Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 3. Berlin, 1789.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0064" n="64"/><lb/> sen noch versaͤumen wird. Jesus seegne Sie, er staͤrke Jhren Glauben und Vertrauen in ihm, er schuͤtze und erhalte Sie, und gebe Jhnen seinen Frieden, Amen! So herrlich und geseegnet von Gott der Sieg bei Minden gewesen, so hat uns doch die Nachricht von dem Verlust der Preußen bei Kunersdorf den 12. dieses in Besorgniß gesetzet. Wir muͤssen aber allezeit sagen: <hi rendition="#b">Herr du bist gerecht, und deine Gerichte sind auch recht!</hi> Nachdem die ......laͤnder genug werden gelitten haben, und darinnen durch die Truͤbsale viele Seelen werden zubereitet worden seyn, daß die Gnade Gottes in ihnen wirken kann; nachdem auch der Koͤnig in Pr. sich vor Gott genugsam wird gedemuͤthiget haben, wird sich das Ungluͤck wenden, und alles unendlich besser und gluͤcklicher gehen, als man es haͤtte hoffen koͤnnen. Wir muͤssen Gott vertrauen. Gott wird, wie <persName ref="#ref12"><note type="editorial">Madame Guyon</note>M. G. </persName> sagt, seinen Knechten den Propheten, den ihnen verheißenen Lohn auch darinnen geben, daß er aller Welt zeigen wird, wie das, was er Sie, durch seinen Geist getrieben, hat reden und schreiben gemacht, wahr sey, und aufs genaueste erfuͤllet werden muß. Durch Antrieb des Geistes Gottes schrieb <persName ref="#ref12"><note type="editorial">Madame Guyon</note>M. G. </persName> von diesem allerblutigsten Kriege, den wir jetzo haben, welches und unzaͤhlig anderes aufs genaueste ist erfuͤllet worden. Was sie vom Koͤnig dem Ueberwinder geschrieben, davon ist zwar die Deutung noch einigem Zweifel unterworfen, allein so viele andere Kennzeichen schei-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0064]
sen noch versaͤumen wird. Jesus seegne Sie, er staͤrke Jhren Glauben und Vertrauen in ihm, er schuͤtze und erhalte Sie, und gebe Jhnen seinen Frieden, Amen! So herrlich und geseegnet von Gott der Sieg bei Minden gewesen, so hat uns doch die Nachricht von dem Verlust der Preußen bei Kunersdorf den 12. dieses in Besorgniß gesetzet. Wir muͤssen aber allezeit sagen: Herr du bist gerecht, und deine Gerichte sind auch recht! Nachdem die ......laͤnder genug werden gelitten haben, und darinnen durch die Truͤbsale viele Seelen werden zubereitet worden seyn, daß die Gnade Gottes in ihnen wirken kann; nachdem auch der Koͤnig in Pr. sich vor Gott genugsam wird gedemuͤthiget haben, wird sich das Ungluͤck wenden, und alles unendlich besser und gluͤcklicher gehen, als man es haͤtte hoffen koͤnnen. Wir muͤssen Gott vertrauen. Gott wird, wie M. G. sagt, seinen Knechten den Propheten, den ihnen verheißenen Lohn auch darinnen geben, daß er aller Welt zeigen wird, wie das, was er Sie, durch seinen Geist getrieben, hat reden und schreiben gemacht, wahr sey, und aufs genaueste erfuͤllet werden muß. Durch Antrieb des Geistes Gottes schrieb M. G. von diesem allerblutigsten Kriege, den wir jetzo haben, welches und unzaͤhlig anderes aufs genaueste ist erfuͤllet worden. Was sie vom Koͤnig dem Ueberwinder geschrieben, davon ist zwar die Deutung noch einigem Zweifel unterworfen, allein so viele andere Kennzeichen schei-
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(2015-06-09T11:00:00Z)
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Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
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