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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 3. Berlin, 1789.

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den Jdeen nachzuhängen, wodurch sie zu sehr auf sich und in sich selbst zurückgeführt werden -- und diesen Menschen im Ernst zu schaden fürchtete, so müßte man lieber überhaupt kein Magazin zur Erfahrungsseelenkunde schreiben, als etwas ferner so benennen, das diesen Namen nicht verdiente. --

Dann dürfte aber auch von alle dem Guten und Schönen, was irgend einem Menschen durch Mißbrauch schaden kann, nichts mehr statt finden. --

Alles fernere Nachdenken über die Natur unsers Wesens, müßte mit der Poesie und den schönen Künsten auf immer verbannt seyn.

Denn was giebt es wohl Edles und Schönes, wodurch unser Auge nicht unwillkührlich auf uns selbst, und die verborgene Natur unsers Wesens zurückgelenkt würde, das noch von keines Menschen Gedanken umfaßt worden ist.

Der kühne Fuß des Menschen steigt in die tiefen Schachten der Erde hinab, und unser denkendes Wesen sollte es nicht wagen, in seine eigenen Tiefen hinabzusteigen, und dem edelsten Metalle da nachzuspähen, wo es so selten gesucht wird.

Auf dem Punkte, wo unser Wesen sich vollendet, darf es wahrlich nicht vor sich selbst erschrecken; es hält in seinen innern Tiefen sich an


den Jdeen nachzuhaͤngen, wodurch sie zu sehr auf sich und in sich selbst zuruͤckgefuͤhrt werden — und diesen Menschen im Ernst zu schaden fuͤrchtete, so muͤßte man lieber uͤberhaupt kein Magazin zur Erfahrungsseelenkunde schreiben, als etwas ferner so benennen, das diesen Namen nicht verdiente. —

Dann duͤrfte aber auch von alle dem Guten und Schoͤnen, was irgend einem Menschen durch Mißbrauch schaden kann, nichts mehr statt finden. —

Alles fernere Nachdenken uͤber die Natur unsers Wesens, muͤßte mit der Poesie und den schoͤnen Kuͤnsten auf immer verbannt seyn.

Denn was giebt es wohl Edles und Schoͤnes, wodurch unser Auge nicht unwillkuͤhrlich auf uns selbst, und die verborgene Natur unsers Wesens zuruͤckgelenkt wuͤrde, das noch von keines Menschen Gedanken umfaßt worden ist.

Der kuͤhne Fuß des Menschen steigt in die tiefen Schachten der Erde hinab, und unser denkendes Wesen sollte es nicht wagen, in seine eigenen Tiefen hinabzusteigen, und dem edelsten Metalle da nachzuspaͤhen, wo es so selten gesucht wird.

Auf dem Punkte, wo unser Wesen sich vollendet, darf es wahrlich nicht vor sich selbst erschrecken; es haͤlt in seinen innern Tiefen sich an

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[10/0010] den Jdeen nachzuhaͤngen, wodurch sie zu sehr auf sich und in sich selbst zuruͤckgefuͤhrt werden — und diesen Menschen im Ernst zu schaden fuͤrchtete, so muͤßte man lieber uͤberhaupt kein Magazin zur Erfahrungsseelenkunde schreiben, als etwas ferner so benennen, das diesen Namen nicht verdiente. — Dann duͤrfte aber auch von alle dem Guten und Schoͤnen, was irgend einem Menschen durch Mißbrauch schaden kann, nichts mehr statt finden. — Alles fernere Nachdenken uͤber die Natur unsers Wesens, muͤßte mit der Poesie und den schoͤnen Kuͤnsten auf immer verbannt seyn. Denn was giebt es wohl Edles und Schoͤnes, wodurch unser Auge nicht unwillkuͤhrlich auf uns selbst, und die verborgene Natur unsers Wesens zuruͤckgelenkt wuͤrde, das noch von keines Menschen Gedanken umfaßt worden ist. Der kuͤhne Fuß des Menschen steigt in die tiefen Schachten der Erde hinab, und unser denkendes Wesen sollte es nicht wagen, in seine eigenen Tiefen hinabzusteigen, und dem edelsten Metalle da nachzuspaͤhen, wo es so selten gesucht wird. Auf dem Punkte, wo unser Wesen sich vollendet, darf es wahrlich nicht vor sich selbst erschrecken; es haͤlt in seinen innern Tiefen sich an

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 3. Berlin, 1789, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0703_1789/10>, abgerufen am 22.11.2024.