das Subjekt, das Objekt, und die Vorstellung im Bewußtseyn einander gleich nothwendig, gleich wichtig, allseitig gleich unzertrennlich in Beziehung auf einander sind, durch ebenmaͤßige Aktivitaͤt, Receptivitaͤt und Reaktivitaͤt. Und so im Gleichgewicht muß das Bewußtseyn stehen, wenn die groͤßte Unpartheilichkeit unendlich wichtig statt haben soll. Da ist ein gleichseitig <hi rendition="#b">philosophischer</hi> Triangel zur Probe.</p> <p>Wenn nun <persName ref="#ref0052"><note type="editorial">Obereit, Jakob Hermann</note>Obereit</persName> fuͤr sich <persName ref="#ref0128"><note type="editorial">Kant, Jmmanuel</note>Kants</persName> praktisches Prinzip und Reinholds Elementar-Fundament unendlich fruchtbarer findet, auch allem wie mathematisch angemessener, mehr darin als <persName ref="#ref0128"><note type="editorial">Kant, Jmmanuel</note>Kant</persName> und Reinhold selber genau oder ausdruͤcklich zur Zeit ihrer<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [128/0128]
Schweizer Lambert das ganze Universum regiert, nach letzterm auch in allen Kraͤften der Wesen und Sachen durchaus wie Ebenmaaß zum Bestand nothwendig, hiemit real metaphysische Einheit, Wahrheit und Guͤte ausmacht, da das Halten des Gleichgewichts der Seele, wie des Ebenmaaßes in der schoͤnen Sinnlichkeit schon insgemein guten Ruf, zu allgemeinnuͤtziger Anwendbarkeit im Geisterreich hat, da auch à la Newton schon der herrliche juͤngere Hemsterhuy's das Maaß der allgemeinen geistigen Anziehung der Seelenwelt eroͤfnet, so beobachtete der gerade alte Schweizer in allgemein geistigem Sinn, ob nicht das Gesetz des Gleichgewichts auch im Satz des Bewußtseyns nach der Schnur angemessen sey? und er fands genau, da das Subjekt, das Objekt, und die Vorstellung im Bewußtseyn einander gleich nothwendig, gleich wichtig, allseitig gleich unzertrennlich in Beziehung auf einander sind, durch ebenmaͤßige Aktivitaͤt, Receptivitaͤt und Reaktivitaͤt. Und so im Gleichgewicht muß das Bewußtseyn stehen, wenn die groͤßte Unpartheilichkeit unendlich wichtig statt haben soll. Da ist ein gleichseitig philosophischer Triangel zur Probe.
Wenn nun Obereit fuͤr sich Kants praktisches Prinzip und Reinholds Elementar-Fundament unendlich fruchtbarer findet, auch allem wie mathematisch angemessener, mehr darin als Kant und Reinhold selber genau oder ausdruͤcklich zur Zeit ihrer
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